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Südwestdeutsche Anti-Atom-Initiativen (Presse-Info 03.05.2016)  Die Geschichte um Philippsburg, Neckarwestheim und die ENBW als regionaler Vertreter der vier großen Energie-Multis zeigt uns alle Jahre wieder das Dilemma der deutschen Atompolitik.

Das Feilschen um ein für den Konzern billiges Endlagerprojekt, der Versuch, sich aus der Entsorgungsverantwortung zu stehlen und die jetzt offen gelegten Fälschungen im sicherheitsrelevanten Systemablauf der AKWs Philippsburg und Biblis sind wieder Gründe genug, der ENBW und der deutschen Atompolitik die rote Karte zu zeigen.

Seit Jahren drückt die Atomaufsicht bei der ENBW die Augen zu, obwohl es immer wieder Hinweise auf gravierende Sicherheitsmängel gab, zuletzt 2012 ein Brief von AKW-Mitarbeitern an die Atomaufsicht, in dem darauf hingewiesen wurde, dass in dem AKW aus Kostengründen bei Sicherheitsmaßnahmen geschludert und die Atomaufsicht getäuscht werde.

Herbert Würth, Redner für die Initiative Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim meint dazu: „Bei einem Super-GAU ist gegen die radioaktive Strahlung keine medizinische Hilfe möglich. Nur einzelne gesundheitliche Auswirkungen können behandelt werden. Dennoch wurden Sicherheitsreserven eingespart, werden die Erfahrungen von Tschernobyl und Fukushima ignoriert. Das ist unverantwortlich und einem solchen Handeln gehört ein Riegel vorgeschoben.“

Die Atomkonzerne stehen tief in den roten Zahlen, weil die sprudelnden Gewinne aus den AKW versiegt sind und die Konzerne von den Menschen den Atomausstieg diktiert bekommen haben. Auch ENBW kämpft ums Überleben. Wertberichtigungen auf den Kraftwerkspark und höhere Drohverlustrückstellungen haben gut eine Milliarde Euro verschlungen. Deshalb versuchen sich die Konzerne aus der Verantwortung für die Endlagerung ihres Atommülls zu stehlen. Die Lagerkosten für den Atommüll bis etwa 2080 dürften nach vorsichtigen Schätzungen eine dreistellige Milliardensumme ausmachen. Mit den 23 Milliarden Euro, die zur Bildung des Fonds zur Lagerung von Atommüll gezahlt werden sollen, wären sie raus und könnten ihr Geschäft weiter betreiben. Denn Rest übernehmen die Steuerzahler.

Andreas Raschke, Sprecher der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen aus Rheinland-Pfalz fordert die Politik auf, hier nicht nachzugeben: „Die Konzerne haben wissentlich um die Atommüllproblematik jahrzehntelang Gewinne aus dem Atomgeschäft abgeschöpft. Sie haben den Müll produziert und sie sind für dessen Entsorgung verantwortlich. Aus dieser Verantwortung werden wir sie nicht entlassen. Konzerne, die sich an unserer Gesundheit und auf unsere Kosten bereichern haben kein Recht auf Weiterbetrieb. EnBW gehört zusammen mit seinen AKWs stillgelegt, und das sofort.“


Wir laden Sie ein, uns bei der Kundgebung und auf der Demonstration zu begleiten.

Treffpunkt ist am 07.05.2016 um 14 Uhr am Marktplatz in Philippsburg.

EnBW-Atomkraftwerke Philippsburg II & Neckarwestheim II stilllegen!

Kundgebung & Demonstration
Samstag, 7. Mai 2016, 14:00 Uhr, Marktplatz Philippsburg

Informationen zur Demonstration:
www.philippsburg-abschalten.de