http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1704439



Zerbröselt

/ von Rainer Wehaus

Dreimal auf Holz geklopft: Der Raum Stuttgart hat noch mal Glück gehabt.
Nach allem, was man bisher über die Beton-Affäre weiß, ist kein Gebäude
ernsthaft bedroht. Die Vorwürfe zerbröseln. Wie aus Justizkreisen zu
hören ist, ist nicht einmal sicher, dass der angebliche Schrottbeton, der
verbaut worden sein soll, tatsächlich minderwertig war. Das Ganze ist
vielleicht nur eine üble Intrige einer Konkurrenzfirma, die einer
mittelständischen Firma in Stuttgart schaden will.





Glück gehabt hat auch die Staatsanwaltschaft Stuttgart. Der zuständige
Ermittler hat dem Vernehmen nach schlicht übersehen, dass auf der langen
Liste der betroffenen Bauprojekte auch das Atomlager in Neckarwestheim
stand. Mit dem Kürzel GKN konnte er angeblich nichts anfangen. Statt
sofort die staatliche Atomaufsicht zu alarmieren und damit für eine
rasche und fundierte Überprüfung der Vorwürfe durch das Stuttgarter
Umweltministerium zu sorgen, beauftragte er daher selbst in aller Ruhe
zwei Sachverständige, die sich über die Zusammensetzung des angeblichen
Betonschrotts beugten. Ein Fehler, der passieren kann und der zum Glück
ohne Folgen blieb.

Gravierender ist die Klage des Vorsitzenden der deutschen Prüfingenieure.
Laut Hans-Peter Andrä zerbröseln auch die hohen Baustandards hierzulande,
und zwar unter dem Kostendruck des Wettbewerbs. Die Klage mag übertrieben
sein. Der Staat sollte sie dennoch ernst nehmen. Auf Glück allein darf er
sich im Baubereich nicht verlassen.


09.05.2008 - aktualisiert: 09.05.2008 18:52 Uhr





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