Spuren – 40 Jahre Demokratisches Zentrum Ludwigsburg

Ausstellungseröffnung mit "Zeitzeugen"

Spuren – 40 Jahre Demokratisches Zentrum Ludwigsburg

Die Ausstellung zeigt die Spuren, die die Auseinandersetzung um Emanzipation im DemoZ hinterlassen hat, sie legt diese Spuren durch die Vergangenheit in die Gegenwart und befragt die Zukunft, wie es um Emanzipation und Humanismus bestellt sein könnte.

Der Aufruf „Gemeinsam gegen Faschismus, Rassismus und Sexismus“, so ein Ankündigungsplakat von „Rock gegen rechts“, steht für die Grundlagen von 40 Jahren DemoZ, dem selbstverwalteten soziokulturellen Zentrum im Zentrum Ludwigsburgs. Das DemoZ ist Teil von Ludwigsburg, will aber nicht irgendein Teil sein, sondern „Der Kaktus im Blühenden Barock“, die Webcam des Blühenden Barock für Performances nutzen, Aktionen für bezahlbaren Wohnraum in der Innenstadt durchführen, die Stadtentwicklung hinterfragen. Was bedeutet da das Ausstellungsstück, mit dem das Finanzamt Ludwigsburg 2019 dem DemoZ die „Gemeinnützigkeit“ entzieht? Sind das bereits lokale Ergebnisse des „Kulturkampfes von rechts“, der bundesweit geführt wird und in dem linken Kultureinrichtungen die Legitimation entzogen werden soll?

Vom DemoZ aus wurden und werden gesellschaftlichen Auseinandersetzungen geführt. Die Anti-AKW-Bewegung, die Friedensbewegung, die Frauenbewegung, die Häuserbewegung, die Ökobewegung, die Internationalismusbewegung spiegeln sich in 40 Jahren Veranstaltungsankündigungen wieder. Dabei ging es nicht immer harmonisch zu, unterschiedliche Schwerpunkte und Standpunkte drücken sich in den Objekten verschiedener Gruppen, Initiativen, Organisationen zu unterschiedlichen Zeitpunkten aus. Trotz aller Widersprüche zeugen Plakate, Broschüren, Faltbätter usw. davon, wie die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund gestellt wurden.

Beispielhaft ist das Material der gemeinsamen Veranstaltungsreihen „geld & gene“, „Neue Medien, neues Glück?“, „Faschismus ist kein Fasching“ aus den 1990er Jahren. Aus heutiger Sicht ist es ungewöhnlich, wie viele verschiedene Gruppen sich zu einem gemeinsamen Thema zusammenfanden und gemeinsam Stellung bezogen. Wie müssen heute und in Zukunft Orte aussehen, an denen unterschiedliche Standpunkte auf einer gemeinsamen Basis ausgekämpft werden und daraus Gemeinsamkeit erwachsen kann?

Freud und Leid eines selbstverwalteten Zentrums, Freiraum und Solidarität dokumentieren sich oft in scheinbar belanglosen Relikten. Die Ausstellungseröffnung wird von Zeitzeugen begleitet, die von fast vergessenen Erinnerungen und vergangenen Ereignissen berichten!

Wir laden herzlich zur Spurensuche ein!

DemoZ Ludwigsburg
Wilhelmstr. 45/1
71638 Ludwigsburg
www.demoz-lb.de