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IAEA in Neckarwestheim

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) führt vom 8 – 24.10.2007 eine sogenannte OSART-Mission in Neckarwestheim durch. In der Presseerklärung der Energie Baden-Württemberg heißt es dazu: „EnBW lässt das Kernkraftwerk Neckarwestheim von der IAEA nach internationalen Maßstäben bewerten.“ Das Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand stellt dazu fest: es findet mit dieser Inspektion keine Bewertung der atomaren Risiken des Betrie-bes der beiden Atomkraftwerke in Neckarwestheim statt.



Der einzige Inspektionszweck in Neckarwestheim ist genauso wie in Philippsburg, „eine kontinuier-liche Verbesserung der Betriebsabläufe“. Was ist die IAEA für ein Organisation?
Die Internationale Atomenergiebehörde wurde im Jahr 1957 unter dem Dach der UNO gegründet. Ihr einziger Zweck war und ist jedoch die Förderung und Verbreitung der Atomtechnologie. So trug die IAEA bereits kurz nach ihrer Gründung maßgeblich zur Errichtung von Atomkraftwerken in vie-len Ländern bei. Sie propagiert bis zum heutigen Tag ausschließlich Atomkraftwerke als einzige Möglichkeit der Stromerzeugung und versucht dies nach wie vor in zahlreichen Ländern durchzu-setzen. Im Jahr 1970 übernahm die IAEA auch die Überwachung des Atomwaffensperrvertrages. Sie führt aber keine Inspektionen bei den 5 Atombomben-Staaten durch, sondern nur in nicht A-tomwaffen-Staaten. Dabei soll dann zwischen einer angeblichen „zivilen“ und einer „militärischen“ Nutzung der Atomkraft unterschieden werden. In Wahrheit ist jedoch der Betrieb von Atomkraft-werken unweigerlich mit der Plutoniumwirtschaft und somit dem Bau von Atombomben verknüpft. Die IAEA setzt sich überhaupt nicht kritisch

- mit der Frage und den verheerenden Folgen des Uranabbaus,
- der Urananreicherung,
- der Freisetzung von Radioaktivität und Störfällen in Atomkraftwerken,
- der ungeklärten Endlagerfrage des hochradioaktiven Atommülls und
- der Plutoniumwirtschaft

als Voraussetzung für den Betrieb von Atomkraftwerken auseinander. Steht doch auch in ihrem Statut, dass sie die Nutzung der Atomenergie in allen Mitgliedstaaten fördern und durchsetzen soll. Dazu betreibt sie eine systematische Verharmlosung und Leugnung der atomaren Gefahren. Dies gipfelt in einer Studie der IAEA über die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Darin wird die Zahl der inzwischen Zehntausenden von Toten geleugnet und behauptet, dass es „weniger als 50 Opfer gegeben hätte“ und „maximal 4000 Langzeit-Opfer zu erwarten wären.“
Das Ergebnis der Inspektion in Neckarwestheim stand schon vorher fest: Es gibt keine atomaren Risiken im Betrieb der beiden Atomreaktoren. Die IAEO führt sogenannte Inspektionen durch, um Persilscheine für den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken auszustellen!