Menschenrechtswidrige deutsche Klimapolitik | Stuttgart

Titel:
Menschenrechtswidrige deutsche Klimapolitik | Stuttgart
Wann:
Mi, 5. Dezember 2018, 19:00 h
Kategorie:
anti-atom

Beschreibung

Menschenrechtswidrige deutsche Klimapolitik

Prof. Dr. Felix Ekardt
Gründer und Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik

Die Energie- und Klimawende ist das größte Projekt des 21. Jahrhunderts, will sich die Menschheit in einer endlichen Welt dauerhaft einrichten. Die deutsche Diskussion konzentriert sich bisher auf einen kleinen Ausschnitt, auf Strom. Und auch dort, erst recht aber bei der Energie- und Klimabilanz insgesamt, sind Deutschland und die EU keineswegs die allseits behaupteten Vorreiter. Die bisherige Politik bleibt vielmehr weit hinter den Anforderungen des Pariser Klima-Abkommens von 2015 zurück. Außerdem wird die Energiewende neben technischen Maßnahmen (wie den Ausbau der erneuerbaren Energien), auf die sich die Debatte fast ausschließlich konzentriert, auch Verhaltensänderungen einschließen müssen. Gelingen kann die Energie- und Klimawende nur in einem Wechselspiel aus gesellschaftlichem Wandel und – als zentraler Maßnahme – einer konsequenten Verteuerung der endlichen und klimaschädlichen fossilen Brennstoffe. Der soziale Wandel muss dabei weniger auf Wissen als vielmehr auf unsere Normalitätsvorstellungen, Gefühle und Eigennutzenkalküle abzielen; und das hat wenig zu tun mit der häufigen Pauschalforderung nach mehr Umweltbildung. Eine ernsthafte Energiewende ist nicht bevormundend, sondern ermöglicht Freiheit langfristig und weltweit durch klare Rahmensetzungen und Spielregeln. Und sie gefährdet die soziale Verteilungsgerechtigkeit nicht, sondern bewahrt und fördert sie. Eine postfossile Welt ist auch nicht langweilig und traurig, sondern bietet neue Perspektiven für ein glückliches, gelingendes Leben. Der Vortrag diskutiert diese Fragen und spannt den Bogen zu den laufenden Klimaverhandlungen in Kattowitz.

Felix Ekardt ist seit Anfang 2009 Gründer und Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig und Berlin. Ferner ist er seit Anfang 2009 an der Universität Rostock (Juristische Fakultät) Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie und Mitglied des Leibniz-
Wissenschaftscampus Phosphorforschung Rostock. Er hat wiederholt aufgezeigt, dass die deutsche und europäische Klimapolitik gegen  enschenrechte und Paris- Abkommen verstößt. Aktuell bringt er dazu eine Klage vor das Bundesverfassungsgericht.

Mittwoch, 5. Dezember 2018, 19.00 Uhr
Hospitalhof, Büchsenstraße 33

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