(21.04.2014) In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 explodierte der Reaktor 4 in Tschernobyl. Über 180 Tonnen an hochradioaktivem Material und radioaktive Gase wurden freigesetzt, entwichen in die Umgebung und in die Atmosphäre. Allein von den 31 in dieser Nacht zuerst eingesetzten Feuerwehrleuten starben 28 in den Tagen danach den Strahlentod. Von den 650.000 sogenannten Liquidatoren die in Tschernobyl eingesetzt wurden, erkrankten  viele in den Folgejahren, bzw. starben an den Strahlenfolgen.
Es wurden über 140.000 Menschen evakuiert, bis heute sind die Gebiete aufgrund der radioaktiven Verstrahlung unbewohnbar und werden es für immer bleiben. Denn die Radioaktivität ist in den Böden, den Pflanzen, im Wasser nach wie vor vorhanden, verteilt  sich weiter und reichert sich gesundheitsgefährdend an.



So zeigt sich auch 28 Jahre nach dem Super-GAU ein beängstigendes Bild: Die Menschen in den bis heute verstrahlten Gebieten leiden an vermehrten Krankheiten und strahlenbedingten chronischen Erkrankungen. Über 800.000 Kinder und Jugendliche haben gesundheitliche Probleme, viele leiden unter Veränderungen und Erkrankungen der Schilddrüse. Bei ihnen zeigte sich in den Folgejahren des Super-GAUs ein kontinuierliches ansteigen der Erkrankungen. So wie es jetzt auch bereits in Japan im Distrikt Fukushima nach nur drei Jahren traurige Realität ist.

Radioaktivität ist nicht beherrschbar und lässt sich nicht abschalten, der Weiterbetrieb von Atomkraftwerken unverantwortlich.  Dies zeigen sämtliche Atomunfälle der letzten Jahrzehnte, dies zeigt der Betrieb der Atomkraftwerke und die permanente Abgabe von Radioaktivität. Und dies zeigt vor allen Dingen auch die Dimension des hochradioaktiven Atommülls, für den es nie eine „sichere Endlagerung“ geben wird und der noch für hunderttausende von Jahren die nachfolgenden Generationen mit radioaktiven Strahlenkrankheiten bedrohen wird.
Wir fordern deshalb:  Atomausstieg sofort – Atomkraftwerke weltweit abschalten!

  • Mahn- und Gedenkaktion zum 28. Jahrestag von Tschernobyl,
    Samstag, 26.04.2014
    19 Uhr AKW Neckarwestheim, Tor 1