Atomkatastrophe in Japan
Mit Trauer aber auch Wut verfolgen wir die Nachrichten aus dem von einem verheerenden Erdbeben heimgesuchten Japan. Neben einer vernichtenden Naturkatastrophe fordert ein durch Menschen verursachtes Desaster weitere unzählige Opfer. Die verbrecherische Ignoranz der Verantwortlichen gegenüber den bekannten Gefahren der Atomenergie speist sich aus maßlosem Profitstreben.
Die ungenaue, verzögerte und verschleiernde Informationspolitik der AKW-Betreiber nach dem Beben, entspricht einer Maxime, in der Mensch und Natur der Ökonomie nachgeordnet sind. Nach dem Ausfall der Notstromversorgung kam es bereits in zwei Blöcken des AKW Fukushima 1 zur Kernschmelze. Die Situation der Reaktoren ist außer Kontrolle. Die äußere Reaktorhalle eines Blocks wurde am Samstag Morgen (MEZ) durch eine Explosion zerstört, dies droht nun auch in einem zweiten Block des AKW. Aus dem Nachbar-AKW Fukushima 2 gibt es ebenfalls Nachrichten über ein Versagen der Kühlsysteme. Der Erfolg der gegenwärtig eingeleiteten Maßnahmen zur Kühlung der Reaktoren mit Meerwasser ist mehr als fraglich. Gelingt diese Kühlung von außen nicht, droht die Zerstörung der eigentlichen Reaktorhülle und ein massiver Austritt des radiaktiven Reaktorinventars an die Umgebung. Schon zuvor wurden große Mengen Radioaktivität durch den Versuch einer Druckentlastung freigesetzt. Die Nutzung von Atomenergie ist auch in Hochtechnologieländern nicht beherrschbar.
Fast genau 25 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl mit ihren tausenden von Toten droht nun also erneut ein atomarer Super-GAU. Dieses Mal ist es das Produkt der japanischen Atomindustrie mit ihrer langen Geschichte von Störfällen, Lügen und Vertuschungen, die das Leben und die Gesundheit von Hunderttausenden bedroht. Während die Folgen der atomaren Verseuchung in Japan noch gar nicht abzusehen sind, ertönt schon das bekannte Mantra der deutschen Atommafia: „Deutsche Atomkraftwerke sind die sichersten der Welt!“. Ein Spruch, der so oder ähnlich auch für die japanischen AKWs galt, solange bis die japanischen Betreiber Lügen gestraft wurden. Atomindustrie und ihre Depandancen in Regierung, Parteien und auch Gewerkschaften treibt letztlich nur eine Sorge um: Wie können weiterhin Milliardengewinne zu Lasten der Sicherheit und der Gesundheit und auf Kosten aller garantiert werden und wie verharmlosen wir die unkalkulierbaren Gefahren der AKWs und des hochgiftigen Atommülls?
Angesichts der Situation in Japan gilt einmal mehr:
Schluß mit den Lügen der Atombetreiber und der Regierung.
Sofortige Stilllegung aller AKWs und Stopp jeder weiteren Produktion von Atommüll.
Helft mit, der Atommafia in Wirtschaft und Politik das Handwerk zu legen! Informiert euch. Beteiligt euch an den Demonstrationen und Aktionen für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit. Jetzt!
(Gemeinsame Erklärung von verschiedenen Anti-AKW-Initiativen - Initiiert vom AKU Wiesbaden am 13.3.2011)