sonne.jpgVon Freitag, dem 30. September – Sonntag, den 02. Oktober haben sich in Göttingen AKW-GegnerInnen aus dem ganzen Bundesgebiet zur ihrer Herbstkonferenz getroffen und die nachfolgende Erklärung verabschiedet, die am Sonntag um 15.00 Uhr bei den Aktionen am AKW Grohnde der Presse vorgestellt wurde.


Presseerklärung der bundesweiten Herbstkonferenz der Anti-AKW-Bewegung


Göttingen / Grohnde, 02. Oktober 2011


Fukushima hat die zwingende Notwendigkeit der sofortigen Stilllegung aller Atomanlagen weltweit abermals dramatisch deutlich gemacht. Mit der Stilllegung von acht beliebig ausgewählten Atom-Reaktoren hat die Bundespolitik aber lediglich dem gesellschaftlichen Druck in Deutschland Rechnung getragen.


Die Politik feiert ihren „Atomausstieg“ und hofft, ein unbequemes Thema los zu sein.

Acht Atomreaktoren sind vom Netz. Dies ist ein Erfolg des Jahrzehntelanges Widerstandes gegen Atomenergie. Die Freude darüber vernebelt aber nicht unseren klaren Blick:


Nein – eine logische Konsequenz aus den Ereignissen in Fukushima oder gar ein grundlegender Wandel der Energiepolitik ist dieser „Atomausstieg“ nicht!

Nein – dieser „Konsens“ kann nicht unserer sein!


Neun Atom-Reaktoren laufen weiter, verbunden mit der Gefahr großer Katastrophen.

Jeden Tag wird weiter Atommüll produziert. Uranabbau und Uranverarbeitung (Gronau, Lingen) und Atomtransporte gehen weiter. Die Bundesregierung fördert mit Hermesbürgschaften den Neubau von Atomkraftwerken z.B. in Brasilien und hält an der EURATOM-Mitgliedschaft fest. Und Firmen aus Deutschland e.on, RWE und die Deutsche Bank sind weltweit am Atomgeschäft beteiligt.


Die sichere Aufbewahrung von Atommüll ist und bleibt eine unlösbare Aufgabe. Über das Atommüll-Dilemma kann nicht durch ein Festschreiben eines Endlagersuchgesetzes hinweggetäuscht werden. Die Ereignisse um das Atommüll-Lager ASSE II und die willkürliche Entscheidung eines „Endlagers“ Gorleben sind nicht aufgearbeitet, die politisch Verantwortlichen wurden nicht zur Verantwortung gezogen. Die Stilllegung aller Atomanlagen ist zwingend notwendig vor der Suche nach Standorten für die Lagerung von Atommüll.


Die nachgewiesene Grenzwertüberschreitung am Zwischenlager Gorleben verstößt selbst gegen atomrechtliche Genehmigungen des Betriebs und weiterer Atommülltransporte.

Jegliche Freisetzung ionisierender Strahlung verletzt das Recht der Menschen auf körperliche Unversehrtheit. Grenzwerte dienen nicht dem Schutz von Menschen, sondern dem Betrieb von Atomanlagen. Sollte der Castor trotzdem rollen, werden wir dem wiederum unseren entschlossenen und vielfältigen Protest und Widerstand entgegensetzen.


Mit Aktionen am AKW-Grohnde, zum Castor-Transport nach Gorleben (24. November ab Frankreich, Demonstration in Dannenberg am 26.11.), einer internationalen Urankonferenz im Februar in Münster und weltweiten Aktionen zum 1. Fukushima – Jahrestag am 11. März 2012 geht die Auseinandersetzung unvermindert weiter.


Und da Strahlung keine Grenzen kennt, protestieren AtomkraftgegnerInnen auch in den Grenzregionen weiter gemeinsam gegen die dortigen Atomanlagen und vernetzen ihren Widerstand.


Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit!

Nutzung regenerativer Energieträger und effektiver Energienutzung in BürgerInnenhand!

Das nächste Treffen der Anti-AKW-Bewegung ist im Frühjahr zur Frühjahrskonferenz 2012.

Die findet vom 30.3. – 01. April 2012 in Frankfurt statt.


Rückfragen zur Presseerklärung:

Peter Dickel, 0174 – 3576821

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