Bildprojektion, Vortrag & Diskussion mit Alexander Tetsch
Kulturzentrum Ludwigsburg, Freitag, 22. April 16

b_215_215_16777215_0_0_images_stories_akt16_160222-sperrzone.jpgAtomkraft, Erdgas-Fracking, Braunkohle – das sind die drei Ansatzpunkte der derzeit anstehenden und momentan eher schleppend verlaufenden Energiewende.
Was diese Umweltthemen verbindet, ist die ungeheure Langfristigkeit der Umweltfolgen und die Gefahr des Vergessens.
Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Die dreifache Kernschmelze von Fukushima. Das undichte Atommüll-Endlager der Asse. Die verschwiegene Kernschmelze im DDR-Atomkraftwerk Lubmin. Die strahlenden Altlasten des Uran-Bergbaus der WISMUT in Thüringen. Die radioaktiven Überreste der Uranmunition aus dem Irak-Krieg.
Wir hören kaum noch etwas von diesen nuklearen Katastrophen. Bedeutet dieses Schweigen der Medien, dass alles nur halb so schlimm war?

Erst kürzlich ist Alexander Tetsch aus Weißrussland und aus der Ukraine zurückgekehrt. Er hat dort beobachten müssen, wie die Menschen in diesen immer noch verstrahlten Gebieten 30 Jahre nach dem Tschernobyl-Unfall mit der allgegenwärtigen Radioaktivität in ihrem Alltag leben müssen.

Oder welche fast vergessenen Folgen der DDR-Erdgasförderung bedrohen noch heute Mensch und Umwelt – vor allem, weil das umstrittene Erdgas-Fracking unter dem Namen „Bohrloch-Intensivierung“ in der DDR in großem Stil eingesetzt wurde?

Jahrelang hat Alexander Tetsch in Sachsen-Anhalt untersucht, welche langfristigen Auswirkungen (wie z.B. Quecksilber-Kontaminationen) das Erdgas-Fracking für Mensch und Umwelt hat.

Und wie sieht es mit den Auswirkungen des Braunkohle-Tagebaus in der Lausitz aus? Sind Grundwasserabsenkungen, Verockerung und Versauerung von Gewässern, Millionen Tonnen Kohlendioxid und Feinstaub sowie kilogrammweise Schwermetalle und radioaktive Stoffe aus den Kraftwerken wirklich kein Thema mehr? Und sind die Verwüstung ganzer Landstriche, die Umsiedlung kompletter Dörfer und der damit verbundene Heimatverlust wirklich noch notwendig und zeitgemäß?

Alexander Tetsch erlebt seit einem Jahr an seinem neuen Wohnort in der Lausitz als Betroffener aus nächster Nähe die Auswirkungen der Braunkohle-Förderung, denn auch sein Dorf und sein Haus sollen nach dem Willen von Wirtschaft und Politik für einen neuen Braunkohle-Tagebau abgerissen werden.

In dem neuen Vortrag „Die wahre Katastrophe ist das Vergessen“ nimmt Alexander Tetsch die Zuhörer mit an diese Orte der stillen und fast vergessenen Katastrophen. Er gibt tiefe Einblicke in die schmutzigen Hintergründe der Energieerzeugung aus Atom, Braunkohle und Erdgas, berichtet über die Motive für diese exemplarischen Fälle von rücksichtsloser Umweltzerstörung und erzählt von den häufig übersehenen Ewigkeitslasten dieser Formen der Energiegewinnung.  

Herzliche Einladung!

Alexander Tetsch
"Die wahre Katastrophe ist das Vergessen"

Freitag, 22.04.2016 19:30 Uhr
Kulturzentrum der Stadt Ludwigsburg, Am Rathausplatz, Kleiner Saal
Eintritt frei - Spende erwünscht

Informationen:
Alexander Tetsch: Von der Schönheit und Zerstörung unserer Erde
www.tetsch.eu

Flyer:
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Eine Veranstaltung des Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim in Zusammenarbeit mit der Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg