Liebe AtomktraftgegnerInnen,

in der Folge schicken wir Euch unsere Presseinfo zur EnBW-
Jahreshauptversammlung sowie einige Termin-Infos zum Tschernobyl-Tag:

Presseinformation
24.04.2007

> EnBW - Jahreshauptversammlung am Tschernobyl - Jahrestag:
> EnBW im Stromgeschäft - wie lange noch?

Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) ist wie kein anderer
Energiekonzern in der Bundesrepublik vom Stromgeschäft abhängig. Von
den 13,2 Milliarden des Konzernumsatzes entfallen 9,6 Milliarden auf
den Stromsektor. Von diesem Geschäftsfeld hängt das Überleben des
gesamten Konzerns ab. Im Jahr 2000 hat der Konzernchef Utz Claassen den
Atomkonsens mit dem Atomausstieg in Raten unterschrieben. Jetzt, wo es
mit dem Stilllegen ernst wird, will er davon nichts mehr wissen. Aus
gutem Grund, oder er muss vorher den Absprung schaffen.

Die EnBW hat bundesweit mit fast 60% den höchsten Atomstromanteil der
vier Energiekonzerne. Sie betreibt jeweils zwei Atomkraftwerke in
Neckarwestheim und in Philippsburg. Anstatt nun, wie von Claassen mit
vereinbart, das Atomkraftwerk GKN I in Neckarwestheim spätestens im
Jahr 2009 abzuschalten, will er dessen Laufzeit bis zum Jahr 2017
verlängern. Dies widerspricht dem Atomkonsens, einen Rechtsanspruch hat
die EnBW darauf nicht. Und im Jahr 2012 wird Philippsburg I
abgeschaltet, spätestens dann steht der Konzern vor einer
Existenzfrage.
Vom Umsatz her ist die EnBW der Zwerg unter den Energiekonzernen im
Stromgeschäft: Im Jahr 2006 produzierte EON 640 Milliarden
Kilowattstunden, RWE 362 und Vattenfall 200. Abgeschlagen mit 107 folgt
die EnBW. Die EnBW hat im Vergleich zu den anderen Konzernen auch sonst
schlechte Karten. Mit vorwiegend alten Kohlekraftwerken wird der
restliche Strom erzeugt.

> Utz Claassen, der Meister im Blenden

- Das Ergebnis vor Steuern im Jahr 2006 mit 1,18 Milliarden Euro, so
gibt er ja selber zu, ist überwiegend auf das im Jahr 2003 gestartete
Einsparprogramm "Topfit" zurückzuführen. Interne Kostensenkungen
vorwiegend auf dem Rücken der Beschäftigten und die unverschämten
Preissteigerungen im Strom- und Gasgeschäft trugen wesentlich zu diesem
Ergebnis bei. Es wurden ja auch selbst die von der Bundesregierung
kostenlos zur Verfügung gestellten CO²-Verschmutzungszertifikate auf
den Strompreis aufgeschlagen.

- Gleichzeitig wurde eine millionenschwere Werbekampagne zur
Imagepflege gestartet. Die EnBW der CO² freundliche Konzern? Leider hat
auch dies einen Haken. Selbst mit jeder Kilowattstunde Atomstrom
werden 160 Gramm CO² erzeugt. Hinzu kommt noch der strahlende Atommüll
für Jahrtausende, die Abgabe von radioaktiven Gasen in die Umwelt im
Normalbetrieb. Und die Uralt Kohle- und Ölkraftwerke des Konzerns sind
die größten Klimasünder.

- Ein realistisches Zukunftskonzept fehlt. Vom "CO² sparen" reden, das
Gegenteil tun. Das einzige was dem EnBW-Vorstand einfällt, ist in
Karlsruhe ein weiteres Kohlekraftwerk bauen zu wollen. Vielleicht ja
auch noch eines in Heilbronn.

Und ein Atomkonzern, der seine Jahreshauptversammlung ausgerechnet am
21. Tschernobyl-Jahrestag abhält, hat angesichts von zehntausenden von
Toten wirklich nichts kapiert.

> Regenerative Energien - dezentral und umweltfreundlich

Allein der Zuwachs bei der regenerativen Stromerzeugung vom Jahr 2005
auf 2006 übersteigt die Jahresstromproduktion des AKW Neckarwestheim 1
um das 1,5-fache. In den letzten 10 Jahren wuchs die Stromerzeugung im
regenerativen Bereich um über 48.000 Gigawattstunden. Jedes Jahr kommen
in der Bundesrepublik 3000 Megawatt zusätzliche Leistung hinzu. Mit
jeder neuen Anlage schwindet die bestehende Macht der Großkonzerne.
Ihre Planungen mit neuen umweltschädlichen und ineffizienten
Kohlekraftwerke müssen verhindert werden. Genauso die Träume von
Atomkraftwerken im Ausland.

>> Keine Laufzeitverlängerungen - alle Atomkraftwerke abschalten!

-------------
Termine:
-------------
Am Do, 26.04., findet ab 9 Uhr beim Eingang zur EnBW-
Jahreshauptversammlung eine Protestaktion statt, zu deren Beteiligung
wir herzlich einladen!
Stadthalle Karlsruhe, 9.00 Uhr

Am gleichen Tag, dem 21. Jahrestag der AKW-Katastrophe von Tschernobyl,
findet am AKW Neckarwestheim eine Mahnaktion im Gedenken an die Opfer
der Atomindustrie statt. Beginn ist um 20 Uhr am Tor I des AKWs.

Heute, Dienstag, 24.04. zeigen wir im DemoZ Ludwigsburg den Film
"Pripyat". 20.00 Uhr
Den gleichen Film mit anschliessender Diskussion zeigen wir am
kommenden Freitag, 27.04., um 19.00 Uhr im Filmhaus Stuttgart.

Unter dem Motto "Gute Nacht, G8!" findet am Samstag, den 28.04. ab
13.00 Uhr am AKW Biblis das Widerstandsfest mit Kuindgebung, Konzert
und Workshops statt. Infos hierzu unter http://www.biblisdemo.de


Mit atomfeindlichen Grüßen!


x ------------ X -----------
x mailinglist des
x Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
x http://neckarwestheim.antiatom.net
x aus-/eintragen: Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
x ohne Subject, im Text: un-/subscribe abc