Bundesweiter Protest: FingeRWEg von Atomkraft

Mittwoch, 04. März 09, 15.00 Uhr, Süwag, Bismarkstraße Ludwigsburg
ab 15.45 Uhr, Fußgängerzone LB, Stadtkirche

(01.03.09) Am kommenden Mittwoch finden in Ludwigsburg zwei Protest- und Mahnaktionen gegen RWEs Investition in das bulgarische Atomkraftwerk Belene statt.
AktivistInnen besuchen das RWE / Süwag-Kundencenter in der Bismarkstraße und informieren PassantInnen und KundInnen eindrücklich über RWEs geplante Atomgeschäfte.

RWE und das Tochterunternehmen Süwag betreiben mit ihrem „ProKlimaStrom“ und ihren AKW-Neubauplänen eine unerträglich aggressive Atompolitik. Deshalb fordern wir RWE/Süwag-Kunden zum Stromwechsel auf, um RWE klarzumachen, dass seine Atompolitik zum Image-GAU wird. Schließlich gibt es Alternativen: Ökostrom von Anbietern, die nichts mit RWE und den anderen großen vier Energieanbietern zu tun haben und sich beim Ausbau der Erneuerbaren Energien engagieren. So können die Stromwechsler ihre persönliche Umweltbilanz verbessern und künftig Strom nutzen, ohne Atommüll zu produzieren.

Im Zentrum des Protests stehen RWEs Pläne, über 1,5 Milliarden Euro in den Bau eines Atomkraftwerks russischen Designs in Bulgarien zu investieren. Das Projekt heißt Belene und soll in einem Erdbebengebiet in Nordbulgarien gebaut werden. 1977 kam es wenige Kilometer vom geplanten Belene-Standort zu einem starken Erdbeben, bei dem 120 Menschen starben. Der Jahrestag des Bebens jährt sich am 4.März. Sogar der ehemalige Chef der bulgarischen Atomaufsicht warnt eindringlich vor der Realisierung des Projekts. RWE-Chef Großmann jedoch beharrt auf dem AKW-Bau mitten in der Gefahrenzone. Engagierte bulgarische Umweltschützer erhielten im letzten Dezember Morddrohungen – aber auch das interessiert den RWE-Chef nicht.

Belene ist nur die Spitze des Eisbergs. Der Konzern will darüber hinaus Atomkraftwerke in Litauen, Großbritannien und den Niederlanden bauen. Und in Cernavoda in Rumänien, wo der Standort ebenfalls sehr erdbebengefährdet ist. Zudem teilt Cernavoda mit Belene Probleme wie schwache Aufsichtsbehörden, verbreitete Korruption und die ungeklärte Lagerung der radioaktiven Abfälle. In solche Projekte zu investieren bedeutet, russisches Roulette mit der Sicherheit von Millionen Europäern zu spielen.

Die Aktion findet im Rahmen einer bundesweiten Aktionswoche statt, zu der die Umweltorganisation urgewald aufgerufen hat. In mindestens 45 Städten finden Aktionen statt.

Das Aktionsbündnis beteiligt sich an dieser Aktionswoche am 4.März mit einer Mahnwache um 15.00 Uhr vor der Niederlassung der RWE-Tochter Süwag in der Bismarkstraße. Dies mit einer symbolischen Protestaktion. Mit einem Infostand ab 15.45 Uhr in der Fußgängerzone informieren wir die Bevölkerung über die aggressive RWE-Atompolitik – und die guten Alternativen zu Atomstrom.

Wir bitten Sie, über die Mahnwache und den Infostand zu berichten.