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08.05.2008 - (idw) Bundesamt für Strahlenschutz
Standort-Zwischenlager für das Kernkraftwerk Obrigheim Das Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) veröffentlicht heute die Antragsunterlagen für das
am Standort des abgeschalteten Kernkraftwerks Obrigheim geplante
Zwischenlager für abge-brannte Brennelemente. Von heute an bis
einschließlich 07. Juli 2008 können die Bürgerinnen und Bürger die
Unterlagen einsehen und Einwendungen gegen den Bau des Zwischenlagers
erheben. Diese werden bei einem späteren Erörterungstermin mit dem BfS,
dem Antragsteller sowie den Einwenderinnen und Einwendern diskutiert. Die
Ergebnisse dieses Erörterungstermins wird das BfS im atomrechtlichen
Genehmigungsverfahren für das Zwischenlager berücksichtigen.
Die Betreiberin des Kernkraftwerks, die EnBW Kernkraft GmbH, beabsichtigt
auf dem Gelände des bereits 2005 abgeschalteten Kernkraftwerks Obrigheim
ausschließlich abgebrannte Brenn-elemente zu lagern, die noch aus dem
Betrieb des Reaktors stammen und die derzeit noch im Nasslager auf dem
Gelände lagern. Das Nasslager soll im Zuge des Rückbaus des
Kernkraftwerks abgebaut werden. Die Brennelemente sollen im jetzt
beantragten Zwischenlager für maximal 40 Jahre zwischengelagert und
später in ein Endlager im tiefen geologischen Unter-grund gebracht
werden. Mit der Zwischenlagerung am Standort soll die Anzahl der
Transporte abgebrannter Brennelemente innerhalb Deutschlands (z.B. zu den
zentralen Zwischenlagern) reduziert werden. In Deutschland existieren
bereits 12 weitere Zwischenlager an den Standorten von Kernkraftwerken.
Die EnBW Kernkraft GmbH hat die Lagerung von insgesamt 342 bestrahlten
Brennelementen in insgesamt 15 Transportbehältern der Behälterbauart
CASTOR 440/84 beantragt. Diese sollen in einer Lagerhalle aus Stahlbeton
gelagert werden, die 35 m lang, 18 m breit und 17 m hoch ist. Die
Außenwände der beantragten Halle sollen etwa 85 cm dick sein, die Dicke
des Betondaches soll etwa 55 cm betragen. Damit entspricht das beantragte
Zwischenlager anderen bereits genehmigten dezentralen Zwischenlagern an
den Standorten süddeutscher Kernkraftwerke. Das ursprünglich beantragte
Zwischenlagerkonzept, das die Aufbewahrung der Behälter liegend unter
einzelnen Betonumhausungen vorsah, hatte die Betreiberin zurückgezogen,
nachdem BfS und die Reaktorsicherheitskommission grundlegende
sicherheitstechnische Bedenken geäußert hat-ten.
Die Antragsunterlagen für das Zwischenlager liegen während der
Öffnungszeiten beim
Bundesamt für Strahlenschutz
Willy-Brandt-Straße 5
38226 Salzgitter-Lebenstedt
sowie im
Rathaus der Gemeinde Obrigheim
Hauptstraße 7
74847 Obrigheim (Baden)
aus. Sie sind außerdem im Internet unter http://www.bfs.de einsehbar.
Eingesehen werden können unter anderem der Antrag selbst, die
Kurzbeschreibung, der Sicherheitsbericht sowie die
Umweltverträglichkeitsstudie zum Vorhaben.
Einwendungen gegen das Vorhaben müssen spätestens bis zum 7. Juli
schriftlich oder zur Niederschrift beim Bundesamt für Strahlenschutz,
Willy-Brandt-Str. 5, 38226 Salzgitter erhoben werden. Auf den
Internetseiten des BfS gibt es einen "Wegweiser durch das
Genehmigungsverfahren", in dem alles Wissenswerte rund um die Genehmigung
von Zwischenlagern zusammengefasst ist.
Der Termin für die später folgende Erörterung der Einwendungen wird nach
dem 07. August festgelegt und dann vom BfS rechtzeitig bekannt gegeben.
Quelle:
http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/156134/
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Wiesbadener Tagblatt, Vom 16.04.2008
Test bei "künstlichem Wetter"
Kernkraftwerk: Katastrophenschutzübung "Biblis ´08" im September
*wb. BIBLIS/BERGSTRASSE Als "sehr wichtige Übung" beschrieb Gottlieb
Ohl, Dezernent für Gefahrenabwehr im Kreis Bergstraße, die anstehende
Katastrophenschutzübung "Biblis ´08" am 12. und 13. September im
Zusammenhang mit dem Betrieb des Kernkraftwerks Biblis. *
Die länderübergreifende Übung, mit Beteiligung der Länder Baden-
Württemberg und Rheinland-Pfalz, ist als Stabsrahmenübung ausgelegt
und findet so fast ohne Einbezug der Öffentlichkeit statt: "Lediglich
Frühaufsteher werden sich über Menschen in Strahlenschutzanzügen auf
Feldern wundern, wenn beispielsweise in der Lampertheimer Hans-
Pfeiffer-Halle eine Notfallstation eingerichtet wird", so Ohl in
einer Pressekonferenz. In den Jahren 1988, 1995 und 2001 fanden
bereits Übungen zum Katastrophenschutz rund um das Kraftwerk statt.
Als Testlauf für die Stabsausbildung und die neue teure Technik im
Kreis bezeichnete er die Übung, die zur Optimierung der Abläufe und
zur Kommunikation zwischen den beteiligten Bundesländern und diversen
Stellen beitragen soll. Dabei soll auch ein neues Internetportal zum
Einsatz kommen, das es ermöglicht, schnell Zugriff auf Evakuierungslist
en zu erhalten - das gelte auch für Privatanwender, die dort direkt
nach einer Evakuierung erfahren können, wo ihre Angehörigen
untergebracht wurden. Die Übung erstreckt sich über zwei Tage und
simuliert ein nukleares Ereignis der Stufe 6 der internationalen
Bewertungsskala INES. Zudem beinhaltet sie die Übergabe bei
Schichtwechsel: "Dabei gibt es oft Informationsverlust. Das soll
trainiert werden", sagte Ohl.
Heribert Koob vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz stellte die
weiteren Inhalte dar: "Mit dem künstlichen Wetter und vorgegebenen
Windrichtungen wird die fiktive Ausbreitung der Strahlung simuliert."
Das Gebiet der Übung konzentriere sich auf die Zone M, die mit einem
Abstand von 1,5 bis 10 Kilometern um das Kraftwerk festgeschrieben
ist. Dazu greifen die technischen Maßnahmen im Kraftwerk selbst nicht;
ein Mitarbeiter des Kraftwerks gehört zum Stab und wird zu den
entsprechenden Szenarien den Ablauf im Kraftwerk erläutern. Über
zahlreiche Messstationen rund um das Kraftwerk werden laufend Daten
an Zentralen übermittelt, die Auskunft über die Strahlungsintensität
und weitere Anhaltspunkte geben, welche wiederum verschiedene
Hilfsaktionen in Gang setzen. Insgesamt 1000 Menschen werden bei der
Übung mitwirken, wobei acht Notfallstationen eingerichtet sind. --
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Verivox, 8.5.08
Unabhängig und Ökologisch: Ökostrom ist nicht immer teurer als Atomstrom
von Jennifer Niechziol, 08.05.2008 (11:10)
Der Stromversorger EnBW hat angekündigt, die Preise für 1,5 Millionen
Stromkunden in Baden-Württemberg zu erhöhen. Der Preis für den EnBW-
Strom, mit einem Atomkraft-Anteil von 51 Prozent, beträgt ab Juli 20,53
Cent pro Kilowattstunde. "Ökostrom von einem unabhänigen Anbieter ist
häufig günstiger zu haben," erklärt Florian Noto von der Kampagne
"Atomausstieg selber machen". "Damit gewinnt nicht nur die Natur, sondern
auch der Wettbewerb kommt in Schwung. Wichtig ist aber, wirklich einen
unabhängigen Stromversorger zu wählen, der den Strom nicht von einem
Preistreiber wie EnBW beschafft."
Reinhard Ebeling von der Bürgerinitiative "Kein Leben mit atomaren
Risiken!" aus Singen meint: "EnBW behauptet, dass die Beschaffungskosten
gestiegen seien. Dabei stammt die Hälfte ihres Stroms aus alten,
brüchigen Atomkraftwerken, die längst abgeschrieben sind. Unabhängige
Stromversorger bieten zum günstigeren Preis sogar noch Investitionen in
neue Ökostrom-Anlagen!"
Helmut Röscheisen vom Deutschen Naturschutzring sagt, wie sich
Verbraucher zur Wehr setzen können: "Der Wechsel zu einem echten
Ökostromanbieter ist ein persönlicher Beitrag gegen die Politik der
Atomkonzerne. Die Elektrizitätswerke Schönau aus dem Schwarzwald liefern
bundesweit unabhängigen Ökostrom. Pro verbrauchter Kilowattstunde
investieren Sie einen Betrag in erneuerbare Energien. Damit wurden
bereits 1100 privat betriebene Blockheizkraftwerke und Solaranlagen
gefördert. Andere unabhängige Ökostromanbieter sind Greenpeace Energy,
LichtBlick und Naturstrom."
Die Kampagne "Atomausstieg selber machen" wird von 20 Umwelt- und
Verbraucherverbänden getragen. Diese sind: .ausgestrahlt, Bund der
Energieverbraucher e.V., BBU, BUND, campact!, DNR, DUH, Forum Umwelt und
Entwicklung, genanet, Greenpeace, GRÜNE LIGA, IPPNW, Jugendbündnis
Zukunftsenergie, KLAR, Mütter gegen Atomkraft, NaturFreunde, NABU, Robin
Wood, urgewald und WWF.
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Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat zusätzlich zur
Veröffentlichung der Ergebnisse der epidemiologischen Studie zu
Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken (KiKK-Studie) eine
Qualitätsprüfung der Studie in Auftrag gegeben. Die nun vorliegende
gutachterliche Stellungnahme von Karl-Heinz Jöckel, Professor Eberhard
Greiser und Professor Wolfgang Hoffmann hat das BfS jetzt dem
Umweltausschuss des Bundestages zugeleitet. Die wesentliche Aussage des
Berichtes ist:
"In der KiKK-Studie wurde die bestmögliche Methodik angewendet, um die a
priori formulierte Hypothese analytisch zu prüfen. Mit dem Hauptergebnis
(negativer Abstandstrend) ist die Studienfrage für Deutschland
abschließend beantwortet."
Kritik üben die drei Professoren an der Kooperationsbereitschaft des
Deutschen Kinderkrebsregisters mit dem studienbegleitenden
Expertengremium sowie an der Ergebnisdarstellung und -interpretation
durch die Autoren der KiKK-Studie, insbesondere zur Art und Weise der
Ausweisung des Attributivrisikos, nicht aber an der Durchführung und
Ergebnisgewinnung.
Darüber hinaus empfiehlt der Bericht unter anderem
- der Frage nachzugehen, ob einzelne Kernkraftwerke in besonderer Weise
zum erhöhten Risiko beigetragen haben;
- die Frage der "strahlenbiologischen Plausibilität" des in der KiKK-
Studie gefundenen Trends einer Zunahme des Risikos mit zunehmender Nähe
des Wohnortes zu einem Reaktor unter verschiedenen Expositionsszenarien
zu beleuchten, wozu auch die Frage nach synergistischen Wirkungen gehört;
- neben der Expositionsseite auch eine genaue Durchleuchtung der
Wirkungsseite vorzunehmen und die dazu notwendige wissenschaftliche
Kompetenz in die Diskussion einzubeziehen;
- dem BfS für zukünftige Projekte die Entwicklung eines "Standard
Operation Protocol" (SOP) für die Studienbegleitung durch Beiräte und die
Kommunikation der Endresultate;
- eine neue Attributivrisikoschätzung vorzunehmen;
- auf Grund der Bedeutung der Ergebnisse ein Audit inklusive
Zweitrechnung durchzuführen, in dem von einem Außenstehenden die
gefundenen Resultate überprüft werden.
Teilbereiche eines Audits sind bereits durchgeführt worden. Die nun
vorliegende gutachterliche Stellungnahme sieht aber unter dem
Gesichtspunkt der Bedeutung der Ergebnisse die Notwendigkeit, ein
umfassendes Audit einschließlich eines weiteren Nachrechnens durchführen
zu lassen.
Der Empfehlung der Einbeziehung weiterer wissenschaftlicher Kompetenz
wird auf einem Workshop zu Risikofaktoren für Leukämien im Kindesalter
nachgegangen, der vom 5. bis 7. Mai 2008 stattfinden und gemeinsam mit
der Internationalen Kommission zum Schutz vor Nichtionisierender
Strahlung (ICNIRP), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem BfS
durchgeführt wird.
Das BfS hat die gutachterliche Stellungnahme bewertet. Die vollständige
Bewertung durch das BfS finden Sie als PDF hier.
Die vollständige gutachterliche Stellungnahme der Professoren Jöckel,
Greiser und Hoffmann finden Sie hier.
Bundesamt für Strahlenschutz
Quelle:
http://www.bfs.de/de/kerntechnik/kinderkrebs/Qualitaetspruefung_KiKK.html
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09.05.2008 18:02 Uhr
Skandal um Schrott-Beton
Die Beton-Mischer
Ein Bauskandal? Oder die Rache der Konkurrenz? Eine Stuttgarter Firma
steht im Verdacht, bei einem Kernkraftwerk und anderen Großprojekten
gepfuscht zu haben.
Von Uwe Ritzer
Schrott-Beton im atomaren Zwischenlager des Kernkraftwerks Neckarwestheim
- es droht ein Skandal.
Foto: ddp
Ruhig sitzt Stefan Biechle (Name geändert) da, ein kräftiges Mannsbild,
das festes Zupacken gewohnt ist. So einer versteht es nicht, wenn
Probleme auftauchen und nicht sofort angegangen werden.
"Ich habe das alles dem Staatsanwalt schon letzten Sommer erklärt", sagt
Biechle und deutet auf das Papier, das vor ihm auf dem Tisch liegt und
seine Unterschrift trägt.
Auf mehreren Seiten und sehr präzise schildert er, dass bei seinem
früheren Arbeitgeber, einem mittelständischen Unternehmen aus dem
Großraum Stuttgart, Schrottbeton produziert und dieser fälschlicherweise
als normgerecht in Umlauf gebracht worden sei.
Hochwertiger Zement mit billigen Zuschlagstoffen
Er berichtet in einer Eidesstattlichen Versicherung, wie unsichtbare
Hände via Internet an ihm als zuständigem Mischmeister vorbei die
Mischanlagen ferngesteuert hätten. Er erzählt, wie die Firmenzentrale die
Möglichkeit genutzt habe, die von ihm bestellte "Betonmischung zu
verändern, ohne dass der Mischmeister vor Ort den minderwertigen Beton
verhindern kann".
Eine gewisse Menge hochwertiger Zement sei dabei "durch billige und
minderwertige Zuschlagstoffe ersetzt" worden. "Fassungslos musste ich
zuschauen, wie ohne mein Zutun minderwertiger Beton für viele
Großbaustellen rund um Stuttgart produziert wurde", erklärt Biechle.
Er führt etliche Beispiele an, darunter das Neue Messegelände, die
imposanten Museen von Mercedes-Benz und Porsche, die Stadthalle Esslingen
sowie das atomare Zwischenlager des Kernkraftwerks Neckarwestheim. Auch
andere ehemalige Mitarbeiter berichten, das Unternehmen habe teilweise
minderwertigen Beton geliefert. Und nun wundert sich Biechle, warum trotz
seiner detaillierten Angaben gegenüber der Staatsanwaltschaft vor acht
Monaten "seitdem nicht viel passiert ist".
Im August 2007 erhielt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft erste Hinweise
über den möglichen Betrug. Die Behörde leitete Ermittlungen gegen
Biechles Ex-Arbeitgeber ein, einen 40-jährigen Stuttgarter Unternehmer
(Name der Redaktion bekannt). Im November durchsuchten
Staatsanwaltschaft, Polizei und Steuerfahnder dessen Wohnung und Büros.
Betroffene Bauherren wurden nicht informiert
"Es ist im Einzelnen noch genau zu ermitteln, ob dieser Verdacht
hinreichend sicher nachgewiesen werden kann", erklärt die Sprecherin der
Staatsanwaltschaft. Auf die Frage, ob man Vorkehrungen getroffen habe,
damit etwaige Manipulationen nicht fortgesetzt werden könnten, winkt sie
ab. Prävention sei nicht Sache der Staatsanwaltschaft, sondern anderer
Behörden.
Bauindustrie
Wirbel um Schrottbeton
Ehemalige Mitarbeiter belasten Unternehmen
Schrottbeton im Kernkraftwerk
Kernkraftwerk-Betreiber
EnBW: Keine Erkenntnisse über minderwertigen Beton
Auch Bauherren und Behörden, die vom möglichen Betrug betroffen sein
könnten, hat die Staatsanwaltschaft nicht informiert. So erfuhr das für
die Reaktorsicherheit zuständige Umweltministerium in Stuttgart erst
Mitte dieser Woche durch eine Anfrage der Süddeutschen Zeitung davon,
dass auch in Neckarwestheim zum Teil minderwertiger Beton eingebaut
worden sein könnte.
Die Firma hat 2004 für den Bau des unterirdischen Zwischenlagers für
abgebrannte Kernbrennstäbe insgesamt etwa 35 000 Kubikmeter Beton
geliefert.
Nun ist man im Umweltministerium irritiert, dass von der
Staatsanwaltschaft über Monate hinweg nicht der kleinste Wink kam.
Schließlich ist ein Atomkraftwerk eine besonders sensible Anlage in
puncto Sicherheit. Das Ministerium untersuchte am Donnerstag mit
Bausachverständigen die Anlage zwischen Stuttgart und Heilbronn.
Sie teilte danach mit, man gehe "nach derzeitiger Faktenlage davon aus,
dass beim Zwischenlager kein minderwertiger Beton verbaut wurde". An dem
Bauwerk seien "keine Auffälligkeiten erkennbar".
Raffinierte Manipulatoren?
Doch Beton ist geduldig. Experten sagen, wenn tatsächlich schlechte
Rezepturen verwendet worden seien, könne man dies nur schwer erkennen. Um
die Folgen zu sehen, müsste man lange warten. Minderwertiger Beton halte
bestenfalls halb so lange wie normgerechter Beton, der erst nach etwa 50
Jahren bröselt. Beide würden zwar eine ähnliche Druckfestigkeit
aufweisen, aber die Billigversion sei bei weitem nicht so frostsicher.
Waren also in Stuttgart besonders raffinierte Manipulatoren am Werk?
Kündigt sich ein womöglich beispielloser Bauskandal an? Oder ist der
beschuldigte Unternehmer das arme Opfer missliebiger Konkurrenten, für
die sein rasanter Aufstieg allmählich bedrohlich wird?
Ein Firmensprecher verweist darauf, dass es sich "um ein
alteingesessenes, mittelständisches Familienunternehmen handelt, das
gerade durch die Qualität des Betons zu dem geworden ist, was es heute
darstellt." Den Anteil der Firma am Betonmarkt im Raum Stuttgart
beziffert der Sprecher auf "rund 50 Prozent."
Insgesamt werden in und um Stuttgart pro Jahr etwa eine Million
Kubikmeter Beton verbaut. Stuttgart gehört damit zu den am härtesten
umkämpften Betonmärkten in Deutschland. Große Konzerne wie Daimler,
Porsche oder Bosch haben in der Stadt ihren Sitz, zudem starke
Mittelständler. Viele von ihnen sind oder waren Kunden des beschuldigten
Betonunternehmers. Die Zeiten, in denen dieser vornehmlich für
Häuslebauer produzierte, sind vorbei.
In den nächsten zehn Jahren wird der Betonmarkt in der baden-
württembergischen Landeshauptstadt weiter wachsen. "Stuttgart 21" wird
entstehen, "das bedeutendste Verkehrs- und Städtebauprojekt des 21.
Jahrhunderts", wie die Deutsche Bahn ihr Vorhaben nennt. Der Bahnhof wird
unter die Erde verlegt, oben drüber entsteht ein neues Stadtviertel.
Mindestens 2,8 Milliarden Euro soll das kosten.
Außerdem soll in Stuttgart eine Kulturmeile entstehen, eine neue
Landesbibliothek, ein neues Innenministerium und das Fußball-Stadium
umgebaut werden. Überall fließen Millionen Euro und viel Beton. Für die
nächsten zehn Jahre beziffern Branchenkenner den zusätzlichen Bedarf auf
mindestens drei Millionen Kubikmeter.
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Zerbröselt
/ von Rainer Wehaus
Dreimal auf Holz geklopft: Der Raum Stuttgart hat noch mal Glück gehabt.
Nach allem, was man bisher über die Beton-Affäre weiß, ist kein Gebäude
ernsthaft bedroht. Die Vorwürfe zerbröseln. Wie aus Justizkreisen zu
hören ist, ist nicht einmal sicher, dass der angebliche Schrottbeton, der
verbaut worden sein soll, tatsächlich minderwertig war. Das Ganze ist
vielleicht nur eine üble Intrige einer Konkurrenzfirma, die einer
mittelständischen Firma in Stuttgart schaden will.
Glück gehabt hat auch die Staatsanwaltschaft Stuttgart. Der zuständige
Ermittler hat dem Vernehmen nach schlicht übersehen, dass auf der langen
Liste der betroffenen Bauprojekte auch das Atomlager in Neckarwestheim
stand. Mit dem Kürzel GKN konnte er angeblich nichts anfangen. Statt
sofort die staatliche Atomaufsicht zu alarmieren und damit für eine
rasche und fundierte Überprüfung der Vorwürfe durch das Stuttgarter
Umweltministerium zu sorgen, beauftragte er daher selbst in aller Ruhe
zwei Sachverständige, die sich über die Zusammensetzung des angeblichen
Betonschrotts beugten. Ein Fehler, der passieren kann und der zum Glück
ohne Folgen blieb.
Gravierender ist die Klage des Vorsitzenden der deutschen Prüfingenieure.
Laut Hans-Peter Andrä zerbröseln auch die hohen Baustandards hierzulande,
und zwar unter dem Kostendruck des Wettbewerbs. Die Klage mag übertrieben
sein. Der Staat sollte sie dennoch ernst nehmen. Auf Glück allein darf er
sich im Baubereich nicht verlassen.
09.05.2008 - aktualisiert: 09.05.2008 18:52 Uhr
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09.05.2008 12:42
Erster Teil der Revision beendet - Block I wieder am Netz
Neckarwestheim Nach dem Ende des ersten Teils der Jahresrevision ist
Block I des Atomkraftwerks in Neckarwestheim (GKN I) wieder am Netz. Ein
zweiter Teil ist für den Herbst geplant, teilte die Betreiberin EnBW
heute in Karlsruhe mit. Neun Tage lang hatten Experten in Neckarwestheim
unter anderem geprüft und Geräte instand gesetzt. Brennelemente waren
gewechselt worden, außerdem war der Drehstrom-Generator im nicht-
nuklearen Teil der Anlage inspiziert worden. Im Herbst soll in einem eher
ungewöhnlichen zweiten Teil das größte Einzelprojekt in Angriff genommen
werden: die Wartung des Drehstrom-Generators.
"Im Frühjahr hätte die Dauer dieser Wartungsarbeiten nur sehr schwer in
den Revisionsterminplan der EnBW-Kraftwerke gepasst", erklärte die EnBW.
Deshalb sei die Revision aufgeteilt worden.
Während des ersten Teils der Revision waren rund 150 Mitarbeiter von
Hersteller- und Spezialfirmen auf der Anlage, die das EnBW-Team
unterstützten. Für die Mannschaft standen rund 900 einzelne Tätigkeiten
auf dem Programm.
Block I in Neckarwestheim ist ein Druckwasserreaktor mit einer
elektrischen Leistung von 840 Megawatt. Die Anlage ist seit 1976 in
Betrieb und hat im vergangenen Jahr mehr als fünf Milliarden
Kilowattstunden Strom produziert.
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