Veranstaltungsreihe im April/Mai 2006 Stuttgart - Neckarwestheim
Anlässlich des 20. Jahrestages des SuperGAU in Tschernobyl am 26. April findet in der Region um das AKW Neckarwestheim eine Veranstaltungsreihe statt. Im Zentrum der Veranstaltungen stehen eine Demonstration zum AKW Neckarwestheim am Sonntag, den 23.4., ein Hearing mit internationalen Gästen aus Finnland und Russland am Montag, 24.04. im Theaterhaus Stuttgart sowie eine Mahnaktion vor dem AKW Neckarwestheim am Jahrestag.
Entgegen jeder Vernunft forcieren Politik und Energiekonzerne den Ausbau von Atomkraft, international durch den Neubau von AKWs, national durch die Forderung von noch längeren Laufzeiten. Dieser Politik tritt die Veranstaltungsreihe entgegen. Die Forderung lautet, jetzt endlich umzusteigen auf eine menschenfreundliche, umweltverträgliche und zukunftsfähige Art der Energienerzeugung!
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Hearing "Europa sagt Nein zur Atomenergie"
Am 26. April 2006 jährt sich die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl zum 20sten Mal. Tschernobyl steht für die Erkenntnis, dass die Atomenergie nicht beherrschbar ist. Die Nutzung der Atomenergie ist mit erheblichen, nicht verantwortbaren Risiken verbunden.
20 Jahre nach Tschernobyl - höchste Zeit für die Energiewende!
Im Gedenken an die Opfer des SuperGau von Tschernobyl versammelten sich am Abend über 100 Menschen vor dem AKW Neckarwestheim, um die sofortige Stilllegung des AKWs einzufordern. Mit einer Schweigeminute wurde der Opfer der Atomkraft gedacht. Durch aufsteigenden Luftballons wurde der Weg einer radioaktiven Wolke aus dem AKW Neckarwestheim symbolisch dargestellt.
Bei der Mahnaktion, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe "20 Jahre Tschernobyl - Atomausstieg jetzt!" stattfand, stand das Gedenken an die Opfer der Risiko-Technologie Atomkraft im Vordergrund. Auf eine Papierfläche auf dem Boden wurden von den Anwesenden die Namen der Belegschaftsmitglieder des AKWs Tschernobyl aufgeschrieben, die in Folge des GAU in den Jahren 1986 bis 1989 verstorben sind. Hunderte von aufsteigenden Luftballons wiesen den Weg, den eine radioaktive Wolke aus dem AKW Neckarwestheim nehmen würde.
Durch einen Kurzschluß wurde das schwedische Atomkraftwerk Forsmark am 25. Juli von der Stromversorgung abgeschnitten. Wie in jedem Atomkraftwerk üblich, sollen dann die Notstromgeneratoren die sofortige Stromversorgung sicherstellen, da ansonsten der atomare Supergau durch Überhitzung droht. Von 4 Generatoren in Forsmark funktierten zwei überhaupt nicht, zwei weitere sprangen erst nach 20 Minuten an. Die Landesregierung und die Atomaufsicht in Baden-Württemberg schließen dies für die AKWs im Land aus.
Wir fragen: wirklich unmöglich?
In einer großangelegten PR-Kampagne verkünden die Ludwigsburger Stadtwerke den Einstieg ins Stromgeschäft. So sehr der Wechsel weg vom EnBW-Atomstrom zu begrüßen ist, so wenig ist der Wechsel zum Angebot der Ludwigsburger Stadtwerke zu empfehlen.
Der von der SWLB angebotene Strom wird größtenteils von Schweizer AKWs und konventionellen Großkraftwerken kommen und ist somit in seiner Produktion riskant, klimaschädlich und wenig effizient.
Wirklich empfehlenswert für alle StromabnehmerInnen ist der Wechsel zu einem Stromanbieter, der regenerativen Strom und/oder Strom aus neuen Kraft-Wärme - gekoppelten Anlagen anbietet.
Seit dem 26. Mai 1976 finden im Block I des Atomkraftwerkes Neckarwestheim fortlaufende atomare Kettenreaktionen statt, läuft dort die gefährlichste Form der Stromerzeugung, die es auf diesem Planeten gibt. Seit 30 Jahren wird dort täglich die Menge an strahlendem hochradioaktiven Atommüll erhöht, der für die Menschen heute und für alle späteren Generationen eine tödliche Gefahr ist. Er wurde bis 2005 mit über 180 Transporten in die Plutoniumfabriken nach Sellafield/England und La Hague/Frankreich "entsorgt".