Die Deutsche Bahn und der „Ökostrom“ vom Atomkonzern RWE

b_215_215_16777215_0_0_images_stories_akt11_0306sospa_atombahn.jpgMit ca. 1% ist die DB an der EnKK beteiligt, Tochterunternehmen der EnBW (98%) und Eigentümerin der AKWs in Neckarwestheim, Philippsburg und Obrigheim. GKN1 ist das einzige AKW in Deutschland ist, das Bahnstrom (eine Phase, 16,7 Hz) direkt mittels eines nur für die Bahn tauglichen Generators herstellt(e). Künftig soll GKN2 Bahnstrom liefern. Aktuell wird hierfür ein „Umformer“ am AKW gebaut, wobei die Kosten in Höhe von 50 Mio. Euro größtenteils aus Steuergeldern – ein „Konjunkturprogramm“ in Höhe von 48 Mio. Euro - bestritten werden.

Ein Öko-Image will sich die Bahn jetzt mit dem Vertrag über die Lieferung von RWE-“Ökostrom“ verschaffen.

 

„Wieviel will ich dafür bezahlen, dass mein Nachbar einen höheren Atomstromanteil erhält?“ Der Begriff Ökostrom ist nicht geschützt und so versteckt sich sich hinter der Bezeichnung oft auch Atom- oder Kohlestrom. Dies ist möglich durch die RECS-Zertifikate („Renewable Energy Certificate System“). Das System stellt sozusagen einen virtuellen Umweltvorteil dar, den die Erzeuger von grünem Strom verkaufen können: Beispiel: Ein Wasserkraftwerk produziert ausschließlich Strom aus regenerativen Energiequellen (hier Wasser) und somit puren Ökostrom. Während der Strom nun als normaler Strom (ohne die explizite Bezeichnung Ökostrom) in das Netz eingespeist wird, darf das Öko, das nun ungenutzt ist, in Form von RECS- Zertifikaten verkauft werden. An die Käufer werden dabei keine bestimmten Ansprüche gestellt, auch Anbieter, die Strom aus Kohle- oder Kernkraftwerken an ihre Kunden verkaufen, dürfen RECS- Zertifikate erwerben. Sobald der Erzeuger die RECS-Zertifikate verkauft hat, darf er seinen Strom nicht mehr als Ökostrom bezeichnen, selbst wenn dieser aus einem umweltschonenden Wasserkraftwerk stammt.

Wer dagegen RECS-Zertifikate kauft, erwirbt damit zugleich das Recht, seinen Strom Ökostrom zu nennen - völlig unabhängig davon, woher der Strom tatsächlich kommt. Es gibt auch keine Verpflichtung, sich auf andere Weise am Ausbau der erneuerbaren Energien zu beteiligen. Im Gegensatz zu echtem Ökostrom weist dieser Strom keineswegs einen ökologischen Mehrwert auf. Die Nachfrage nach RECS-zertifiziertem Ökostrom ist viel niedriger als das Angebot, deshalb sind die Preise für die RECS-Zertifikate auch vergleichsweise günstig. Für die Unternehmen bedeutet dies, dass sie mit sehr geringem Aufwand und zu einem äußerst günstigen Preis ihren (Kohle- oder Atom-) Strom in Ökostrom umetikettieren können.

Und für die Bahn mit ihrem hohen Atom- und Kohlestromverbrauch eine billige und trügerische Masche, ihr Image zu polieren.

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