[abc] Polizei konnte Schienenblockade nur mit Gewalt raeumen
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Pressemitteilung WiderSetzen 7. November 2010 07:56h
* Schienenblockade hält Castor-Zug 20 Stunden auf
* Polizei konnte nur mit Gewalt räumen
Der wendländischen Widerstandsgruppe "Widersetzen" ist es gelungen, die
Castor-Strecke bei Harlingen fast 20 Stunden zu blockieren. Die
gewaltfreie Schienenblockade hatte am Sonntag gegen 12 Uhr begonnen. Am
Sonntagnachmittag saßen 5.000 Menschen auf den Schienen. Damit war dies
die bisher größte Schienenblockade.
Zu Beginn der Blockade hatte die Polizei versucht, die gewaltfreien
Demonstranten mit Pferden von der Schiene zu drängen. Dabei wurde
mindestens eine Demonstrantin durch Pferdetritte schwer verletzt, die Frau
wurde ins Krankenhaus gebracht.
Um 1 Uhr in der Nacht zu Montag begann die Polizei mit der Räumung. Die
meisten Polizisten weigerten sich, die Blockierer von der Schiene zu
tragen. Stattdessen wurden sie lediglich von den Gleisen gehoben und dann
oftmals mit schmerzhafte Griffen oder Schubsen gezwungen, über eine
Strecke von bis zu zwei Kilometern zur Sammelstelle der Polizei zu laufen.
Dazu erklären Sprecher von Widersetzen: "Die Polizei hat dilettantisch
geräumt und den Leuten dadurch Schmerzen zugefügt. Wir wollten von den
Schienen getragen werden, dem haben sich Polizisten von Anfang an
verweigert. Nur durch gewalttätiges Handeln war die Polizei in der Lage,
uns von der Schiene zu bekommen. Leute wurden geschubst, geschleift und
fallengelassen. Die Polizei war nicht in der Lage, unsere 20-stündige
Blockade ordnungsgemäß durch Wegtragen aufzulösen."
Bereits vor Beginn der Räumung wurde Blockierern gedroht, dass sie wegen
Widerstand angezeigt würden, wenn sie nicht selbstständig die Blockade
verlassen. "Das war eine falsche Darstellung. Eine Sitzblockade ist
bestenfalls eine Ordnungswidrigkeit", erklärten Sprecher von Widersetzen.
Die Polizei hatte mit einer Art Wagenburg aus Polizeitransportern eine
mobile Gefangenen-Sammelstelle bei Harlingen eingerichtet, in der die
Demonstranten schon bis zu sechs Stunden festgehalten werden. Die Polizei
bringt nur die Gefangenen ins Warme, die sich erkennungsdienstlich
behandeln lassen.
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