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(siehe z.Bsp. auch: "IAEO "kontrolliert" AKW !?"
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/internationale-
atomenergiebehoerde.html)

Ludwigsburger Kreiszeitung, 17.10.07

NECKARWESTHEIM

> UN-Atombehörde lobt EnBW

Das Ergebnis wird zwar erst in drei Monaten veröffentlicht, doch eine
erste Zwischenbilanz zog Missionsleiter Dominique Dubois von der
Internationalen Atombehörde (IAEA) schon jetzt: Betreiber EnBW habe im
Atomkraftwerk Neckarwestheim (GKN) bereits viele Hinweise und
Empfehlungen umgesetzt, die dem Karlsruher Konzern 2004 beim
Sicherheitscheck in den Reaktoren in Philippsburg gegeben worden waren.

"Seit meinem ersten Besuch hier vor einem Jahr ist schon vieles
geschehen", lobte Dubois - um sogleich anzumerken, dass die bereits
umgesetzten Verbesserungen keineswegs darauf schließen ließen, dass die
beiden Neckarwestheimer Reaktorblöcke zuvor Sicherheitsmängel aufgewiesen
hätten. Tatsächlich hätten sich die Empfehlungen der bei den Vereinten
Nationen angesiedelten Behörde auf Lehren bezogen, die man aus "kleinen
Ergeignissen oder Beinahe-Ereignissen deutlich unterhalb der
meldepflichtigen Schwelle" für eine Optimierung der Betriebssicherheit
des Atomkraftwerks ziehen könne, erläuterte dies dessen Technischer
Geschäftsführer Michael Wenk.

Die Prüfung der Neckarwestheimer Anlage durch die IAEA läuft seit Beginn
voriger Woche und wird am 24. Oktober beendet sein. Elf Experten aus
ebenso vielen Ländern beleuchten dabei auf Einladung der Bundesregierung,
aber auf Initiative der EnBW zehn Bereiche auf die Betriebssicherheit von
GKN I und II hin - angefangen vom technischen Zustand der Anlage bis hin
zu Strahlenschutz und Notfall-Management. Das Ergebnis - samt möglicher
Verbesserungsvorschläge - soll zunächst der Bundesregierung vorgelegt und
Anfang 2008 auch im Internet veröffentlicht werden.
Verbesserungsvorschläge sollen dann binnen 18 Monaten von dem Karlsruher
Energieversorger abgearbeitet werden.

Missionsleiter Dubois machte deutlich, dass der Untersuchungsauftrag
keine Bewertung nationaler Sicherheitsstandards umfasse und insofern
keine atomrechtliche Aussagekraft habe. Allerdings erhöhe die Überprüfung
eines Atomkraftwerks durch die El-Baradei-Behörde die "öffentliche
Glaubwürdigkeit" des jeweiligen Betreibers.

Gleichwohl steht die derzeitige Untersuchung für Dubois in keinerlei
Zusammenhang mit dem Streit um die Restlaufzeit des älteren
Neckarwestheimer Reaktorblocks GKN I. Bekanntlich müsste dieser nach dem
Atomausstiegsgesetz Mitte 2009 endgültig vom Netz gehen, während EnBW im
Dezember 2006 beantragt hat, die Laufzeit von GKN I bis 2017 zu
verlängern. Über den politischen Streit in Deutschland hätten die
Mitglieder seiner Mission beim Beginn ihrer Beschäftigung mit dem Thema
vor drei Monaten aber so wenig gewusst wie über den technischen Status
der Neckarwestheimer Reaktoren, so Dubois.

Die EnBW, die sich die IAEA-Visite mehrere Millionen Euro kosten lässt,
hofft aber gleichwohl auf "weitere, unterstützende Argumente für unseren
Antrag auf Reststrommengen-Übertragung von GKN II auf GKN I".
Steffen Pross


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