Neckarwestheim: Protest-Sonntagsspaziergang am 07.10.2018
Noch über vier Jahre - bis Dezember 2022 - soll im Block 2 des AKW Neckarwestheim Atomstrom und somit auch weiterer Atommüll produziert werden.
Seit dem 31.August 2018 wird in GKN 2 eine Revision durchgeführt; das Atomkraftwerk ist nicht im Leistungsbetrieb.
Jetzt wurde bei Prüfungen der vier Dampferzeuger festgestellt, dass in zwei Dampferzeugern diverse Heizrohre eine „größere Anzahl von Rissen haben“, wie das Umweltministerium in einer Presseerklärung mitteilte. Außerdem haben die Heizrohre in den Dampferzeugern „eine Schwächung der Rohrwände“, wie die EnBW lapidar mitteilt. Ursache unbekannt. Auch das Umweltministerium ist ratlos.
Einig sind sich jedoch die EnBW und das Umweltministerium, dass es sich dabei nur um einen Störfall der Kategorie N ("Normalmeldung") und nach der internationalen Bewertung von Störfällen in Atomkraftwerken -INES- nur um einen Störfall der Kategorie 0 handelt. Der Störfall habe also keine oder nur eine sehr geringe technische Bedeutung. Geht´s noch?
Die Dampferzeuger sind ein zentrales sicherheitsrelevantes Bauteil in einem AKW. Dort wird die Wärme vom Primärkreislauf (atomare Kettenreaktionen) in den sog. Sekundärkreislauf abgegeben. Beide Kreisläufe müssen in den Dampferzeugern vollkommen dicht und geschlossen sein, damit keine radioaktive Kontamination stattfindet und im schlimmsten Fall das Atomkraftwerk nicht mehr gekühlt werden kann. Die Folge wäre dann ein Super-GAU.
Weder die EnBW noch das Umweltministerium haben eine Erklärung für dieses Sicherheitsproblem. Sie sprechen von einem „umfassenden Sicherheitskonzept, wenn die Ursachen klar“ sind. So sollen defekte Heizrohre „mit Stopfen verschlossen“ werden. Ein Sprecher des Umweltministeriums erklärt, das GKN II könne erst dann wieder angefahren werden, wenn „mit sehr großer Wahrscheinlichkeit kein Dampferzeugerrohrleck im kommenden Betriebszyklus zu erwarten ist“.
Atomaufsicht oder Kumpanei mit einem Landeskonzern, wenn in diesem Zusammenhang von Wahrscheinlichkeiten gesprochen wird?
Atom- und Kohlestrom verhindert die rasche weitere Energiewende in der Bundesrepublik. Er hat von der Politik durch das Ausbremsen von weiteren Windrädern an Land und von Photovoltaikanlagen sogar wieder den Vorrang vor den regenerativen Energien erhalten. Trotz einer grün geführten Landesregierung bleibt Baden-Württemberg für immer das absolute bundesweite Schlusslicht beim Windstrom - dafür mit Bestandsschutz für das Sicherheitsrisiko GKN 2. So nicht!
Kommt zum Protest-Sonntagsspaziergang am 07.10.2018 nach Neckarwestheim:
- GKN 2 muss abgeschaltet bleiben
– alle 7 Atomkraftwerke sofort stilllegen!
- weitere dezentrale und regenerative Energiewende jetzt!