[abc] IAEA -Persilschein für GKN 1 | EnKK-Vorstand | Wärmepumpe-Aktionstage der Atomkonzer
- Details
IAEA -Persilschein für GKN 1
Heilbronner Stimme, 05.05.09:
"Neckarwestheim - Das umstrittene Kernkraftwerk in
Neckarwestheim (GKN) wird erneut von internationalen Experten überprüft. Wie die
Betreiberin EnBW heute mitteilte, wird nächste Woche (11. bis 14. Mai) ein Team der
Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) kontrollieren, inwiefern Hinweise vom ersten
IAEO-Besuch im Jahr 2007 umgesetzt wurden. Mit dem neuerlichen Besuch will die
Atomenergiebehörde (IAEA) der EnBW zufolge die Bewertung des Kernkraftwerks
Neckarwestheim abschließen.
Der Block I des Atomkraftwerks ist der zweitälteste deutsche Atommeiler. Nach dem von der
früheren rot-grünen Bundesregierung beschlossenen Atomausstieg sollte er Ende des
Jahres vom Netz gehen. Kernkraftgegner sind gegen den Weiterbetrieb des Kraftwerks, das
in den vergangenen Jahren durch Pannen und Ausfälle für Schlagzeilen gesorgt hatte. [...]"
Hierzu nochmals als Stellungnahme der Text des Flyers, den AKW-GegnerInnen bei der
"Inspektion" im Jahr 2007 vor dem AKW Neckarwestheim verteilten:
EnBW-Pressemitteilung:
„EnBW lässt das Kernkraftwerk Neckarwestheim von der IAEA nach internationalen
Maßstäben bewerten.“
Für das Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand ist dies eine Persilscheininspektion!
Die Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) wurde im Jahr 1957 unter dem Dach der
UNO gegründet, ihr einziger Zweck war und ist jedoch die Förderung und Verbreitung der
Atomtechnologie. So trug die IAEA maßgeblich zur Errichtung von Atomkraftwerken sofort
nach ihrer Gründung in vielen Ländern bei. Seit 1970 übernahm die IAEA auch die Überwa-chung des Atomwaffensperrvertrages. Führt jedoch keine Inspektionen bei den sechs
Atombomben-Staaten durch, sondern nur in nicht Atomwaffen-Staaten. Dabei soll dann
zwischen einer angeblichen „zivilen“ und einer „militärischen“ Nutzung der Atomkraft
unterschieden werden.
In Wahrheit ist jedoch der Betrieb von Atomkraftwerken unweigerlich mit der
Plutoniumwirtschaft und somit dem Bau von Atombomben verknüpft.
Die IAEA setzt sich überhaupt nicht mit der Frage des Uranabbaus, der Urananreicherung,
der Freisetzung von Radioaktivität, der ungeklärten Endlagerfrage von hochradioaktivem
Atommüll als Voraussetzung für den Betrieb von Atomkraftwerken auseinander, geschweige
denn kritisiert diese gefährlichen Prozeße der atomaren Stromerzeugung. Ganz im
Gegenteil. Sie leugnet selbst die Zahl der inzwischen Zehntausenden von Toten durch die
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, spricht von weniger als „50 Opfern“ und „maximal 4000
Langzeit-Opfern.“
Der einzige Inspektionszweck in Neckarwestheim ist genauso wie bereits im AKW-Philippsburg „eine kontinuierliche Verbesserung der Betriebsabläufe.“
Die Ausstellung eines Persilscheines!
Stühlerücken im Vorstand der "EnBW Kernkraft GmbH (EnKK)"
("Die EnKK betreibt die Kernkraftwerke in Neckarwestheim und Philippsburg sowie das im
Abbau befindliche Kernkraftwerk in Obrigheim.")
Die EnKK-Geschäftsführung setzt sich damit jetzt wie folgt zusammen: Michael Wenk ist ihr
Vorsitzender und als technischer Geschäftsführer zuständig für den Standort Obrigheim.
Weitere technische Geschäftsführer sind Jörg Michels für den Standort Neckarwestheim und
Christoph Heil für den Standort Philippsburg. Wolfgang Heni verantwortet den
kaufmännischen Bereich der gesamten EnKK. Manfred Eichkorn ist Personalgeschäftsführer
der EnKK.
Quelle: ka-news
Mit Wärmepumpe heizen, heißt Heizen mit Atomstrom!
Zu den "bundesweiten Wärmepumpen-Aktionswochen"
(www.waermepumpe.de) mit Terminen auch hier in der Region:
Wärmepumpen werden als ökologische Heiztechnik verklärt. Die Natur liefere die
Heizenergie frei Haus. Der enorme Strombedarf wird in der Regel verschwiegen oder
kleingeredet.
Tatsache ist:
• Wärmepumpen bedeuten überhaupt nur im optimalen Fall (gut gedämmter Neubau,
Fußbodenheizung, Erdsonden) eine wenigstens geringe Primärenergieeinsparung.
• Wärmepumpen werden per Fernschaltung vom Netzbetreiber gesteuert, deshalb ist ein
Stromwechsel nicht möglich!
• Ein typischer Haushalt kann grob etwa mit dem 5-fachen Stromverbrauch wie ohne
Wärmepumpe rechnen.
• Wärmepumpen in Heilbronn und Umgebung laufen mit extrem hohem Atomstromanteil
(EnBW 60%, ZEAG 70%)
• Es hat schon seine Gründe, warum die stärkste Werbung für Wärmepumpen von
AKWBetreibern gemacht wird…
• Beachten Sie bei jedem Einsatz von Strom, auch zum Heizen, dass die Stromerzeugung
in Großkraftwerken nur einen Wirkungsgrad von ca. 1/3 hat.
Wer eine Wärmepumpe betreibt, subventioniert seinen Atomstromerzeuger
und verlängert die Laufzeit der „Atommafia“!
Erst nach einem kompletten Umbau unserer Stromversorgung („Energiewende“) werden
Wärmepumpen interessant.
> (mehr) Infos vom Engergiewendebündnis Heilbronn
*****
Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
Info-tel 07141 / 903363
http://neckarwestheim.antiatom.net
- Details
"ZDF.umwelt Naturnahes Fernsehen", 26.04.09
Video
> "Neckarwestheim - Leben mit dem Reaktor"
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/740184?inPopup=true
> Die ganze Sendung:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/740222?inPopup=true
- Wiederbelebt durch Klimadebatte: Atomkraft
- Alltag mit dem Reaktor: die Anwohner
- Keine Endlager-Lösung: Schacht Asse
- Bessere Alternative: Energie aus "Erneuerbaren"
Wiederbelebt durch Klimadebatte: Atomkraft 20 Jahre nach der Atom-Katastrophe von Tschernobyl und nur sieben Jahre nach Inkrafttreten des deutschen Gesetzes zum Atomausstieg feiert die umstrittene Technologie weltweit Wiederauferstehung. Ausgerechnet der Klimaschutz öffnet den Befürwortern der Kernenergie wieder Tür und Tor. Wieder werden die Argumente mit Macht vertreten - Grund genug, sich die wichtigsten Thesen noch einmal genauer anzusehen. Alltag mit dem Reaktor: die Anwohner Keine 500 Meter Luftlinie hinter dem Ortsschild von Neckarwestheim erhebt sich der berüchtigte Meiler. Es gibt keinen Ort in Deutschland, an dem ein Kernkraftwerk näher an den Vorgärten der Bürger liegt. 1976 ging der erste Block ans Netz - 33 Jahre um sich an die strahlende Nachbarschaft zu gewöhnen. Wie lebt es sich im Schatten des Atoms in Zeiten von Endlagernot und Kinderkrebsstudien? Wird das Restrisiko verdrängt, profitiert der Ort von der Anlage? Keine Endlager-Lösung: Schacht Asse Die Endlagerung von Atommüll ist ein ungelöstes Problem. Alle Versuche sind bisher fehlgeschlagen, das zeigt auch das jüngste Beispiel Schacht Asse. Der marode Salzbau ist Einsturz gefährdet, immer mehr Lauge tritt in den Schacht ein. Ehemalige Mitarbeiter behaupten zudem, nicht über die tatsächliche Strahlenbelastung während der Erschließungsarbeiten informiert worden zu sein. Bessere Alternative: Energie aus "Erneuerbaren" Atomstrom ist überflüssig - darauf verweist die grüne Energiewirtschaft. Schon jetzt könnte der Anteil der umstrittenen Kernenergie in Deutschland durch regenerative Energie komplett ersetzt werden. Die Branche wächst ungebremst - und so wird es auch weitergehen. Ob bei Sonnen- oder der Windenergie: Die Erträge lassen sich noch in erheblichem Umfang steigern.
*****
Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
Info-tel 07141 / 903363
http://neckarwestheim.antiatom.net
- Details
> Erdbeben in Nordbulgarien
> urgewald fordert RWE zum sofortigen Ausstieg aus Belene auf
Am Abend des 25. April wurde die Region um das geplante Atomkraftwerk Belene von einem
Erdbeben in Höhe von 5,3 auf der Richterskala heimgesucht. Laut einem Bericht der Sofia
Nachrichtenagentur brach in vielen Orten Panik aus. In den Städten Nikopol und Svistov, die
nur wenige Kilometer von dem Standort des geplanten Atomkraftwerks entfernt liegen,
verließen die Menschen ihre Häuser und verharrten über eine Stunde im Freien.
"Die seismischen Risiken des Standorts Belene sind lange bekannt - hier hätte niemals ein
Atomkraftwerk geplant werden dürfen," sagt die bulgarische Umweltschützerin, Albena
Simeonova. "Das gestrige Beben ist eine erneute Warnung an RWE. Der Konzern muss sich
umgehend aus diesem Projekt zurückziehen. Sonst ist die Gefahr groß, dass Bulgarien zum
Standort eines neuen Tschernobyls wird," so Simeonova.
mehr: urgewald-Pressemitteilung:
http://www.urgewald.de/index.php?page=3-64-156
*****
Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
Info-tel 07141 / 903363
http://neckarwestheim.antiatom.net
x ------------ X -----------
x mailinglist des
x Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
x http://neckarwestheim.antiatom.net
x aus-/eintragen: Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
x ohne Subject, im Text: un-/subscribe abc
- Details
Hallo,
sorry, etwas spät - für alle, die noch nicht am AKW Neckarwestheim waren:
Hier ist eine (ältere) Weg- /Ortsbeschreibung:
http://neckarwestheim.antiatom.de/bild/strecke.htm
Für morgen:
Anreise zur Kundgebung am AKW Neckawestheim am Besten über Kirchheim am Neckar,
Zugverbindungen nach dort von Stuttgart und von Heilbronn aus, vom Bahnhof
Kirchheim sind es etwa 2 km Fußweg zum Tor 1 der AKWs: vom Bahnhof aus über die
Neckarberücke, dann zwischen den Weinbergen über den Hügel zum AKW.
Karte mit eingezeichneter Strecke:
http://maps.google.de/maps?f=d&source=s_d&saddr=49.037136,9.150238&daddr=K1624&hl=de&geocode=%3BFTRG7AId8O2LAA&mra=dme&mrcr=0&mrsp=0&sz=15&dirflg=w&sll=49.035589,9.166503&sspn=0.025406,0.052357&ie=UTF8&t=h&ll=49.036574,9.161782&spn=0.017106,0.0315&z=15
Zugauskunft:
http://reiseauskunft.bahn.de/bin/query.exe/dn?searchMode=ADVANCED&start=1&S=&Z=Kirchheim%20am%20Neckar%20Bahnhof×el=arrive
Es gibt auch eine Radtour mit folgenden Treffpunkten:
- 11:15 Uhr Leingarten an der Festhalle
- 11.30 Uhr SKG-Parkplatz Heilbronn-Böckingen
- 11.45 Uhr Horkheim – Schleuse
Gemeinsame Weiterfahrt am Neckar entlang über Lauffen nach Neckarwestheim.
Ankunft beim GKN um 13.30 Uhr.
Nach der Kundgebung Rückfahrt über Neckarwestheim-Schozach-Talheim-Heilbronn.
Info zur Radtour: Naturfreunde Heilbronn
Tel.: 07131 404262, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
"
*****
Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
Info-tel 07141 / 903363
http://neckarwestheim.antiatom.net
- Details
> Tschernobyl: Jahrestag
> "Denk' an die schönen Seiten"
Nach 23 Jahren verblasst im Westen die Erinnerung an die Atom-Katastrophe von Tschernobyl. Ein Film zeigt, wie die Ukrainer, die wegen des GAUs ihre Heimat verloren, bis heute leiden. Mit Videos.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/212/465798/text/
Die Film-Homepage, wo der Film auch erworben werden kann:
http://lostparadise-themovie.com
akw-feindliche Grüße!
*****
Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
Info-tel 07141 / 903363
http://neckarwestheim.antiatom.net
- Details
Liebe AKW-GegnerInnen,
in der Folge noch einige Presseartikel zur gestrigen EnBW-Hauptversammlung. Einige
Pressefotos dazu finden sich auf unserer Internetseite.
( http://neckarwestheim.antiatom.net )
TV-Bilder zur Blockadeaktion gestern am AKW Neckarwestheim gibt es bei der SWR-Landesschau (ab ca. 4. min.) unter http://www.swr.de/bw-aktuell/-/id=98428/did=4615374/pv=video/gp1=4766454/nid=98428/1x5zx8/index.html
Bereits letzte Woche sah sich der Atom-Konzern EnBW mit "unliebsamen Zeitungsartikeln"
anlässlich der Aktion zu "20 Jahre GKN II" konfrontiert. In der Folge erschien unter anderm in
der Heilbronner Stimme als Beilage das Lügenblatt des Deutschen Atomforums, DIN A 3, 12
Seiten auf Zeitungspapier...
Jetzt gilt es, den öffentlichen Druck für die sorfortige Stilllegung der Atomanlagen weiter zu
erhöhen - zum Beispiel durch Eure Teilnahme an den Aktionen zum Tschernobyl-Jahrestag
am kommenden Wochenende!
akw-feindliche Grüße aus Neckarwestheim
Ludwigsburger Kreiszeitung, 24.04.09 (Seite1)
> Neckarwestheim: Kernkraftgegner mauern Tor zu
Neckarwestheim — (ad) Zwei Dutzend Kernkraftgegnern ist es gestern trotz Polizei- und
Sicherheitsdiensteinsatz gelungen, Tor 1 des Kernkraftwerks Neckarwestheim zuzumauern
und die Zufahrt für zweieinhalb Stunden zu blockieren. Anlass war die gestrige
Hauptversammlung des Kraftwerksbetreibers EnBW. Seite 37
Bild: Alfred Drossel
DPA, Ludwigsburger Kreiszeitung, Heilbronner Stimme, 24.04.09
> EnBW-Konzern will trotz Krise wachsen
Karlsruhe - Der Energiekonzern EnBW will trotz Wirtschaftskrise in den kommenden Jahren
weiter wachsen, zugleich aber rund 200 Millionen Euro einsparen. EnBW-Chef Hans-Peter
Villis kündigte auf der Hauptversammlung seines Unternehmens in Karlsruhe „kontinuierliche
Effizienzsteigerungen“ an - von der Verbesserung des Kraftwerksparks bis zum Einkauf.
Zwar musste der drittgrößte deutsche Stromkonzern unter anderem wegen der Krise in der
Autoindustrie heftige Einbußen hinnehmen; im ersten Quartal ging der Stromabsatz an
Industriekunden um 14,1 Prozent zurück. Dennoch will die EnBW bis 2011 rund 7,7
Milliarden investieren, unter anderem in Beteiligungen und Kraftwerke in der Türkei.
„Jede Krise bietet auch eine Chance“, sagte Villis. „Wir verbinden Wachstum und
Konsolidierung.“ Unter anderem mit dem angestrebten Kauf von 26 Prozent am
norddeutschen Versorger EWE will die EnBW ihr Gasgeschäft deutlich ausbauen. Der
Einstieg muss aber noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden; mit einer Entscheidung
wird bis Mitte des Jahres gerechnet.
Kräftig wachsen wollen die Karlsruher auch bei den erneuerbaren Energien. „Bis zum Jahr
2020 wollen wir unseren Anteil an erneuerbaren Energien auf 20 Prozent nahezu
verdoppeln“, sagte Villis. Geplant sind unter anderem drei neue Windparks in Niedersachsen
und Brandenburg sowie vier Windanlagen in der Nord- und Ostsee. Mit dem türkischen
Unternehmen Borusan will die EnBW in den kommenden zwölf Jahren
Erzeugungskapazitäten von rund 2000 Megawatt aufbauen; insgesamt soll rund eine
Milliarde Euro investiert werden. Mit dem Joint-Venture, das in den kommenden Tagen
vereinbart werden soll, werden vor allem Wasser- und Windkraftwerke entwickelt und
gebaut.
Die Versammlung der Aktionäre wurde von Protesten gegen die „umweltschädliche
Erzeugung“ durch den drittgrößten deutschen Stromkonzern begleitet. Während Greenpeace
gegen Atomkraft demonstrierte, nutzte eine Bürgerinitiative aus dem niedersächsischen
Dörpen einen mit schwarzen Luftballons gefüllten „Kohlesaurus“ zum Protest gegen ein
Kohlekraftwerk. Das Werk ist unter Beteiligung der EnBW in Norddeutschland geplant.
Am Atomkraftwerk Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) blockierten zudem rund 30
Demonstranten für mehrere Stunden die Einfahrt zum Meiler. Sie errichteten vor dem
Eingang des Kraftwerks eine acht Meter lange Mauer sowie symbolisch Windräder und
forderten eine radikale Wende in der Energiepolitik. Die Atomkraft habe katastrophale
ökologische, soziale und wirtschaftliche Folgen, kritisierten sie.
Die EnBW hatte 2008 einen Umsatz von 16,3 Milliarden Euro (knapp elf Prozent plus). Die
Absenkung der Netznutzungsentgelte durch die Bundesnetzagentur und Verluste aus
Finanzanlagen in Höhe von rund sechs Prozent drückten allerdings den Gewinn deutlich. Der
Konzernüberschuss sank um 36 Prozent auf knapp 872 Millionen Euro. Das operative
Ergebnis verbesserte sich um 15 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Vorstand und Aufsichtsrat
schlugen eine Dividende von 2,01 Euro pro Aktie vor. Größte Aktionäre sind der französische
Stromkonzern Electricité de France (EdF) und der Zweckverband Oberschwäbische
Elektrizitätswerke (OEW) mit jeweils 45,01 Prozent. Lsw
Stuttgarter Nachrichten, 24.04.09
> EnBW-Aktionäre über Claassen verärgert
Pensionsregeln für Ex-Chef in der Kritik - Krise kostet Konzern Millionen
Viel Ärger um einen, der schon lange weg ist: Auf der Hauptversammlung der EnBW gab es
harsche Kritik an teuren Ruhestandsregelungen für den Ex-Chef Utz Claassen. Zudem
drohen dem Karlsruher Energieversorger wegen der Finanzkrise Verluste bis zu 630
Millionen Euro.
Die Finanzkrise habe sich bisher mit rund 630 Millionen Euro auf die Anlagen der EnBW
ausgewirkt, sagte Finanzvorstand Rudolf Schulten in Karlsruhe. Tatsächlich angefallen seien
derzeit allerdings erst Belastungen von etwa 89 Millionen Euro.
Die Einbußen kommen von Geldern aus Rückstellungen, die der Konzern am Kapitalmarkt
angelegt hat. Da die Aktienkurse seit letzten Herbst im Sinkflug sind, leiden jetzt auch die
Konzernfinanzen. Steigende Kurse würden die Lage wieder entspannen. Schulten betonte,
die EnBW verfüge nicht über strukturierte Finanzprodukte, also beispielsweise Derivate. Der
Konzern praktiziere eine "konservative Anlagepolitik". Vertreter von Kleinaktionären zogen
dies in Zweifel und warfen dem Vorstand vor, Hunderte Millionen "verbrannt" zu haben.
Die größte Kritik zog in der mit etwa 500 Anteilseignern besetzten Karlsruher Stadthalle
jedoch Ex-EnBW-Chef Utz Claassen auf sich. Claassen war Ende September 2007 auf
eigenen Wunsch vorzeitig aus seinem Amt ausgeschieden. Bis zum Auslaufen seines
Vertrags Ende April 2008 erhielt er von der EnBW volle Bezüge - nach Konzernangaben
insgesamt rund 1,6 Millionen Euro.
Dieter Tassler von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger sagte dazu unter Beifall des
Plenums, es gehe nicht an, dass jemand eine Vergütung bekomme, keine Leistung mehr da
ist und das Ganze auf dem Rücken der Kunden und Aktionäre ausgetragen werde.
Aus Sicht der Aktionäre noch gravierender: Seit Mai 2008 bezieht Claassen - vertraglich
fixiert - sogenanntes Übergangsgeld von der EnBW. 398000 Euro an Pension fließen so
jährlich bis zu seinem 63. Lebensjahr an den jetzt 45-Jährigen - also theoretisch bis zu gut
7,1 Millionen Euro. Allerdings fließt die Pension nur, solange Claassen über keine weiteren
Einkünfte verfügt.
Weil der Manager mittlerweile jedoch sein Geld beim US-Finanzinvestor Cerberus verdient,
stellte die EnBW die Zahlungen Ende November 2008 ein. Dagegen hat Claassen jetzt
geklagt und dies gegenüber dieser Zeitung damit begründet, dass er bei Cerberus lediglich
Honorar, nicht aber "Gehalt, Tantiemen oder Ruhegehalt" beziehe. Nur in diesem Fall sehe
sein Vertrag, der vom EnBW-Aufsichtsrat durchgewinkt wurde, eine Anrechnung seiner
Einkünfte auf seine Pension vor.
"Ein Aufsichtsrat, der so einen Vertrag beschließt, verschleudert Gesellschaftsvermögen",
sagte Thomas Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz
(DSW) unter heftigem Applaus. Die DSW habe daher eine "Aktionärsklage auf den Weg
gebracht".
Ein Konzernsprecher bestätigte, dass die EnBW vonseiten der DSW aufgefordert worden
sei, zu prüfen, ob gegen den eigenen Aufsichtsrat wegen Schadenersatz geklagt werden
könne.
Der jetzt umstrittene Claassen-Vertrag wurde im Herbst 2002 vom Ausschuss für
Vorstandsangelegenheiten des EnBW-Aufsichtsrats geprüft. Wenig später wurde grünes
Licht gegeben und Claassen zum 1. Mai 2003 angestellt. Vier Aufsichtsratsmitglieder
segneten die Regelungen damals ab.
Immer wieder wurden die Ausführungen des versammelten EnBW-Vorstands durch
Zwischenrufe, insbesondere von Umweltschutzgruppen, unterbrochen.
Vor der Karlsruher Stadthalle demonstrierten zu Beginn der Veranstaltung rund 50 Aktivisten
gegen die "umweltschädliche Erzeugung" von Strom durch den viertgrößten deutschen
Energieversorger. Während Greenpeace mit Plakaten gegen Atomkraft mobil machte, nutzte
eine Bürgerinitiative aus dem niedersächsischen Dörpen einen mit schwarzen Luftballons
gefüllten Kohlesaurus zum Protest gegen ein Kohlekraftwerk. Das Werk ist unter Beteiligung
der EnBW in Norddeutschland geplant.
Die EnBW erzeugt mehr als die Hälfte ihres Stroms in seinen Atommeilern in Philippsburg
nahe Karlsruhe und Neckarwestheim in der Nähe von Heilbronn. Fast ein Drittel der
Stromerzeugung kommt aus Kohle- und Gaskraftwerken. Erhebliche Erzeugungskapazitäten
hat die EnBW zudem in der Wasserkraft. Strom aus Wind ist dagegen im Konzern noch
Mangelware. Allerdings will man hier deutlich nachlegen. In Nord- und Ostsee will die EnBW
vier Windparks mit einer Gesamtleistung von 1200 Megawatt - etwas mehr als ein großes
Atomkraftwerk - bauen. Baltic 1, der kleinste der Offshore-Parks, soll bereits 2010 in Betrieb
gehen. Zudem kündigte EnBW-Chef Villis an, durch ein Joint Venture mit der türkischen
Energie-Holding Borusan die regenarative Energieerzeugung weiter zu stärken. Innerhalb
von 12 Jahren soll eine Milliarde Euro "überwiegend für erneuerbare Energien" ausgegben
und damit der türkische Markt erschlossen werden.
Mit gut 20000 Mitarbeitern erwirtschaftete die EnBW zuletzt gut 16,3 Milliarden Euro. Das
operative Ergebnis verbesserte sich 2008 um 15 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Allerdings
ging der für den Konzern wichtige Stromabsatz bei Industriekunden im ersten Quartal 2009
um mehr als 14 Prozent zurück. Auch das eine Folge der Wirtschaftskrise.
Walther Rosenberger
SWR, 23.04.09
> KarlsruheEnBW kündigt Sparkurs an
Der Energiekonzern EnBW will in den kommenden Jahren rund 200 Millionen Euro
einsparen. Das sagte EnBW-Chef Hans-Peter Villis gestern auf der Hauptversammlung.
Zum Abschluss wurden Vorstand und Aufsichtsrat mit großer Mehrheit entlastet.
Der Vorstandsvorsitzende der Energie Baden-Württemberg (EnBW), Hans-Peter Villis,
spricht bei der Hauptversammlung des Energiekonzerns im Kongresszentrum in Karlsruhe.
* Hans-Peter Villis
Villis kündigte in Karlsruhe "kontinuierliche Effizienzsteigerungen" des Unternehmens an -
von der Verbesserung des Kraftwerkparks bis zum Stromeinkauf. Der drittgrößte deutsche
Stromkonzern wolle jedoch auch weiter wachsen. Zwar musste die EnBW unter anderem
wegen der Krise in der Autoindustrie bereits Einbußen hinnehmen; im ersten Quartal ging der
Stromabsatz an Industriekunden um 14,1 Prozent zurück. Dennoch sollen bis 2011 rund 7,7
Milliarden investiert werden, unter anderem durch Unternehmensbeteiligungen und in
Kraftwerke.
"Jede Krise bietet auch eine Chance", sagte Villis. Neben dem Gasgeschäft soll der Bereich
der erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Mit einem neuen Joint-Venture in der Türkei
sollen Wasser- und Windkraftwerke entwickelt und gebaut werden.
Ausschüttung von 2,01 Euro pro Aktie
Die EnBW hatte 2008 einen Umsatz von 16,3 Milliarden Euro und damit knapp elf Prozent
mehr als im Vorjahr. Die Absenkung der Netznutzungsentgelte durch die Bundesnetzagentur
und Verluste aus Finanzanlagen in Höhe von rund sechs Prozent drückten allerdings den
Gewinn. Der Konzernüberschuss sank um 36 Prozent auf 872 Millionen Euro. Das operative
Ergebnis verbesserte sich um 15 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro.
Die Hauptversammlung billigte die vorgeschlagene Ausschüttung einer Dividende von 2,01
Euro pro Aktie. Größte Aktionäre sind der französische Stromkonzern Electricité de France
(EdF) und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) mit jeweils 45,01
Prozent.
Proteste gegen Atom- und Kohlekraftwerke
Die Versammlung der Aktionäre wurde von Protesten gegen die "umweltschädliche
Erzeugung" durch den Stromkonzern begleitet. Während Greenpeace gegen Atomkraft
demonstrierte, nutzte eine Bürgerinitiative aus dem niedersächsischen Dörpen einen mit
schwarzen Luftballons gefüllten "Kohlesaurus" zum Protest gegen ein in Norddeutschland
geplantes Kohlekraftwerk, das unter Beteiligung der EnBW gebaut werden soll.
Atomkraftgegner blockieren den Eingang zum Atomkraftwerk Neckarwestheim
* Blockade durch Atomkraftgegner
Gestern Morgen blockierten rund 30 Atomkraftgegner aus ganz Deutschland die Einfahrt
zum Kernkraftwerk Neckarwestheim, das von der EnBW betrieben wird. Sie errichteten dazu
eine Mauer aus Leichtbausteinen. Die Demonstranten fordern den sofortigen Ausstieg aus
der Atomenergie. Die Blockade wurde von den Demonstranten am Mittag freiwillig beendet.
*****
Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
Info-tel 07141 / 903363
http://neckarwestheim.antiatom.net
- Details
anlässlich der EnBW-Jahreshauptversammlung forderten heute AKW-GegnerInnen vor dem
GKN eine radikale Wende in der Energiepolitik.
"Heute bauten wir ´ne Mauer, morgen bleiben wir auf Dauer". Ein loser Zusammenschluss
von etwa 30 AKW-GegnerInnen blockierte heute über 3 Stunden die Zufahrt des AKW
Neckarwestheim, indem sie vor Tor 1 eine Mauer errichteten.
"Sackgasse Atomkraft - Energiewende jetzt" wurde auf die Mauer gesprüht. Vor dem AKW
bauten die AKW-GegnerInnen symbolisch Windräder auf - Baden-Württemberg ist ja nach
wie vor mit 0,7% Windenergie zusammen mit Bayern Schlusslicht in Punkto erneuerbare
Energie. Untermauert wurde die Forderung nach sofortiger Stilllegung nicht nur der
Neckarwestheimer Atomanlagen sowie einer radikalen Wende in der Energiepolitik bunt und
laut durch eine Samba-Gruppe.
Ein Kurzbericht, einige Bilder und die Presseinfo zur Aktion finden sich jetzt unter anderem
auch auf unserer Internetseite.
akw-feindliche Grüße! - bis am Sonntag wieder in Neckarwestheim?
> Tschernobyl mahnt: Atomausstieg sofort!
> 26. April, 14 Uhr: Protestaktion am AKW Neckarwestheim, Tor 1
*****
Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
Info-tel 07141 / 903363
http://neckarwestheim.antiatom.net
x ------------ X -----------
x mailinglist des
x Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
x http://neckarwestheim.antiatom.net
x aus-/eintragen: Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
x ohne Subject, im Text: un-/subscribe abc