Mut gegen Rechts | Ludwigsburg

Titel:
Mut gegen Rechts | Ludwigsburg
Wann:
Sa, 10. Juli 2021 - So, 11. Juli 2021
Kategorie:
anti-atom

Beschreibung

Das MUT GEGEN RECHTS geht in diesem Jahr eine neue Mischung aus Soziokultur und Politik ein. Vorträge und Workshops sowie neue Leute kennenlernen stehen dieses Jahr an erster Stelle. So werden auf der zweitägigen Kundgebung auf dem Akademiehof Ludwigsburg Programmpunkte und Informationen zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema der Sozialen Ungleichheit geboten.

Das Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim ist eine der vielen Unterstützer*innen des Festivals

-- https://www.mutgegenrechts.org --

Der Aufruf gegen soziale Ungleichheit

Soziale Ungleichheit beschreibt den Zustand, wenn bestimmte Gruppen Ressourcen oder Lebensbedingungen haben, die ihnen regelmäßig bessere oder schlechtere Lebens- und Verwirklichungschancen bieten als anderen. Die Grundformen sozialer Ungleichheit finden sich dabei überall: Mächtige können ihren Willen gegenüber Ohnmächtigen durchsetzen, Wohlhabende leben angenehmer als Arme, Angesehene werden verehrt, Verachtete gemieden. Dabei unterscheiden sich Art und Ausmaß sozialer Ungleichheiten in verschiedenen Gesellschaften beträchtlich.

Soziale Ungleichheiten betreffen auf der einen Seite die alltäglichen Lebenschancen und Erfahrungen der einzelnen Menschen. Andererseits schaffen soziale Ungleichheiten aber auch gesellschaftliche Probleme und politische Auseinandersetzungen, die über die Lebenswelt der einzelnen Menschen hinaus reichen. Die gesellschaftliche und politische Bedeutung sozialer Ungleichheit ist daher enorm. Diese Ungleichheiten sind nicht irgendwie entstanden, sondern durch ein System, das Gewinne aus der Ausbeutung und Unterdrückung einzelnen Gruppen erwirtschaftet. Daher können soziale Ungleichheiten nur dann nachhaltig bekämpft werden, wenn dabei das Wirtschaftssystem und die Art des Zusammenlebens grundlegend verändert wird.

In einer sich immer schneller verändernden Zeit, ändert sich auch die Welt und die Gesellschaft um uns herum. Bestehende und neue Krisen verstärken sich. Und der Umgang der Politik mit der mit diesen Krisen scheint völlig willens- und machtlos zu sein oder verstärkt diese sogar noch weiter. Dies hat uns besonders der Umgang mit COVID-19 noch einmal deutlich vor Augen geführt: das private und kulturelle Leben wurden komplett eingefroren, während immer weiter gearbeitet wurde – Hauptsache die Wirtschaft verzeichnet weiter Gewinne! Die Gesundheit und von Menschen und das Recht auf Leben sind wohl weniger relevant! Dieselbe Tatenlosigkeit der Politik steht uns auch in Bezug auf die Klimakrise bevor.

All diese Krisen haben und werden auch die soziale Ungleichheit in unserer Gesellschaft verschärfen und verhindern, dass Menschen ein Leben mit gleichen Chancen und Möglichkeiten führen können – auch dies hat die COVID-19 Pandemie noch sichtbarer gemacht. Doch so neu ist das Thema der Sozialen Ungleichheit gar nicht. Verschiedene Selbstorganisationen und Zusammenschlüsse von Menschen kämpfen seit Jahren darum, endlich gleichberechtigt behandelt zu werden. Die Bandbreite der Problemlagen in unserer Gesellschaft sind dabei immens und reichen von der ungerechten Verteilung des Wohnraums, die Menschen auf die Straße zwingt, über den Zugang zu (Aus-)Bildung & fair bezahlter Arbeit, bis hin zur für viele eben nicht “normalen” Teilhabe am alltäglichen Leben.

Strukturelle Diskriminierung und Ungleichheit sind ein gesamtgesellschaftliches Problem und nicht jenes von einzelnen Individuen. Nur wenn wir es als solches benennen und gemeinsam dagegen vorgehen, werden wir langfristig ein gutes Leben für alle Menschen global erreichen können. Die Lösung darf dabei nicht sein, dass alle Menschen versuchen, sich in eine ungerechte Gesellschaft einzufügen und dort möglichst gut zu funktionieren. Wir müssen die unterschiedlichen Kämpfe von Menschen zusammen denken und zusammenarbeiten, uns vernetzen und unsere Stärken miteinander teilen! Das System muss sich ändern, damit wir frei und selbstbestimmt darin leben können.

Das Mut gegen Rechts 2021 soll einen Raum für die unterschiedlichen Lebenslagen und Bedürfnisse von Menschen innerhalb der Gesellschaft schaffen. Wir stellen die Frage, wo es Gemeinsamkeiten gibt und welche Ansätze zur Verbesserung bereits vorhanden sind. Wir sind davon überzeugt, dass wir nur dann gute Lösungen finden, wenn sich alle Menschen individuell an den Veränderungen beteiligen können und wir die verschiedenen Themen gemeinsam betrachten.

Deshalb laden wir alle Menschen ein, die Interesse an neuen gemeinsamen Zukunftsperspektiven haben. Kommt mit euren Fragen, Ideen und Lösungsansätzen, habt Interesse gemeinsam zu diskutieren, sich gegenseitig zuzuhören, tauscht euch aus und lernt voneinander beim Mut gegen Rechts 2021!

  • 10. & 11. Juli 21
    Akademiehof Ludwigsburg