Bürgerinitiativen fordern zum Zwischenlager in Obrigheim: Vor der EnBW nicht in die Knie gehen

Bürgerinitiativen der Atomstandorte in Baden-Württemberg fordern die Verantwortlichen in Bund und Land auf, den hochradioaktiven Müll aus dem stillgelegten Obrigheimer AKW am Standort in Obrig-heim zu lagern – unter der Voraussetzung, dass höchste Sicherheitsanforderungen eingehalten werden.


Klägergemeinschaft Obrigheim
Bürgerinitiative Philippsburg
Arbeitskreis gegen das AKW Philippsburg, Karlsruhe
Aktionsbündnis Castorwiderstand Neckarwestheim
Aktion „Strom ohne Atom“ – BürgerInnen für eine neue Energiepolitik, Stuttgart


Kontakt: Dr. W. Sieber T: 06261-670470, Dr. Jörg Schmid 0711-6333076

Bürgerinitiativen fordern zum Zwischenlager in Obrigheim:
Vor der EnBW nicht in die Knie gehen


Bürgerinitiativen der Atomstandorte in Baden-Württemberg fordern die Verantwortlichen in Bund und Land auf, den hochradioaktiven Müll aus dem stillgelegten Obrigheimer AKW am Standort in Obrig-heim zu lagern – unter der Voraussetzung, dass höchste Sicherheitsanforderungen eingehalten werden.

Nach der Abschaltung des AKWs befinden sich am Standort noch 342 abgebrannte Brennelemente, die wegen ihrer hohen Radioaktivität nach einem jahrelangen Abkühlprozeß im dortigen Nasslager, in 15 Castor-Behälter umgefüllt werden sollen. Die EnBW als Betreiber hat beim Bundesumweltminister bzw. beim Bundesamt für Strahlenschutz einen Antrag für ein Zwischenlager in Obrigheim gestellt, in das die Castoren für 40 Jahre abgestellt werden sollen. Die mit der Klärung der technischen Detail befasste Reaktorsicherheitskommision (RSK) hat der EnBW unlängst eklatante Sicherheitsmängel ins Stammbuch geschrieben und hält den vorliegenden Antrag für nicht genehmigungsfähig.

Die EnBW will aus Kostengründen ein abgespecktes Zwischenlager („light“) bauen, das minimale Sicherheitsvorkehrungen nicht erfüllt. So fehlen dem geplanten Zwischenlager u.a. ein gegossenes Betonfundament, eine Kontrollmöglichkeit der Behälterdichte und eine Sicherung vor Flugzeugab-stürzen.

Statt der EnBW dieses Sicherheitsdefzit vorzuhalten und sie zu einem Mehr an Sicherheit zu zwingen, gibt es innerhalb und außerhalb der RSK Überlegungen, den Atommüll in eines der bereits in Betrieb befindlichen atomaren Zwischenlager im Land (Philippsburg, Neckarwestheim) bringen zu lassen.

Die Anti-Atom-Initiativen sehen darin auch den Versuch, Atommüll hin- und herzuschieben, statt sich dem Problem des anwachsenden atomaren Müllberges zu stellen.

An den bisherigen Zwischenlager-Standorten würde sich das Gefährdungspotential unverantwortlich erhöhen – entspricht das radioaktive Inventar der 15 Castor-Behälter doch dem Potential mehrerer Hiroshima-Bomben.

In den Erörterungsverfahren haben wir Bürgerinitiativen durchgesetzt, dass die Zwischenlager nur den radioaktiven Müll aus dem jeweiligen Standort-AKW aufnehmen dürfen – wir bestehen auf diesem Rechtsanspruch. Auch eine vorübergehende Aufbewahrung im nicht in Betrieb genommenen Phi-lippsburger Interimslager lehnen wir aus Sicherheitsgründen ab.

Bürgerinitiativen der Atomstandorte in Baden-Württemberg verlangen von der Bun-desregierung, vor der EnBW nicht in die Knie zu gehen:

- Die EnBW muss am Standort in Obrigheim ein Zwischenlager errichten, dass
internationalen Sicherheitskriterien entspricht. Die EnBW muß sich dem öffentlichen
Genehmigungsverfahren hierzu stellen.

- Eine Verschiebung von Atommüll von einem Standort zum anderen lehnen wir ab.

- Keine weitere Atommüllproduktion - Atomkraftwerke abschalten