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b_215_215_16777215_0_0_images_stories_akt16_160329-castor-Anlegestelle_160329-GKN-CASTOR-Anlegestelle-06.jpg(21.06.16) Bereits vor zwei Jahren hatte die EnBW angekündigt, die 15 CASTOREN mit hochradioaktivem Atommüll aus Kostengründen nach Neckarwestheim zu transportieren. Davor wurden bereits hinter den Kulissen mit verantwortlichen staatlichen Stellen Gespräche geführt, um sich die Zustimmung zu sichern. Dabei wäre die EnBW gemäß der rechtlichen Lage seit vielen Jahren verpflichtet gewesen, für die gefährlichste Form an langzeitstrahlendem Atommüll ein Standortlager in Obrigheim zu bauen. Der offizielle Transportantrag wurde erst im nach hinein gestellt, als das grüne Umweltministerium öffentlich seine Zustimmung gegeben hatte.

Jetzt stellt der EnBW-Chef Michels den Transport der 15 CASTOREN von Obrigheim nach Neckarwestheim ausgerechnet auf dem Schiffsweg Neckar als lapidaren Routinetransport dar. Um was geht es ihm? Wenn in Obrigheim ein neues Zwischenlager gebaut werden muss, hat die EnBW dort nicht nur die Baukosten, sondern die weitere atomare Kostenverantwortung für viele Jahrzehnte. So wie in Neckarwestheim und in Philippsburg.

 

Atommüll wohin? Diese ungelöste Frage wurde seit Jahrzehnten nicht beantwortet und holt jetzt die Atomkraftwerks-Standorte ein. Als 2005 die Standort-Zwischenlager beschlossen und für 40 Jahre genehmigt wurden, war damals bereits klar, dass anschließend kein sogenanntes „Endlager“ zur Verfügung steht. Dieser Schritt wurde von der Politik und den Energiekonzernen eingeleitet, um den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke zu legitimieren. Und um das Thema CASTOR-Transporte mit den damit verbundenen Protesten gegen die weitere Atommüllproduktion aus der öffentlichen Diskussion heraus zu bekommen.

In der Endlagersuchkommission wurde als zeitliche Vision für ein sogenanntes Endlager diskutiert, dass dieses eventuell ab 2095 bis 2170 zur Verfügung stehen könnte. Auch für den schwach- und mittelradioaktiven Atommüll gibt es kein sogenanntes Endlager. Denn beim Schacht Konrad gibt es nicht nur einen Zeitverzug, sondern inzwischen die generelle Frage nach der Eignung. Die ASSE mit ihren 126.000 Atommüllfässern und das dort eindringende Wasser lassen grüßen.

Beim Thema hochradioaktiver Atommüll geht es nicht nur um den jetzt anstehenden unverantwortlichen Transport von 342 Brennelementen von Obrigheim nach Neckarwestheim, die noch für Jahrtausende eine tödliche Strahlengefahr darstellen.

Beim Thema Atommüll geht es insgesamt um ein Problem, für das es nie die bisher von der Politik und den Betreibern der Atomkraftwerke versprochene „sichere Lösung“ geben wird. Diese gesundheitlichen Gefahren werden noch unendlich viele nachfolgende Generationen belasten und bedrohen!

Deshalb fordern wir: