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Boennigheimer Zeitung, 25. AUGUST 2009
>Ärzte gegen Atomkraftwerk

Berthold Spahlinger erinnert an Resolution aus dem Jahr 2007
Die Zukunft der Atomkraftwerke beschäftigt die Menschen. Ärzte fordern seit
langem den Stopp des Kraftwerks Neckarwestheim.
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GKN Neckarwestheim: Block I soll zu schwach sein, um Terrorangriffen standhalten
zu können. Foto: Archiv/Martin Kalb
GKN Neckarwestheim: Block I soll zu schwach sein, um Terrorangriffen standhalten
zu können. Foto: Archiv/Martin Kalb
Berthold Spahlinger, Arzt für Allgemeinmedizin in Hohenhaslach, ist auf der
politischen Bühne im Landkreis kein Unbekannter. Bis vor kurzem war er noch
Kreistagsmitglied und hat in den vergangenen Jahren frank und frei den Finger in
so manch eine Wunde gelegt. Sei es, als es um den Zustand des medizinischen
Personals in den Krankenhäusern ging, sei es beim Thema Atomenergie. Er ist das
ein oder andere Mal übers Ziel hinausgeschossen, werden seine Kritiker
einwenden. Immerhin hatte er ein Ziel, könnte man entgegnen.

Spahlinger, Oberfeldarzt der Reserve und in dieser Funktion seit August 2007
beauftragter Sanitätsstabsoffizier für zivil-militärische Zusammenarbeit im
Gesundheitswesen für das Kreisverbindungskommando im Landkreis, ist
ausgesprochener Gegner des Kernkraftwerks (KKW) in Neckarwestheim.

Ein Kreis aus Ärzten aus dem Stromberg, die sich Ärztlicher Qualitätszirkel
Stromberg oder Hohenhaslacher Tafelrunde nennen, haben in einer Resolution vom
Dezember 2007 die umgehende Stilllegung des Kernkraftwerks Neckarwestheim
gefordert. Dies vor dem Hintergrund einer damals bekannt gewordenen und viel
beachteten Studie, laut dieser die Kinderkrebshäufigkeit im Einzugsbereich von
KKW überdurchschnittlich hoch sei. In der Resolution wird die Kreisverwaltung
scharf angegriffen: "Die Ignoranz und das Desinteresse der Kreisbehörde, die
immer wieder betont, dies sei alles nicht ihre Sache, sind unerträglich und
nicht mit der Fürsorgepflicht eines Landrats beziehungsweise Ersten
Landesbeamten zu vereinbaren." Laut Spahlinger hätten die Behörden darauf nicht
einmal reagiert.

Der Arzt legt nach. Über die permanente Gefährdung durch die Betriebsstrahlung
und eventuelle Lecks hinaus bestehe in jüngster Zeit noch eine viel größere
Bedrohung: "Die Gefahr des provozierten Super-GAUs durch Terroraktionen aus der
asymmetrischen Bedrohung heraus." Er befindet sich damit argumentativ auf der
Linie der Grünen, der Linken, des Bundes für Naturschutz und Umwelt (BUND) oder
des Bundes der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar.

Die Grünen im Landtag haben im Juni Umweltministerin Tanja Gönner (CDU)
aufgefordert, zwei bislang als vertraulich eingestufte Gutachten der
Internationalen Länderkommission Kerntechnik (ILK) aus dem Jahr 2002
offenzulegen. Laut Gutachten könnten von den damals 19 in Deutschland
betriebenen Atomkraftwerken nur drei einer terroristischen Attacke durch ein
Verkehrsflugzeug standhalten. Block I des Gemeinschaftskraftwerks in
Neckarwestheim und auch Phillipsburg I gehörten nicht dazu. Die dortigen Meiler
könnten weder dem Absturz kleiner Kampfflugzeuge noch Terrorangriffen mit einem
Passagierflugzeug standhalten. Die Forderung der Grünen: Die Atommeiler
schneller abschalten.
Redaktion: ARMIN SCHULZ


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