Stuttgarter Zeitung, 16.03.09

> Die Freunde der Kernkraft firmieren nun als Klimaschützer

Aus dem Atomforum der EnBW ist eine diskret wirkende Stiftung geworden - "Neutrale Plattform für ideologiefreie Diskussion"
 
Betreibt die EnBW Lobbyarbeit unter dem Mantel einer gemeinnützigen Stiftung? Keineswegs, versichert der Karlsruher Stromkonzern. Doch ganz abwegig ist der Verdacht nicht: Neben dem Klimaschutz geht es auch um politische Klimapflege.

Von Andreas Müller

Es ist eine geschlossene Gesellschaft, die alle sechs Wochen auf Einladung der EnBW zusammenkommt. Nur handverlesene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft haben Zugang zu den Debattenabenden der Stiftung Energie und Klimaschutz. Man trifft sich in gehobenen Hotels, genießt ein dreigängiges Menü und lauscht dabei Vorträgen über aktuelle Themen der Branche.

Oft lockt die Stiftung des Stromkonzerns mit hochrangigen Referenten: ein EU-Kommissar war schon da, Regierungsmitglieder aus Berlin und Stuttgart, international renommierte Experten. Die anschließende Diskussion moderiert meist der SWR-Talkmaster Wieland Backes, danach gehen die Gespräche an den Tischen weiter. Angenehm und anregend seien die Veranstaltungen, loben die Teilnehmer allenthalben.

Ein Jahr lang besteht die Stiftung inzwischen, aber öffentlich ist sie noch kaum in Erscheinung getreten. Ähnlich diskret agierte schon die 2005 gegründete Vorgängerinstitution, das "Forum Kernenergie". Nicht einmal die Namen der Kuratoren mochte die EnBW damals verraten, das falle unter den Datenschutz. Selbst einem Vertreter der atomfreundlichen Landesregierung ging die Geheimbündelei zu weit: Es habe wenig Sinn, monierte er intern, sich hinter verschlossenen Türen ständig gegenseitig zu versichern, wie fabelhaft die Kernkraft doch sei.

Mit der neuen gemeinnützigen Stiftung will die EnBW den Themenfokus erweitern. Vorrangiges Ziel ist es laut Satzung, angesichts der fortschreitenden Erderwärmung den Klimaschutz zu fördern. Dazu wolle man Diskussionen über "alle energiewirtschaftlichen Bereiche" anstoßen - von Fragen der Erzeugung bis zur Energienutzung. "Wir bieten eine neutrale Plattform für einen ideologiefreien Meinungsaustausch", sagt der Vorstandssprecher und EnBW-Mann Wolf-Dietrich Erhard. Es gehe nicht darum, einseitig für die Atomkraft zu werben.

Doch die ursprüngliche Intention schimmert immer noch durch. Im ersten Faltblatt propagierte die Stiftung ausdrücklich die friedliche Nutzung der Kernenergie. Für den SPD-Landtagsabgeordneten Thomas Knapp war das der Anlass, die Berufung ins Kuratorium abzulehnen. Die verräterische Passage ist inzwischen korrigiert, nach dem anfänglichen Boykott geht Knapp inzwischen zu den Debattenabenden. Auch die Grünen-Politiker Franz Untersteller und Boris Palmer ließen sich nicht als Kuratoren vereinnahmen. Er wolle sich "die Freiheit erhalten, die EnBW weiterhin zu kritisieren", begründet der Landtagsabgeordnete Untersteller die Absage.

Entsprechend einseitig sind die Gremien mit Politikern besetzt. Im Stiftungsrat sitzen CDU-Fraktionschef Stefan Mappus und Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP), beides Atomfreunde. Im Kuratorium wimmelt es von CDU-Leuten, darunter gleich drei Exminister und Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster. Einziger Sozialdemokrat ist der Exeuropaabgeordnete Rolf Linkohr, als Kernkraftfan ein Exot in seiner Partei. Die für die Atomaufsicht zuständige Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) dagegen wahrt Distanz, wohl nicht zufällig. Ihr oberster Kraftwerkskontrolleur aber ist regelmäßig Gast.

Natürlich betreibe die Stiftung "Lobbyarbeit" für die EnBW, sagt der SPD-Mann Knapp, "das ist doch völlig klar". Dafür spricht auch die Besetzung des Vorstands: Neben dem Kerntechniker Erhard agieren dort der Cheflobbyist des Konzerns und ein für "Technik, Öffentlichkeitsarbeit und Politik" zuständiger Bevollmächtigter. Doch der Sprecher will von Lobbyismus nichts wissen: Man wolle "niemanden beeinflussen", sondern ein Forum für eine breite Palette von Meinungen bieten.

Das gelingt mal mehr, mal weniger. Beim Abend über die Endlagerproblematik zum Beispiel bekamen die EnBW-Leute durchaus Widerworte zu hören: Trotz Gorleben müsse man einen neuen Suchlauf starten. Als es um die umstrittene Stromlücke ging, waren beide Redner dagegen weitgehend einig mit dem Konzern: Der Atomausstieg führe tatsächlich zu Engpässen. Noch mehr Pluralität will Erhard dadurch erreichen, dass künftig auch kritische Organisationen wie Greenpeace oder der Bund für Umweltschutz auf dem Podium vertreten sind; entsprechende Gespräche bereite man derzeit vor.

In der Satzung ist, auch in Bezug auf die Abende, zwar ausdrücklich von einer "öffentlichen Diskussion" die Rede. Doch den Begriff Öffentlichkeit interpretiert die EnBW etwas eigenwillig. Medienvertreter sind bei den Abenden generell nicht zugelassen. Eingangs wird gerne mal hervorgehoben, es seien "keine Journalisten" im Raum - was immer das den Zuhörern signalisieren soll. Das breite Publikum wird nur gefiltert durch Pressemitteilungen informiert. Auch eine Fachzeitschrift, die als einzige berichten darf, ist dabei nicht wirklich unabhängig: Sie firmiert als "Medienpartner" der Stiftung.
 

16.03.2009 - aktualisiert: 16.03.2009 05:41 Uhr

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oder sie kann bestellt werden bei:
www.anti-atom-aktuell.de

Die Broschüre hat einen Umfang von 92 Seiten.
Sie kostet 6 Euro.

Anschauen können Sie die Broschüre unter: http://www.anti-atom-aktuell.de/archiv/195-
196/doku-08/index.htm

EJZ-Artikel hierzu:
http://www.castor.de/presse/ejz/2009/maerz/05b.html

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Liebe AKW-GegnerInnen,

hier die zwei Presseartikel zur gestrigen Aktion bei der SÜWAG / RWE in Ludwigsburg.
Eine bundesweite Übersicht zur "Belene-Aktionwoche" findet sich bei Urgewald:

http://urgewald.de/index.php?page=12-183-620

atomfeindliche Grüße!

--- x ---

Ludwigsburger Kreiszeitung, 05.04.09

> Proteste gegen Kraftwerkspläne von Süwag-Mutterkonzern

> RWE plant Bau von Druckwasser-Reaktor auf Erdbebengebiet in Bulgarien - Kritiker warnen in Ludwigsburg vor Gefahr für Millionen Europäer

Ludwigsburg - Mit Mahnwachen vor der Ludwigsburger Süwag-Niederlassung und in der Fußgängerzone hat das Aktionsbündnis Castor-Widerstand Neckarwestheim gestern gegen die Energiepolitik der RWE protestiert. Das Datum war nicht zufällig gewählt.

VON DANIEL VÖLPEL

Was hat der Regionalversorger Süwag mit einem Atomkraftwerk in Bulgarien zu tun, das es noch gar nicht gibt? Die Süwag ist ein Tochterunternehmen des Energieriesen RWE. Der wiederum plant im bulgarischen Belene den Neubau eines Druckwasser-Reaktors russischer Bauart. Nur wenige Kilometer vom vorgesehenen Standort entfernt gab es nach Angaben der Aktivisten genau am 4. März 1977 ein starkes Erdbeben, bei dem 120 Menschen starben. „Russisches Roulette mit der Sicherheit von Millionen Europäern” nennen sie daher die Kraftwerkspläne in dem Gebiet.

Atom-Gegner demonstrieren vor der Ludwigsburger Süwag-Niederlassung.   Bild: Alfred Drossel

Aus diesem Grund hatte sich der harte Kern des Aktionsbündnisses gestern vor der Süwag-Niederlassung in die Maler- beziehungsweise Strahlenschutzanzüge geworfen und die „Atomkraft - nein danke" - Plakate ausgerollt. Die Aktivisten hoffen, den Konzern dadurch zum Umdenken zu bewegen. „RWE befürchtet einen Imageverlust”, sagte Herbert Würth, Sprecher des Bündnisses. In der ganzen Woche gibt es bundesweit ähnliche Aktionen. Bei den Banken sei die Strategie bereits aufgegangen, berichtete Würth. „Seit 20 Jahren wird versucht, diesen Reaktor zu bauen.” Zunächst wollten sich auch die Deutsche Bank und die Hypovereinsbank an der Finanzierung beteiligen. „Durch die Proteste der Anti-AKW-Bewegung haben wir sie davon abgebracht”, so Würth.
Möglicherweise spielte auch das unkalkulierbare Risiko eine Rolle, wegen dem das Kraftwerk selbst im RWE-Aufsichtsrat umstritten ist. Laut einem Bericht des Berliner Tagesspiegel beziffert die bulgarische Regierung die Kosten inzwischen auf sieben Milliarden Euro. Die derzeitige prorussische Regierung Bulgariens habe das Projekt aufgrund von massivem Druck aus Moskau wieder aufgenommen. Denn die Gasprom -Tochter Atomstroyexport soll den Reaktor liefern.

Weitere Aktionen geplant

In einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden von RWE, Jürgen Großmann, führt das Aktionsbündnis außerdem Georgui Kastijew als Kronzeugen an, der ehemaliger Leiter der bulgarischen Atomaufsicht. Er warnte vor nicht hinnehmbaren Sicherheitsrisiken: Die Lage in einem potenziellen Erdbebengebiet; nicht ausreichend qualifiziertes Personal sowie Mängel bei der Aufsicht.
Ulrich Burr, Niederlassungsleiter der Süwag in der Ludwigsburger Bismarckstraße, nahm die gestrige Mahnwache im Gespräch mit den Atomkraftgegnern gelassen: „Das gehört für uns zum demokratischen Demonstrationsrecht dazu.” Zudem gehe es um ein reines RWE-Thema.
Herbert Würth kündigte bereits weitere Proteste an: „Alle vier großen deutschen Stromkonzerne möchten ins Ausland gehen, um dort neue Atomkraftwerke zu bauen. Sobald sie das machen, werden wir unsere Aktivitäten verstärken.”

[Kasten]
Kraftwerksprojekt Belene

Die RWE will das Kraftwerk in Belene an der Donau nach eigenen Angaben zusammen mit dem bulgarischen Energieversorger NEK bauen. RWE investiert 1,5 Milliarden Euro. Bis 2014 soll der Druckwasser-Reaktor AES-92russischer Bauart fertig sein. Erfahrungen mit diesem Typ gibt es kaum. Zwei Blöcke sollen je 1000 Megawatt Strom liefern. Der Versorger verweist auf sein umfangreiches Sicherheitskonzept, eine Befürwortung durch die EU sowie eine Umfrage, die eine Zustimmung von fast drei Viertel der Bulgaren zu dem Kraftwerk ergab. Auf Erdbebensicherheit lege man besonderen Wert.    (dcv)


Bietigheimer Zeitung, 05.03.09

> Protest gegen Atomkraftwerksbau in Bulgarien
> Aktivisten vor dem Süwag-Kundenzentrum in Ludwigsburg - Energiekonzern begründet sein Engagement

Der gestrige Protest von Atomkraftgegnern vor dem Süwag-Kundenzentrum richtete sich gegen die Pläne von RWE, über 1,5 Milliarden Euro in den Bau eines Atomkraftwerks in Bulgarien zu investieren.

Atomkraftgegner demonstrierten gestern vor dem Süwag-Kundenzentrum in Ludwigsburg. Foto: Martin Kalb

Das staatliche bulgarische Elektrizitätsunternehmen Natsionalna Elektricheska Kompania EAD (NEK) und "RWE-Power" haben im Dezember 2008 in Sofia ein Joint-Venture-Abkommen zur Gründung der gemeinsamen Projektgesellschaft "Belene Power Company AD" unterzeichnet. Ziel ist der Neubau eines Kernkraftwerks am Standort Belene (Donau) im Norden Bulgariens. Das Kernkraftwerk soll voraussichtlich ab 2014 in Betrieb gehen. Anlagenlieferant ist das russische Unternehmen Atomstroyexport.

"RWE und das Tochterunternehmen Süwag betreiben mit ihrem ,ProKlimaStrom und ihren AKW-Neubauplänen eine unerträglich aggressive Atompolitik", wirft das Aktionsbündnis "Urgewalt" dem Stromkonzern vor und forderte gestern die RWE/Süwag-Kunden zum Stromwechsel auf, "um RWE klarzumachen, dass seine Atompolitik zum Image-GAU wird". Ein weiterer Kritikpunkt der Atomkraftgegner ist, dass das "Belene"-Projekt in einem Erdbebengebiet in Nordbulgarien gebaut werden. 1977 kam es wenige Kilometer vom geplanten Belene-Standort zu einem starken Erdbeben, bei dem 120 Menschen starben. Der Tag des Bebens jährt sich am 4. März. Sogar der ehemalige Chef der bulgarischen Atomaufsicht warne eindringlich vor der Realisierung des Projekts, so die Atomkraftgegner.

Dies sieht naturgemäß RWE-Pressesprecher Martin Pack anders: "Selbstverständlich ist, dass Risiken, wie sie bei einem Erdbeben stattfinden könnte, jederzeit beherrschbar sein müssen." Im Kraftwerksbau werde das Thema Erdbeben ernst genommen und "die Anlagen durch geeignete sicherheitstechnische Maßnahmen dagegen ausgelegt". Das Kraftwerks-Projekt in Belene würde mehrheitlich von der dortigen Bevölkerung befürwortet und werde auch von der EU gefördert, erklärte Pack. Nach RWE-Einschätzung steht das Projekt für eine sichere, kohlendioxidfreie und wettbewerbsfähige Stromversorgung in Bulgarien und in der Region.
Redaktion: JÜRGEN KUNZ


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Grandioser Protest gegen Atommüll

15.000 Menschen oder mehr haben sich heute trotz Eiseskälte, Wind und
leichtem Regen an der 52 km langen Lichterkette von Braunschweig über
die ASSE II (Kreis Wolfenbüttel) bis zum Schacht KONRAD in Salzgitter
beteiligt.

Die hohe Beteiligung an der ungewöhnlichen Aktion hatte sich bereits
in den letzten Tagen abgezeichnet. In vielen Orten gab es örtliche
Vorbereitungskreise, allein im Ort Sickte (im Kreis Wolfenbüttel / 5719
Einwohner) wurden 530 Fackeln verkauft.

Nachbarschaften und Sportvereine beteiligten sich ebenso, wie Firmen
und Landwirte mit ihren Treckern, an einer ?Treckerstrecke" des
Landvolkes Salzgitter in Fümmelse kamen 35 Landwirte mit ihren
Traktoren, andere Landwirte sammelten sich am Schacht KONRAD.

Nach Auftaktkundgebungen in Braunschweig (200), bei VW Salzgitter
(300)und bei Schacht KONRAD (mehrere hundert Menschen), baute sich die
Kette aus Fackeln und Feuertonnen nach und nach auf und war bis 19.00
Uhr geschlossen.

Die Stimmung sei "fantastisch", "grandios" und "unvergleichbar"
meldeten die Infopunkte an das Organisationsbüro, die Abstände
zwischen den Teilnehmern sei teilweise dichter als 3m, oder sogar
"Schulter an Schulter".

In Salzdahlum entzündet die Gruppe contrAtom ein 6m hohes A, aus
Metall, das mit getränkten Lappen umwickelt war, Ballonfahrer
befeuerten ihre Brenner. An der Strecke gab es Sambagruppen und
Feuerjonglage und zahlreiche Aktionen.

"Ein deutliches Zeichen, dass die Menschen, diesen Umgang mit Atommüll
nicht mehr akzeptieren", sagte Ursula Schönberger von der
Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD.


http://cms.ag-schacht

-konrad.de/index.php?option=com_content&task=view&id=453&Itemid=90

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[ In Ludwigsburg: Mi, 4.3., 15.00 h, RWE/SÜWAG, Bismarkstraße ]


Neues Deutschland, 27.02.09

> Aktionswoche gegen RWE

(ND-Schulze von Glaßer). In mehr als 40 Städten wird es in der kommenden Woche Aktionen gegen den Energiekonzern RWE geben: Gemeinsam mit dem Anti-Atom-Netzwerk »ausgestrahlt« ruft die Menschenrechts- und Umweltschutzorganisation »urgewald« zur bundesweiten Protestwoche gegen die Atompolitik des Konzerns auf. »In Deutschland versucht RWE Laufzeitverlängerungen seiner alten Atomkraftwerke durchzusetzen«, kritisiert urgewald-Geschäftsführerin Heffa Schücking. Zudem verkaufe der Konzern mit seinem zu 68 Prozent aus Atomstrom bestehenden sogenannten »ProKlima-Strom« eine Mogelpackung, da auch bei der Gewinnung von Atomenergie eine große Menge klimaschädliches CO2 entsteht. Viel schlimmer als die innerdeutschen Machenschaften seien jedoch die RWE-Pläne, zukünftig auch ausländische Atomprojekte zu finanzieren. Auf der Liste stehen neben dem Risiko-AKW Belene auch Neubauten in Rumänien, Litauen und Großbritannien. In Belene soll ein neuer Reaktortyp eingesetzt werden, für den es bislang weder Sicherheitsanalysen noch Betriebserfahrung gibt. Hinzu kommt das Erdbebenrisiko in der seismisch aktiven Region.

Diese unkalkulierbaren Risiken scheinen den RWE-Konzern allerdings nicht nervös zu machen – die angekündigten Proteste hingegen schon. Vergangene Woche gingen gleich mehrere Anrufe von RWE bei urgewald ein: »Man bot uns ein Gespräch zum Thema Belene an«, sagt Schücking. Da die kleine Umweltschutzorganisation gerade mit den Vorbereitungen der Aktionswoche beschäftigt sei, habe man aber erst danach Zeit dafür.

Mehrere Investoren – darunter die Deutsche Bank und die Hypo Vereinsbank – sind wegen bundesweiter Proteste schon zum Absprung von dem gefährlichen Belene-Projekt bewogen worden.





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Stuttgarter Zeitung, 25.02.09

> Mängel im AKW Neckarwestheim
> Versehentlich falscher Beton verbaut

Berichte über Schrottbeton im Kernkraftwerk [Großansicht]
Foto: dpa

Stuttgart - Beim Bau des Zwischenlagers im Kernkraftwerk Neckarwestheim ist laut einem
Gutachter teils Beton verwendet worden, der einen zu geringen Zementgehalt aufweist. Die
Staatsanwaltschaft sah darin aber ein Versehen der Baufirma Baresel und stellte das
Verfahren gegen den Stuttgarter Beton-Hersteller Godel ein.

Von Jörg Nauke

Die Anklagebehörde hat nach StZ-Informationen das Verfahren gegen Godel im
Zusammenhang mit der Herstellung und Lieferung von Beton an die Firma Baresel für den
Bau des atomaren Zwischenlagers beim Kernkraftwerk Neckarwestheim eingestellt. Gegen
das Unternehmen wurde wegen des Tatvorwurfs des Betrugs und der Fälschung technischer
Aufzeichnungen ermittelt.

2008 war der Verdacht erhoben worden, Godel könnte zwischen 2004 und 2006 nicht
normierten Beton für den Bau des Zwischenlagers geliefert haben. Die Entwarnung ist das
Ergebnis von Zeugenvernehmungen und Untersuchungen des Sachverständigen Harald
Müller von der Materialprüfungsanstalt Karlsruhe. Laut Müller sind die "maßgeblichen
Bauteile" des Zwischenlagers nicht zu beanstanden, die Standsicherheit sei auch für jene
Bauteile gewährleistet, bei denen Normvorgaben nicht erfüllt worden seien.

Dennoch ist es beim Bau zu geringen Unregelmäßigkeiten gekommen, wie der Gutachter
feststellte. Weil er von der Baufirma Baresel falsch informiert worden sei, habe Godel zwei
Betonsorten unzulässig einer bestimmten Güteklasse zugeordnet; für deren Anforderungen
sei der Zementgehalt zu gering gewesen. Es handele sich um "vergleichsweise
untergeordnete" Bereiche wie Flucht- und Abluftbauwerke; der um 20 bis 30 Kilo pro
Kubikmeter unter dem Minimalwert von 270 Kilo liegende Zementgehalt könne aber
durchaus einen Einfluss auf die Korrosionsbeständigkeit des in den Beton eingebauten
Stahls haben. Der Anfangsverdacht des Betrugs habe sich jedoch nicht bewahrheitet. Die
falsche Zuordnung sei als "ein Versehen" zu werten.

Die Mengenbetrugsvorwürfe hinsichtlich zahlreicher von Godel-Beton belieferten
Bauprojekten bleiben von der Verfahrenseinstellung ebenso unberührt wie zivilrechtliche
Ansprüche und Fragen der Kernenergieaufsicht. Godel steht weiter im Verdacht, DIN-
Vorschriften und Vorgaben der Landesbauordnung missachtet zu haben. Projekte wie die
Messe und das Mercedes-Museum könnten betroffen sein. Der Unternehmer sagte gestern,
weder die Standfestigkeit noch die Dauerhaftigkeit der mit seinem Beton erstellten Gebäude
sei gefährdet.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1957240



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INTERNATIONALER FRIEDENSMARSCH
für eine Zukunft ohne Atomkraft
von GENF nach BRÜSSEL

26. April – 16. Juli 2009
Wir laufen von Genf nach Brüssel und ihr seid herzlich eingeladen,
mitzumachen!
Der Marsch wird am 23. Jahrestag von Tschernobyl an der WHO in Genf
starten und durch die Schweiz, Deutschland, Frankreich, die Niederlande
und Belgien führen.

Entlang der Route besuchen wir Orte, die von der Atomindustrie betroffen
sind. Wir werden unterwegs mit den BewohnerInnen darüber sprechen, was
in den einzelnen Ländern passiert und die lokalen Themen in einen
globalen Zusammenhang stellen.

Unser Ziel ist, die fatalen Auswirkungen der Atomindustrie auf der
ganzen Welt aufzuzeigen und das Bewusstsein für regenerative Energien
und einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern.

Wie du helfen kannst:
– Organisiere Schlafplätze für die Marschierenden und heiße Sie
willkommen
– Organisiere öffentliche Veranstaltungen, Filmabende, Diskussionen über
die Atomindustrie und Möglichkeiten nachhaltiger Energiegewinnung
– Organisiere friedliche Protestaktionen gegen nukleare Anlagen
– Verbreite diese Informationen an die Medien und über Deine Netzwerke
– Laufe mit uns, so lange du kannst – einen einzigen Schritt oder die
komplette Strecke.

Bitte schaue auf den Zeitplan im Anhang, ob wir auch in Deiner Nähe
vorbeikommen oder ob du jemanden auf der Strecke kennst, der/die uns
unterstützen könnte.

Dieser Marsch soll uns untereinander freundschaftlich vernetzen. Er soll
uns helfen, unser gemeinsames Ziel- eine Zukunft ohne Atomkraft- zu
erreichen.
Wir würden uns freuen, gemeinsam mit Dir daran zu arbeiten und danken
Dir schon jetzt für deine Hilfe!

Zu den Übernachtungsmöglichkeiten:
Es werden ca. 30 Leute marschieren, die alle die nötige Schlaf- und
Kochausrüstung dabei haben.
Trinkwasser und Toiletten sollten mindestens vorhanden sein.
Darüberhinaus wäre jedes Dach
eine Hilfe.

Wir sind über jeden Platz dankbar: Private Häuser und Wiesen,
Gemeindehäuser, Sportplätze, besetzte Häuser usw.. am besten ein Platz,
wo die ganze Gruppe auf einmal unterkommt.

Wenn die Gastgeber die Möglichkeit haben, würden wir uns auch sehr über
eine vegetarische Mahlzeit freuen.
Im Anhang findest du den Zeitplan. Falls nötig, kann er noch etwas
abgeändert werden.
Hier kannst du uns kontaktieren:
> Für Deutschland: Stephanie Auth
> Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

> Für die Schweiz: Yann Forget
> Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

> Für die Niederlande und Belgien:
Albert Monti > Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
und Sophie Morel > Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

In Solidarität mit indigenen Völkern auf der ganzen Welt ist dieser
Marsch alkohol- und drogenfrei.
Mehr Infos unter:www.footprintsforpeace.net

Internationaler FRIEDENSMARSCH für eine Zukunft ohne Atomkraft
von GENF nach BRÜSSEL

26. April – 16. Juli 2009

Datum Start Ziel Km
Fr, 24. April Zusammenkunft in Genf (CH)

Sa, 25. April Gruppentreffen mit Besprechung

So, 26. April Marsch durch Genf zur WHO

Mo, 27. April Genf Nyon 25

Di, 28. April Nyon Saint-Prex 23

Mi, 29. April Saint-Prex Lausanne 16

Do, 30. April RUHETAG

Fr, 01. Mai Lausanne Moudon 24

Sa, 02. Mai Moudon Payerne 23

So, 03. Mai Payerne Murten 20

Mo, 04. Mai Murten Muehleberg AKW 15

Di, 05. Mai RUHETAG

Mi, 06. Mai Muehleberg Bern 16

Do, 07. Mai Bern Schalunen 23

Fr, 08. Mai Schalunen Flumenthal 21

Sa, 09. Mai Flumenthal Holderbank 22

So, 10. Mai Holderbank Liestal 24

Mo, 11. Mai Liestal Basel 16

Di, 12. Mai RUHETAG

Mi, 13. Mai Basel Schopfheim (DEUTSCHLAND) 25

Do, 14. Mai Schopfheim Schoenau ERNEUERBARE ENERGIE 23

Fr, 15. Mai RUHETAG

Sa, 16. Mai Schoenau Oberried 24

So, 17. Mai Oberried Freiburg 16

Mo, 18. Mai RUHETAG

Di, 19. Mai Freiburg Bad Krozingen 16

Mi, 20. Mai Bad Krozingen Fessenheim AKW (FRANKREICH) 17

Do, 21. Mai RUHETAG

Fr, 22. Mai Fessenheim Baltzenheim 24

Sa, 23. Mai Baltzenheim Diebolsheim 27

So, 24. Mai Diebolsheim Plobsheim 23

Mo, 25. Mai Plobsheim Straßburg 17

Di, 26. Mai RUHETAG

Mi, 27. Mai Straßburg Rheinau (DEUTSCHLAND) 24

Do, 28. Mai Rheinau Huegelsheim 24

Fr, 29. Mai Huegelsheim Neumalsch 20

Sa, 30. Mai Neumalsch Karlsruhe 17

So, 31. Mai Karlsruhe Graben-Neudorf 23

Mo, 01. Juni Graben-Neudorf Philippsburg AKW 12

Di, 02. Juni RUHETAG

Mi, 03. Juni Philippsburg Schwetzingen 23

Do, 04. Juni Schwetzingen Ludwigshafen 18

Fr, 05. Juni Ludwigshafen Lampertheim 18

Sa, 06. Juni Lampertheim Biblis AKW 12

So, 07. Juni RUHETAG

Mo, 08. Juni Biblis Heppenheim 22

Di, 09. Juni Heppenheim Steinborn 20

Mi, 10. Juni Steinborn Kaiserslautern 27

Do, 11. Juni Kaiserslautern Ramstein US-MILITÄRSTÜTZPUNKT 19

Fr, 12. Juni Ramstein Offenbach-Hundheim 27

Sa, 13. Juni Offenbach-Hundheim Kirn 27

So, 14. Juni RUHETAG

Mo, 15. Juni Kirn Dickenschied 21

Di, 16. Juni Dickenschied Grenderich 27

Mi, 17. Juni Grenderich Buechel US-ATOMWAFFENLAGER 25

Do, 18. Juni RUHETAG

Fr, 19. Juni Buechel Kelberg 22

Sa, 20. Juni Kelberg Ahrdorf 23

So, 21. Juni Ahrdorf Blankenheim 14

Mo, 22. Juni Blankenheim Schleiden 22

Di, 23. Juni Schleiden Simmerath 22

Mi, 24. Juni Simmerath Aachen 27

Do, 25. Juni RUHETAG

Fr, 26. Juni Aachen Gulpen – Wittem (NIEDERLANDE)) 18

Sa, 27. Juni Gulpen – Wittem Maastricht 18

So, 28. Juni Maastricht Zutendaal (BELGIEN) 16

Mo, 29. Juni Zutendaal Kleine Brogel 24

Di, 30. Juni RUHETAG US-ATOMWAFFENLAGER

Mi, 01. Juli RUHETAG

Do, 02. Juli Kleine Brogel Heusden-Zolder 18

Fr, 03. Juli Heusden-Zolder Halen 20

Sa, 04. Juli Halen Lubbeek 25

So, 05. Juli Lubbeek Leuven

Mo, 06. Juli RUHETAG

Di, 07. Juli Leuven Kraainem 20

Mi, 08. Juli Kraainem Bruessel NATO-HAUPTQUARTIER 12

Do, 09. Juli Brüssel EU PARLAMENT Abschlusskreis

Mehr Infos unter: www.footprintsforpeace.net



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