Pressemitteilung des Energieratschlag Stuttgart
(Stuttgart, 10.12.2014) Der Energieratschlag Stuttgart, ein Zusammenschluss mehrerer Energieinitiativen, begrüßt, dass OB Kuhn am kommenden Donnerstag das längst überfällige Energiekonzept für Stuttgart vorstellen will. Die Energiepolitik in Stuttgart muss Chefsache werden, fordern die Energieinitiativen schon seit Jahren. Allerdings, so sagt Jürgen Schmid von den Naturfreunden, sei damit nicht gemeint gewesen, der Chef solle alles allein machen. Folglich kritisieren die Initiativen, dass das Konzept bisher vom OB und dem Leiter der Energiewirtschaft Herrn Görres weitgehend im Alleingang erarbeitet wurde. Nicht einmal der Gemeinderat sei beteiligt worden. "Das Energiekonzept für Stuttgart muss ein Konzept aller Bürger und Bürgerinnen der Stadt sein, auch der wissenschaftliche Sachverstand der Region und der Stadtwerk muss eingebunden werden", fordert Manfred Niess von KUS - Klima- und Umweltbündnis Stuttgart, nur gemeinsam könne die Energiewende in Stuttgart gelingen.
Die Initiativen haben Eckpunkte entwickelt, an denen sie das Energiekonzept des OB messen wollen. Unter anderem fordern sie eine regionale Energiewende in Stuttgart und seiner Region und sprechen sich gegen ein „Investment offshore" aus. Die Energiewende muss dezentral und integriert sein. Energiewende bedeutet auch Wärmewende. 15.000 Stuttgarterinnen stehen hinter dem Bürgerbegehren "Fernwärme Stuttgart", zur Rekommunalisierung des Fernwärmenetzes. Die Fernwärmeerzeugung auf erneuerbare Energien umzustellen, ist nach Barbara Kern vom Stuttgarter Wasserforum die zentrale Bedingung für eine erfolgreiche Wärmewende in unserer Stadt. "Ohne eine öffentliche Energieinfrastruktur sind alle energiepolitischen Forderungen allerdings Makulatur" betont Jörg Schmid von Strom ohne Atom - Stuttgart. Der Energieratschlag fordert die Stadt auf, bei der Frage der Netze - einschließlich der Fernwärme - endlich eine politische Lösung einzufordern. Nachdem die EnBW offensichtlich keinerlei Kompromisse mache, seien die Eigentümer, also das Land und die oberschwäbischen Landräte, in der Verantwortung, betont Herbert Würth vom Aktionsbündnis CASTOR Widerstand Neckarwestheim.
Die Initiative wird eine ausführliche Stellungnahme mit konkreten Forderungen vorlegen, sobald das Kon-zept der Öffentlichkeit zugänglich ist. Eine Stadt mit einem Grünen Bürgermeister an der Spitze, müsse in Sachen Bürgerbeteiligung eine Vorreiterrolle spielen, aktuell, so Fritz Mielert von den Anstiftern, habe die Grüne Rathausspitze hier noch reichlich Luft nach oben.
Energieratschlag Stuttgart
Aktionsbündnis CASTOR Widerstand Neckarwestheim
Die Anstifter
KUS - Klima und Umweltbündnis Stuttgart
Naturfreunde Stuttgart
Strom ohne Atom, Stuttgart
Stuttgarter Wasserforum