Demonstration "1 Jahr Fukushima", Neckarwestheim, 11.03.2012

b_215_215_16777215_0_0_images_stories_akt12_0311fukushima_presse_lkz0.jpgIm folgen Artikel finden sich Scans der Presseartikel der Zeitungen aus dem Großraum Neckarwestheim (vom 12.03.2012) - sowie einige Online-Artikel.



(Bilder zum vergrößern anklicken)


Ludwigsburger Kreiszeitung:

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Bietigheimer Zeitung:

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Stuttgarter Zeitung:

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Heilbronner Stimme:

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Stuttgarter Nachrichten:

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Fukushima-Jahrestag Tausende demonstrieren gegen Atomkraft

dapd/dpa, vom 11.03.2012 15:48 Uhr

Neckarwestheim - Zum Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima haben am Wochenende in Baden-Württemberg mehrere Tausend Menschen für die sofortige Abschaltung aller Atomkraftwerke demonstriert. In Neckarwestheim forderten am Sonntag nach Angaben der Veranstalter etwa 5.000 Menschen eine „echte Energiewende“. Nach Polizeiangaben beteiligten sich rund 4.000 Personen.


„Atomenergie ist nicht vollständig beherrschbar und führt im Unglücksfall zu verheerenden Folgen“, sagte die Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Brigitte Dahlbender. Von der grün-roten Landesregierung forderte sie, mehr für Energieeffizienz und Energieeinsparung zu tun. Bereits am Samstag waren etwa 3.000 Atomkraftgegner im elsässischen Fessenheim und in Freiburg auf die Straße gegangen.


Nicht nur im Land sondern überall in Deutschland versammelten sich die Atomkraftgegner. In Hannover beispielsweise demonstrierten rund 4.500 Demonstranten. Nach einer Kundgebung auf dem Opernplatz, bei der auch Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD) sprach, zogen sie durch die Innenstadt.




Neckarwestheim
Tausende demonstrieren gegen Atomkraft

dpa/lsw, vom 11.03.2012 17:29 Uhr

 

Neckarwestheim - Am Jahrestag der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima haben tausende Atomkraftgegner rund um das Kernkraftwerk Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) für einen schnellen Atomausstieg demonstriert. Viele von ihnen trugen Fahnen mit der roten Sonne und der Aufschrift „Atomkraft - Nein danke“ sowie Transparente, auf denen Forderungen nach einer sofortigen Abschaltung der Atomkraftwerke zu lesen waren. Die Umweltschutzorganisation BUND, die zu dem Protest am Sonntag aufgerufen hatte, zählte rund 5000 Teilnehmer, die Polizei 1000.


Auf ihrem Weg vom Bahnhof in Kirchheim am Neckar (Kreis Ludwigsburg) aus gedachten die Demonstranten zunächst der Opfer in Japan mit einem Schweigemarsch, schwarze Bänder wehten am Straßenrand. Sie legten zudem mehrere hundert gefaltete Papierkraniche nieder, Symbol der japanischen Antiatomkraftbewegung.


Bei einer Kundgebung vor dem Kernkraftwerk bekräftigten die Redner die Forderung der Anti-Atomkraft-Bewegung. „Wir müssen die Verwendung dieser Technologie stoppen und den Weg der Energiewende konsequenter gehen“, sagte Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Sie forderte von der Landesregierung vor allem bei der Energieeffizienz und Einsparung mehr zu tun und rasch ein Konzept für eine erfolgreiche Energiewende vorzulegen.


Kritik an der Bundesregierung übte Valentin Hollain von der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien Eurosolar. Die Bundesregierung bremse den Ausbau erneuerbarer Energiequellen systematisch aus, sagte Hollain.


Bundesweit haben am Sonntag meherere zehntausend Menschen demonstriert


Der in Deutschland lebende japanische Physiker Koji Mochizuki berichtete über die aktuelle Situation in Fukushima und die Veränderung in der japanischen Gesellschaft. „Es zeigt sich, dass die Bürgerinnen und Bürger in Japan immer kritischer zur Atomenergie stehen.“ Herbert Würth, der für die lokalen Bürgerinitiativen sprach, erinnerte daran, dass im Radius von 20 Kilometern um Neckarwestheim mit rund 850.000 Einwohnern zehn Mal so viele Menschen leben wie in der Region Fukushima. Den Weiterbetrieb des Meilers Neckarwestheim sowie von acht weiteren in ganz Deutschland für die kommende Dekade bezeichnete er als „politischen Kniefall vor den Energiekonzernen“.


Bundesweit haben am Sonntag mehrere zehntausend Menschen unter dem Motto „Fukushima mahnt: Atomanlagen jetzt abschalten!“ demonstriert. Kundgebungen gab es neben Neckarwestheim an fünf weiteren Standorten, unter anderem in der Region um die Atommülllager Asse und Schacht Konrad. Zu einer Aktion im Schweizer Kanton Bern an der Grenze wollten auch viele Menschen aus Südbaden anreisen. Das dortige Atomkraftwerk Beznau I ist das älteste in Europa.


Bereits am Samstag hatten mehrere hundert Demonstranten aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz die sofortige Schließung des ältesten französischen Atomkraftwerks Fessenheim im Elsass verlangt. Die Region gilt als erdbebengefährdet.




SWR Heilbronn

Neckarwestheim, Kreis Heilbronn

5000 Demonstranten gegen Atomkraft

Am Jahrestag des Erdbebens in Japan und der Reaktorkatastrophe von Fukushima haben am Nachmittag rund 5000 Menschen in Neckarwestheim gegen Atomkraft protestiert. SWR4 Reporter Wolfgang Köhler berichtet: "Fukushima mahnt - Atomkraftwerke jetzt abschalten", stand auf Plakaten und Transparenten des Demonstrationszuges. In Redebeiträgen wurde die nach Ansicht der Atomkraftgegner zögerliche Halten der Bundesregierung beim Atomausstieg und den erneuerbaren Energien kritisiert. Bei einer Kundgebung vor dem Neckarwestheimer Kraftwerk erinnerte ein japanischer Physiker daran, dass immer noch zehntausende seiner Landsleute aus dem Katastrophengebiet um Fukushima evakuiert seien. Die Neckarwestheimer Demonstranten legten in stillem Gedenken an die Opfer auf dem Weg zum Atomkraftwerk aus Papier gefaltete Kraniche nieder, das Symbol der japanischen Anti-Atombewegung. Am Rande des Protestzuges markierten gelb-schwarze Bänder symbolisch eine radioaktive Sperrzone nach einem Reaktorunfall in Neckarwestheim, von dessen Folgen um Umkreis von 20 Kilometern rund 850.000 Menschen betroffen wären.


SWR Ba-Wü

Neckarwestheim
Tausende Atomkraftgegner demonstrieren


Am Jahrestag der Atomkatastrophe von Japan demonstrieren heute in ganz Deutschland tausende Atomkraftgegner. In Baden-Württemberg gibt es Mahnwachen am AKW Neckarwestheim, in Heidelberg, Mannheim und Hirschberg.


Unter dem Motto "Fukushima mahnt - Atomanlagen jetzt abschalten" zogen am Mittag mehrere tausend Atomkraftgegner von Kirchheim aus zum AKW Neckarwestheim. Sie forderten unter anderem die Abschaltung des Reaktorblocks 2.


Umweltorganisationen kritisieren, dass bei den neun noch laufenden deutschen Atommeilern die Sicherheitsstandards nicht grundlegend verbessert worden seien, auch nicht in Philippsburg und Neckarwestheim.


Bereits am Samstag hatten hunderte Menschen in Fessenheim und Metz (beides Frankreich) gegen Atomkraft demonstriert. Sie forderten die Abschaltung der grenznahen Atommeiler in Fessenheim und Cattenom.





Ludwigsburger Kreiszeitung

NECKARWESTHEIM/KIRCHHEIM

Schweigen für Fukushima-Opfer


Mit einer der größten Anti-Atomdemonstrationen am Kraftwerkstandort Neckarwestheim haben am Sonntag mehr als 5000 Menschen am Jahrestag der Fukushima-Katastrophe für den Atomausstieg demonstriert.


Für einen sofortigen Atomausstieg und verstärkte Anstrengungen für eine echte Energiewende sind gestern mehr als 5000 Menschen in Neckarwestheim auf die Straße gegangen. Sie sind denselben Weg wie immer gegangen: vom Bahnhof Kirchheim, über die Neckarbrücke zum Kernkraftwerk. Auf der Strecke wurden an einer japanischen Installation, mit dumpfen Gongschlägen und einem Schweigemarsch der Opfer von Fukushima gedacht. Auf Höhe des abgeschalteten Blocks I ertönten Sirenen. Vor Tor 2 gab es, nachdem der nicht enden wollende Zug dort eintraf, eine Kundgebung.

Polizei-Einsatzleiter Jürgen Hamm vom zuständigen Revier Bietigheim-Bissingen sprach von einer Demonstration ohne Zwischenfälle. Im Innern des Kraftwerks war ein Zug der Bereitschaftspolizei für den Objektschutz stationiert. Der Autobahnzubringer Kirchheim-Mundelsheim war gesperrt.

Fukushima habe deutlich gemacht, dass am sofortigen Atomausstieg kein Weg vorbeiführe, sagte die BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender. Atomenergie sei nicht beherrschbar und führe bei einem Unglücksfall zu verheerenden Folgen. Dahlbender forderte die grün-rote Landesregierung auf, im Bereich der Energieeffizienz und Energieeinsparung mehr zu tun. Dahlbender forderte einen Weg von der Bevorzugung der großen Stromkonzerne hin zu einer dezentralen Energieversorgung.

Auf die Gefahren eines Reaktorunfalles im Umkreis von 20 Kilometern wies Herbert Würth für die lokalen Bürgerinitiativen hin. Mehr als 850 000 Menschen, mehr als zehnmal so viele wie in Fukushima, seien dann betroffen. Der Weiterbetrieb von GKN II ist für Würth kein Atomausstieg, sondern angesichts der Katastrophe von Japan ein „politischer Kniefall vor den Energiekonzernen“.

Der in Deutschland lebende japanische Umweltexperte Koji Mochizuki berichtete aus seiner Heimat. Die Menschen in Japan stünden immer kritischer zur Atomenergie.

Der Bundesregierung im Berlin warf der wissenschaftliche Leiter von Eurosolar, Valentin Hollain, vor, erneuerbare Energiequellen systematisch auszubremsen. Einspeisevergütungen für Windkraft an Land und Photovoltaik in Bürgerhand würden gekürzt, dezentrale Speicher-Technologien nicht ausreichend gefördert, sagte Hollain in seinem Redebeitrag vor 5000 Menschen.

Zum Gedenken an die Opfer der Atomkatastrophe von Fukushima hatten Demonstranten Hunderte Origami-Kraniche, Symbole der japanischen Anti-Atombewegung, niedergelegt.


Alfred Drossel





Südwestpresse / Bietigheimer Zeitung

NECKARWESTHEIM, 12. MÄRZ 2012

Tausende demonstrieren gegen Atomkraft

Protest eint die Generationen - Bundesweit protestierten mehr als 20 000 Menschen

Für eine raschere Energiewende und gegen Atomenergie sind gestern Tausende auf die Straßen gegangen. Protestiert wurde in ganz Deutschland - und quer durch alle Generationen.

Zum Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima haben gestern in Deutschland mehrere tausende Menschen gegen Atomkraft demonstriert. Sie forderten, die Energiewende rasch umzusetzen und einen Neustart beim Umgang mit dem radioaktiven Atommüll. Die Veranstalter sprachen von insgesamt rund 23 000 Teilnehmern.

In Neckarwestheim kamen die Organisatoren einer Anti-Atom-Aktion mit dem Zählen gar nicht mehr nach. Für eine vollständige Energiewende protestierten vor dem Kernkraftkomplex fast 6000 Menschen. Vier Generationen - vom Säugling im Wickeltuch bis zur Uroma mit Rollator - versammelten sich hinter Parolen wie "Atomkraft - Verbrechen an der Zukunft" und "Kein Schlaraffia für die Atommafia".

Für die Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Brigitte Dahlbender, ist Fukushima "ein mahnendes Beispiel", das zeige, "am sofortigen Atomausstieg führt kein Weg vorbei". Kernkraft sei nie völlig beherrschbar und habe "im Unglücksfall verheerende Folgen". Sie forderte die Landesregierung auf, mehr zu tun für Effizienz. Energiekonzerne dürften nicht länger bevorzugt werden, nötig sei eine dezentrale Stromversorgung.

Die Politik der Bundesregierung bezeichnete Herbert Würth als Sprecher der lokalen Bürgerinitiativen als "Kniefall vor den Energiekonzernen". Von einem echten Atomausstieg könne keine Rede sein, die acht abgeschalteten Nuklearmeiler seien allenfalls "ein Bauernopfer", wenn bis 2017 nur zwei weitere Reaktoren vom Netz genommen würden und der zweite Block in Neckarwestheim bis 2022 betrieben werden dürfe.

Würth wies darauf hin, dass ein Super-Gau wie in Fukushima in Neckarwestheim eine ganz andere Dimension erreiche. Im 20-Kilometer-Radius lebten über 850 000 Menschen, zehn Mal mehr als im japanischen Katastrophengebiet.

An Warnungen vor den Gefahren der Atomkraft wurde auch im bayerischen Gundremmingen nicht gespart. Dort steht das größte Kernkraftwerk Deutschlands mit rund 1250 Mitarbeitern; jede vierte in Bayern erzeugte Kilowattstunde stammt aus diesem Kraftwerk, sagt der Betreiber. Das Aktionsbündnis "Forum" hatte zu einer Protestveranstaltung aufgerufen, unterstützt von einer Vielzahl weiterer Initiativen, Parteien und Gewerkschaften. Insgesamt rund 3000 Atomkraftgegner folgten dem Aufruf und versammelten sich an zwei Treffpunkten außerhalb des Ortes.

Angeführt von Trommler-Gruppen und unter lauten "Abschalten"-Rufen steuerten sie auf das Gundremminger Rathaus zu. Wie auch in Neckarwestheim war die AKW-Gegnerschar generationsübergreifend: Die jüngsten Demonstranten wurden im Kinderwagen mit Anti-AKW-Fähnchen von ihren Eltern geschoben, ältere AKW-Gegner nutzten den Rollator, um zur Bühne auf dem Rathausplatz zu gelangen.

Weitere Demonstrationen gab es in Grohnde (Hannover), an der Urananreicherungsanlage in Gronau (Münster) und im schleswig-holsteinischen Brokdorf.

Redaktion: STEFAN CZERNIN HANS GEORG FRANK UND DPA