SWR2 Feature: Ein Leben für die Wahrheit. Ein Tod gegen die Lüge

Titel:
SWR2 Feature: Ein Leben für die Wahrheit. Ein Tod gegen die Lüge
Wann:
Mi, 30. Mai 2012, 22:05 h - 00:00 h
Kategorie:
anti-atom

Beschreibung

SWR2 Feature


Ein Leben für die Wahrheit. Ein Tod gegen die Lüge

Sendung am Mittwoch, 30.5. | 22.05 Uhr | SWR2

Die Selbstverbrennung Hartmut Gründlers und die Atompolitik
Von Christine Werner

Am 16. November 1977, während die SPD auf ihrem "Energie-Parteitag" in Hamburg über die Atompolitik diskutiert, übergießt sich in der Mönckebergstraße ein Mann mit Benzin und zündet sich an. Als menschliche Fackel läuft er noch ein paar Schritte Richtung Petrikirche, dann bricht er zusammen. Fünf Tage später stirbt Hartmut Gründler mit 47 Jahren an seinen Verbrennungen. Gründler wollte mit seinem Tod ein politisches Signal setzen. Lange schon hatte er gegen die Atompolitik der Regierung demonstriert, etliche Briefe und Flugblätter geschrieben, das letzte ist mit "Appell gegen die atomare Lüge" überschrieben. Auf seinem Grabstein in Tübingen steht: "Ein Leben für die Wahrheit. Ein Tod gegen die Lüge". Öffentliche und politische Reaktionen auf seinen Tod blieben aus. Man lasse sich von einem "wohlmeinenden Idealisten" nicht eine Politik kaputtmachen, die viele Arbeitsplätze schaffe, sagte Bundeskanzler Helmut Schmidt damals. Heute übertrumpfen sich die Parteien in Ausstiegsszenarien, und benutzen dabei die gleichen Argumente wie Hartmut Gründler.