Ludwigsburger Kreiszeitung, 11.07.09
NECKARWESTHEIM
> Banker raten zu längerer Laufzeit
Längere Laufzeit? Da strahlt der Anleger!
Archivbild: Alfred Drossel
Noch sei es "verfrüht, auf einen Wahlsieg der Konservativen zu setzen", mahnen die
Analysten der Landesbank Baden-Württemberg. Doch so ein bisschen auf eine schwarz-
gelbe Koalition im Bund spekulieren, das wagen sich die Finanzexperten der auf staatliche
Stütze angewiesenen LBBW schon. Denn Schwarz-Gelb nicht nur in Stuttgart, sondern auch
in Berlin, das hieße ihrer Ansicht nach längere Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke. Und
das brächte Kohle - insbesondere dem Karlsruher Stromkonzern EnBW, dessen Meiler
Neckarwestheim I bei jeder anderen politischen Konstellation im Bund auch nach Ansicht der
LBBW-Analysten nächstes Jahr wohl endgültig vor der Abschaltung steht.
Um zehn Jahre verlängerte Reaktorlaufzeiten hingegen bescherten der EnBW (deren Strom
derzeit zur Hälfte aus den beiden Kernkraftwerken Neckarwestheim und Philippsburg
kommt) laut einer internen LBBW-Expertise selbst bei vorsichtiger Schätzung zusätzliche
Gewinne von 8,4 Milliarden, günstigstenfalls aber bis zu 17,1 Milliarden Euro. Bei 25 Jahre
Zuschlag für die beiden Reaktor-Standorte wären sogar bis zu 44,7 Milliarden drin.
Das freut neben der EnBW auch Broker und Banker. Denn: Bezogen auf die für längere
Reaktorlaufzeiten besonders "sensitive" EnBW-Aktie könnten die von der LBBW kalkulierten
Gewinne "einen Effekt zwischen 17 und 121 Prozent haben."
Noch zwar - der Wähler ist, dem Anleger gleich, ein scheues Wild! - wird im Casino nicht
gewettet. Der Schampus aber dürfte vorsorglich im Kühlschrank stehen. Sollten sich am
Abend des 27. September nämlich doch noch politische Konstellationen ergeben, "die eine
Laufzeitverlängerung nicht zulassen dürften", so hätte auch dies laut LBBW nur "begrenzte
negative Reaktionen zur Folge", alldieweil "eine Mehrheit der Marktteilnehmer" ohnehin "den
bisherigen Status quo einplant". Mag zudem sein, dass der Name Vattenfall Anlegern derzeit
noch stärker als Kursbarometer dient als LBBW-Expertisen. Steffen Pross
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