Atomkraftwerke stilllegen - jetzt!

Infostand des Aktionbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
in der Fußgängerzone Ludwigsburg

"Atomausstieg - wo bist du?", "Kinderkrebs um AKWs", "Mal richtig abschalten - Demo 5.
September in Berlin", "Glaubst du das wirklich?" oder "Atomausstieg selber machen durch
Anbieterwechsel" sind exemplarisch Titel von Broschüren und Info-Flyern, mit den das
Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim in der Fußgängerzone Ludwigsburg
mit einem Infostand und der Möglichkeit zum Gespräch/Diskussion die Bevölkerung über die
Notwendigkeit und Möglichkeit des sofortigen Atomausstiegs informieren wird.

Hierzu laden wir recht herzlich ein!


Freitag, 31. Juli 2007
16 - 19.00 Uhr
Fußgängerzone Ludwigsburg, Stadtkirchenplatz


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Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
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DPA, 19.07.09

> Lobbyisten contra Umweltgruppen
> Atomkampf im Internet

Es ist eine Frage des Glaubens. Glaubt man der Atomindustrie, dann sind Kernkraftwerke
Klimaschützer. Glaubt man den Umweltaktivisten, dann gehören sie abgeschaltet. Abseits
der hitzigen politischen Debatte nach dem Störfall im Atommeiler Krümmel gilt es, auch die
Öffentlichkeit für seine Sichtweise zu gewinnen - im Fokus steht dabei auch die freie Online-
Enzyklopädie Wikipedia. Laut der Organisation LobbyControl sind PR-Agenturen und
Tarnorganisationen damit beschäftigt, Einträge zum Beispiel bei Wikipedia zu ändern. Aber
nicht nur hier werden die jeweiligen Sichtweisen plaziert. Besonders aktiv sei in diesen Tagen
das Pro-Atom-Netzwerk "Bürger für Technik" - einige Mitglieder fielen vor allem mit
Leserbrief-Offensiven zum Thema Kernkraft auf.

"Wikipedia-Manipulation gehört heute zu den wichtigsten Aufgaben großer PR-Agenturen",
sagt auch Axel Mayer, Geschäftsführer der BUND-Regionalstelle in Freiburg. Es ist einfach,
den Korrigierer von Einträgen ausfindig zu machen. Die IP-Adresse des Computers, die bei
einer geänderten Version angegeben ist, wird bei www.coolwhois.com eingegeben und dort
wird der Standort des Computers ausgespuckt. Unter der IP-Adresse 213.183.13.20 fügte
etwa am 3. März 2006 jemand von einem Münchener CSU-Rechner ein Kapitel "Misserfolge
und Kritik" in den Eintrag zum früheren Bundespräsidenten Johannes Rau (SPD) ein. Häufig
werden solche Manipulationen aber rasch von engagierten Wikipedia-Nutzern wieder
rückgängig gemacht - zumindest, wenn sie gegen das unparteiische Selbstverständnis der
Enzyklopädie verstoßen.

Keine Angaben zu Krebserkrankungen

Beim Thema Atom tauchte in der Vergangenheit beim Eintrag zum AKW Biblis wiederholt die
IP-Adresse 153.100.131.14 auf: Der Computer steht laut "coolwhois.com" bei Biblis-Betreiber
RWE - geändert wurden etwa Angaben zu Störfällen. Auf den Seiten von deutschen
Atommeilern seien nur selten Infos über Radioaktivitäts-Abgaben im Normalbetrieb oder zu
Krebserkrankungen, kritisiert Mayer. Allein beim Eintrag zum Pannenreaktor Krümmel gab
es seit der Reaktorabschaltung am 4. Juli mehr als 120 Änderungen - die meisten waren
aber nicht tendenziös.

"Der professionelle Einsatz zum Ändern kritischer Einträge und zur Beeinflussung der
öffentlichen Meinung geschieht häufiger als man denkt", meint LobbyControl-Vorstand Ulrich
Müller. Oft träten nicht Konzerne selbst, sondern Agenturen oder scheinbar interessierte
Privatpersonen als Korrektoren auf den Plan. Müller verweist auf Fachgruppen der
Kerntechnischen Gesellschaft. Dort heißt es in einem Protokoll: "Zahlreiche Mitglieder der
Fachgruppe engagieren sich auch als Autoren bzw. Korrektoren bei ww.wikipedia.de".
Besonders das damit verbundene Netzwerk "Bürger für Technik" versuche über Leserbriefe
in Zeitungen und durch das Ändern von Internet-Einträgen eine atomfreundliche Haltung zu
befördern, sagt Müller.

Atomforum weist Vorwürfe zurück

Das Deutsche Atomforum weist jegliche Verbindung zu PR-Agenturen zurück. "Wir haben
niemanden damit beauftragt, entsprechende Einträge zu ändern", sagt Geschäftsführer
Dieter Marx. Er verweist darauf, dass zu einseitige Wikipedia-Einträge ruckzuck wieder
korrigiert würden. "Das sind alles Einzelpersonen, die da mitdiskutieren." Die Bürger für
Technik seien aktiv, ohne dass man da irgendetwas steuere. In der Kerntechnischen
Gesellschaft seien 2500 Mitglieder, auf die man nicht alle Einfluss nehmen könnte. "Wir
sehen das auch zum Teil kritisch, weil sie manchmal über das Ziel hinausschießen."

BUND-Aktivist Mayer kämpft seit Jahren gegen die Veränderung von Seiten zur Kernenergie
bei Wikipedia und das Löschen kritischer Verweise. "Einige Wikipedia-Seiten sind zwar
ausgewogener geworden, Links zu den Seiten von Atomkraftgegnern werden nicht mehr
sofort gelöscht", sagt er. "Wir haben aber das generelle Problem der Waffenungleichheit",
klagt er. "Unsere Anmerkungen und Links wurden in der Vergangenheit zum Teil nach 15
Minuten gelöscht."

Unausgewogene Informationen

Für unausgewogen hält Mayer unter anderem die Seiten der bayerischen Kernkraftwerke
Isar in der Nähe von Landshut und Gundremmingen. Vergangenes Jahr war Mayer aber
auch selbst ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, weil der BUND Freiburg als Gegenwehr so
penetrant kritische Links bei Wikipedia-Einträgen zur Atomkraft setzte, dass diese Links auf
einer Spamliste landeten.

Quelle: Georg Ismar, dpa

( http://www.n-tv.de/politik/dossier/Atomkampf-im-Internet-article417867.html )

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Junge Welt, 20.07.09

> Strahlender Giftmüll
> Karlsruher AKW-Abfälle sollen verglast werden. Doch die Entsorgung verzögert sich und kostet Milliarden

Von Reimar Paul

In Karlsruhe lagert eine der gefährlichsten Hinterlassenschaften der deutschen Atomforschung. 500 Kilogramm hoch angereichertes Uran, fast 17 Kilogramm Plutonium, aufgelöst in etwa 60000 Litern Salpetersäure. Das Gebräu strahlt extrem. Von einer Trillion Bequerel ist die Rede. Demnächst soll es in Glas eingeschmolzen und abtransportiert werden.

Die Atomsuppe – im Fachjargon als »Highly Active Waste Concentrate« (HAWC) bezeichnet – stammt aus dem Betrieb einer Versuchsanlage zur Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente (WAK) aus Atomkraftwerken. Die WAK ging 1971 in Betrieb und wurde 20 Jahre später stillgelegt. Weil sich eine industrielle Wiederaufarbeitungsanlage weder in Gorleben noch im bayrischen Wackersdorf politisch durchsetzen ließ, machte auch die WAK als Erprobungsbetrieb keinen Sinn mehr. Der Bund, das Land Baden-Württemberg und die Atomwirtschaft vereinbarten deshalb die Stillegung.

Ihre giftige Hinterlassenschaft, die ständig gerührt und gekühlt werden muß, lagert seitdem in stark gesicherten Edelstahltanks auf dem Areal des Forschungszentrums – nur wenige Kilometer von der Karlsruher Innenstadt entfernt. Ursprünglich sollte der flüssige Atommüll zur Verglasung in ein Atomzentrum im belgischen Mol gebracht werden. Weil Bürgerinitiativen Proteste gegen den Transport angekündigt hatten, entschied man sich dann aber für die Verglasung vor Ort. Die strahlende Fracht wird dadurch zwar kaum weniger gefährlich, in festem Zustand läßt sich die Glasschmelze aber sicherer transportieren, erklärt WAK-Sprecher Peter Schira.

Die Glaskokillen werden voraussichtlich Ende 2010 quer durch Deutschland ins Zwischenlager Nord bei Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern gekarrt. Das Bundesamt für Strahlenschutz hatte die Fuhre bereits im Februar genehmigt. In der 200 Meter langen Lagerhalle strahlen bereits die radioaktiven Innereien der stillgelegten Atomkraftwerke Greifswald, Rheinsberg und Obrigheim vor sich hin. Bis zu 40 Jahre darf dieser Abfall im Zwischenlager Nord bleiben. Dann muß er in ein Endlager. Nach dem Stand der Dinge wird das wahrscheinlich in Gorleben gebaut.

Die WAK selbst soll nach den derzeitigen Planungen bis 2020 abgerissen werden, das Gelände drei Jahre später wieder eine grüne Wiese sein. Doch der Zeitplan ist schon öfter aus den Fugen geraten. Auch der ursprüngliche Kostenplan ist längst Makulatur: Statt etwa einer Milliarde Euro dürfte das Projekt am Ende rund drei Milliarden Euro kosten. Mehr als die Hälfte davon müssen die Steuerzahler aufbringen. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl warnt davor, angesichts explodierender Kosten bei der Sicherheit zu sparen. Sie kritisiert insbesondere, daß der verglaste Atommüll vor der Fahrt ins Zwischenlager bis zu eineinhalb Jahre lang in Castoren mit nur einem einzigen Deckel in einer Art Garage aufbewahrt werden soll.

Nun wurde bekannt, daß sich die Verglasung der Karlsruher Atomsuppe erneut um mehrere Wochen verzögert. Der zunächst für den 2. Juli geplante Beginn des Prozesses habe verschoben werden müssen, teilte das Forschungszentrum mit. Das baden-württembergische Umweltministerium läßt derzeit noch einmal durch Gutachter den Betriebsbereich prüfen, in dem die hochradioaktive Brühe verglast wird. »Nach über zehn Jahren kommt es auf ein paar Wochen auch nicht mehr an«, sagte ein Ministeriumssprecher. Das Umweltministerium geht davon aus, daß die Verglasung nun Ende Juli starten kann.

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BI*) on Tour
Mal richtig abschalten

* BI Umweltschutz Lüchow Dannenberg mit dem Reisebus auf Infotour vom  5. Juli  bis 03. August 2009
Ludwigsburg/DemoZ: 20.07. | Neckarwestheim / GKN: 21.07.

Die Atomlobby will nicht abschalten.
Wir wollen die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.

Sie haben die Wahl:

    * wachsende Atommüllberge - es gibt kein sicheres Endlager,
    * schleichende Verseuchung - wie die Kinderkrebsstudie belegt
    * stattfindende Katastrophen - die Asse säuft ab
    * drohende Katastrophen - Tschernobyl lässt grüßen

oder

    * Ausbau der regenerativen Energien
    * Energiesparen, Energieeffizienz
    * Dezentrale Stromversorgung

Seit 10 Tagen ist die BI Umweltschutz Lüchow Dannenberg mit einem großen Reisebus als Infomobil durch ganz Deutschland und ins benachbarte Ausland unterwegs. Die Tour ist Bestandteil der großen Anti-Atom Kampagne „MAL RICHTIG ABSCHALTEN” vieler Umweltorganisationen, die am 5.9.09 mit einer großen Demo in Berlin ihren Höhepunkt finden wird.

Die Info-Tour führt am 20.07. nach Ludwigsburg, wo es am Abend „Aktuelles aus Gorleben aus erster Hand“ gibt. Thema ist der jahrzehntelange Skandal über die Einlagerung von Atommüll im unsicheren Salstock von Gorleben; die weiteren neuen Erkenntnisse über den schon benutzten Salzstock offenbaren die unglaubliche Verlogenheit der Atomenergie-Lobbyisten.
Nach einem Vortrag besteht Raum für eine ausgiebige Diskussion mit den AktivistInnen aus Lüchow-Dannenberg.
Ort: DemoZ Ludwigsburg, Wilhelmstraße 45/1, ab 19.30 Uhr.

Am Dienstag, 21.07., findet dann bei dem GKN eine Aktion statt:
„Mal richtig abschalten – auch in Neckarwestheim, beide Blöcke, jetzt!“

Neben Infos, Redebeiträgen und kleinen Aktionseinheiten wird auch der alternative Bohrturm und das „Endlagersuchgerät“ der BI präsentiert. Treffpunkt ist auf dem Wanderparkplatz „Schönen Aussicht“ oberhalb des AKW Neckarwestheim.

Treffpunkt ist um 11.30 Uhr der Wanderparkplatz „Schöne Aussicht“



Montag, 20.07.
ab 19.30 Uhr
DemoZ Ludwigsburg - www.demoz-lb.de
Eintritt frei

Dienstag, 21.07.
11.30 Uhr
Wanderparkplatz „Schöne Aussicht“ am AKW Neckarwestheim



Weitere Termine:
21.07.2009      16.00 Uhr: Marktplatz Karlsruhe

22.07.2009      11:55 Uhr: Kundgebung – AKW Biblis
                        17:00 Uhr: Auto-Konvoi Rüsselsheim,
                       Parkplatz Grabenstr. zum Kelsterbacher Wald
                        
                       18:00 Uhr: Info - Austausch - Aktion an der Mahnwache im
                        Kelsterbacher Wald, Okriftlerstraße, Kelsterbach
                       20:00 Uhr: Infoveranstaltung Freiwerk, Hügelstr. 11 in Rüsselsheim

23.07.2009      17:00 Uhr: Marktplatz Hanau
                        20:00 Uhr: Infoveranstaltung
                        Olof-Palme-Haus, Pfarrer-Hufnagel-Str. 2, Hanau

Weitere Infos findet Ihr unter www.bi-luechow-danneberg.de.


PE aus Gorleben, 15.07.09

BI on tour - Start mit Hindernissen, jetzt Volllastbetrieb
Seit 10 Tagen tourt die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg per Reisebus quer durch die Republik, um über Gorleben zu informieren und für die Teilnahme an der Anti-Atom-Demo am 5. September in Berlin zu werben. Es ging pannenreich los. "Wir spielen Krümmel" - zwei technische Pannen - Kühlmittelprobleme und ein Kolbenfresser - und ein "menschliches Versagen" bei der Navigation führten zu stundenlangen Verspätungen und zeitraubenden Umwegen, aber die Tour ist längst wieder auf "Volllastbetrieb". Täglich berichtet die BI Umweltschutz auf ihrer Web-Seite über Abwegiges und Aufregendes.

Passau war so eine Station. "Kenner des bayrischen Ostens hatten uns gewarnt; wundert euch nicht, ihr frechen WendländerInnen, das wird eine Herausforderung. Doch Passau hält am heutigen Sonntag ein großes interessiertes Publikum für uns bereit. In Passau begrüßt uns zunächst die überparteiliche bayrische Plattform gegen Atomgefahren, insbesondere aus Temelin e.V..Gerhard Albrecht geleitet unseren versierten Busfahrer Gerhard Harder zur Fußgängerzone, wo dann auch gleich die örtlichen Polizeibeamten einen Platz für uns reservieren. Wir schleppen die Theaterutensilien und unsere Infos plus Stand
inmitten des Trubels und es geht los: „Direkt“, unsere Mädelsband, macht den Einstieg, alle Aufmerksamkeit fliegt uns zu. Passaus Bürgermeister Urban Mangold hält eine freundliche Ansprache, er freut sich über unser riesengroßes Engagement spricht sich für einen Stopp der Atomstromproduktion aus, denn erst dann könne und dürfe ein Endlager eingerichtet werden, es dürfe nicht dem Weiterbetrieb der Atomkraftwerke dienen. Damit liegen wir auf einer Wellenlänge! Zeitungen interviewen uns, das Fernsehen filmt den Auftritt des Kasperletheaters. Es läuft blendend, viele Passanten bleiben stehen, wir verteilen Unmengen von Flugblättern. Nils bringt den „Gurkensketch“, eine Persiflage der Atommüllentsorgung, zerschnittene Gurkenbrennelemente werden für die Wiederaufarbeitung vorbereitet, 1 Kilo Gurken bringen 20 Kilo Gurkensalat, genial! Irgendjemand versucht noch, uns ein Atommüllfass unterzuschieben. Er hatte gehört, wir würden Atommüll für Gorleben einsammeln. Seine Bemühungen bleiben erfolglos, genau wie er bereits versucht hatte, bei der CSU seinen Atommüll loszuwerden. Allerdings hatten wir die besseren Argumente: Gorleben hat nur eine oberirdische Leichtbauhalle, kein fertiges Endlager, wie hier viele glauben.
Am Abend treffen wir uns mit der interessierten Öffentlichkeit im „Bayrischen Löwen“. Wir informieren über das Atommülldesaster und die Passauer berichten über das geplante Atommüllendlager in Tschechien und die Angst vor Störfällen im AKW Temelin. Wir tauschen Erfahrungen und Einschätzungen aus, und ratet mal, was wir gemeinsam vorhaben? Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Die Idee ist, einen Sonderzug aus Linz zu starten, der über Passau nach Berlin fährt. Unsere geplante Großdemo am 5. September entwickelt sich langsam aber sicher zum Renner."

Fotos und alle Reportagen finden Interessierte unter www.bi-luechow- dannenberg.de


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Ludwigsburger Kreiszeitung, 11.07.09

NECKARWESTHEIM

> Banker raten zu längerer Laufzeit

Längere Laufzeit? Da strahlt der Anleger!
Archivbild: Alfred Drossel

Noch sei es "verfrüht, auf einen Wahlsieg der Konservativen zu setzen", mahnen die
Analysten der Landesbank Baden-Württemberg. Doch so ein bisschen auf eine schwarz-
gelbe Koalition im Bund spekulieren, das wagen sich die Finanzexperten der auf staatliche
Stütze angewiesenen LBBW schon. Denn Schwarz-Gelb nicht nur in Stuttgart, sondern auch
in Berlin, das hieße ihrer Ansicht nach längere Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke. Und
das brächte Kohle - insbesondere dem Karlsruher Stromkonzern EnBW, dessen Meiler
Neckarwestheim I bei jeder anderen politischen Konstellation im Bund auch nach Ansicht der
LBBW-Analysten nächstes Jahr wohl endgültig vor der Abschaltung steht.

Um zehn Jahre verlängerte Reaktorlaufzeiten hingegen bescherten der EnBW (deren Strom
derzeit zur Hälfte aus den beiden Kernkraftwerken Neckarwestheim und Philippsburg
kommt) laut einer internen LBBW-Expertise selbst bei vorsichtiger Schätzung zusätzliche
Gewinne von 8,4 Milliarden, günstigstenfalls aber bis zu 17,1 Milliarden Euro. Bei 25 Jahre
Zuschlag für die beiden Reaktor-Standorte wären sogar bis zu 44,7 Milliarden drin.
Das freut neben der EnBW auch Broker und Banker. Denn: Bezogen auf die für längere
Reaktorlaufzeiten besonders "sensitive" EnBW-Aktie könnten die von der LBBW kalkulierten
Gewinne "einen Effekt zwischen 17 und 121 Prozent haben."

Noch zwar - der Wähler ist, dem Anleger gleich, ein scheues Wild! - wird im Casino nicht
gewettet. Der Schampus aber dürfte vorsorglich im Kühlschrank stehen. Sollten sich am
Abend des 27. September nämlich doch noch politische Konstellationen ergeben, "die eine
Laufzeitverlängerung nicht zulassen dürften", so hätte auch dies laut LBBW nur "begrenzte
negative Reaktionen zur Folge", alldieweil "eine Mehrheit der Marktteilnehmer" ohnehin "den
bisherigen Status quo einplant". Mag zudem sein, dass der Name Vattenfall Anlegern derzeit
noch stärker als Kursbarometer dient als LBBW-Expertisen. Steffen Pross

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dpa/lsw, veröffentlicht am 09.07.2009

> Angebliche Sicherheitslücken
> EnBW wird erpresst

Sicherheitslücken im Atomkraftwerk Neckarwestheim? Ein ehemaliger Fremdarbeiter will
Geld für Informationen über angebliche Mängel. Foto: AP

Karlsruhe - Der Karlsruher Energiekonzern EnBW wird wegen angeblicher Sicherheitslücken
in einem seiner Atomkraftwerke erpresst. Ein früherer Fremdarbeiter behaupte, er sei auf
dem Gelände des Meilers in Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) auf Fehler im
Sicherheitsbereich gestoßen, teilte die EnBW am Donnerstag mit.

Im Gespräch habe sich aber gezeigt, dass dieser für das angeblich brisante Material bezahlt
werden wolle, sagte ein Sprecher des Karlsruher Energieversorgers. "Wir haben
unverzüglich bei der Staatsanwaltschaft Strafantrag wegen des Verdachts der Nötigung
gestellt", sagte EnBW-Sprecher Dirk Ommeln. Auch das Umweltministerium als
Atomaufsicht wurde informiert.

"Wir nehmen solche Vorwürfe ernst", sagte Ministeriumssprecher Karl Franz auf Anfrage in
Stuttgart. Die EnBW habe sowohl die Justiz als auch die Umweltbehörde als verantwortliches
Ministerium umgehend informiert. Das Ministerium versuche nun, das Gespräch mit dem
Mann zu suchen, der den Kontakt mit dem Karlsruher Konzern aufgenommen hatte und
dessen Name bekannt ist.Nach Angaben Ommelns hatte sich der Mann bei einer Revision in
Neckarwestheim im Auftrag der EnBW auf dem Gelände aufgehalten. "Zum derzeitigen
Zeitpunkt liegen der EnBW vom "Hinweisgeber" keine Nachweise für die behaupteten
Sicherheitslücken vor", sagte Ommeln. "Die angeblich vorliegende Dokumentation wurde der
EnBW nicht zugänglich gemacht." Detaillierte Angaben zu den angeblichen Dokumenten und
den Vorwürfen des Mannes machten auf Nachfrage weder die EnBW noch das
Umweltministerium.

Neckarwestheim ist einer von drei Atom-Standorten der EnBW in Baden-Württemberg.
Während der Meiler in Obrigheim (Neckar-Odenwald- Kreis) stillgelegt ist, sind in
Philippsburg (Kreis Karlsruhe) sowie in Neckarwestheim jeweils zwei Blöcke in Betrieb. Das
Atomkraftwerk Neckarwestheim liegt auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs und
besitzt zwei Druckwasserreaktoren. Der ältere ist von 1976, der zweite wurde 1989 in Betrieb
genommen und ist damit der jüngste Meiler in Deutschland. Mit der gemeinsamen
Produktionsmenge wird etwa ein Viertel des Stromverbrauchs im Südwesten gedeckt.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2048672_0_9597_-atomkraft.html






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Süddeutsche Ztg., 05.07.2009

> RWE: Atomkraftwerk in Bulgarien
> "Gib auf! Sonst überlebst du nicht"

Ein Atomkraftwerk im Erdbebengebiet - die Pläne des RWE-Konzerns erschüttern Bulgarien. Umweltschützer wehren sich, doch sie leben gefährlich.
Von M. Balser


Ein Arbeiter auf der Atomkraft-Baustelle Belene: "Für die Energie der Zukunft." (Foto: Reuters)

Wo sie sich noch sicher fühlt? Albena Simeonova zuckt mit den Schultern. Mächtige Feinde hatte sie immer schon. Mal legte sich Bulgariens bekannteste Umweltschützerin mit Managern an, deren Papierfabrik die Donau vergiftete. Mal kämpfte sie gegen ein Chemiekombinat, dessen Schornsteine die Luft verpesteten.

Diesmal aber, weiß Simeonova, ist der Fall eine Nummer größer. "Es steht viel auf dem Spiel", sagt die 45-Jährige und blickt vom Cherkovitsa-Hügel über grüne Felder ins Donautal. Hier, im vergessenen Niemandsland auf dem Balkan, geht es plötzlich um viele Milliarden Euro, die Zukunft von Atomkonzernen und sogar um den Verdacht, die bulgarische Mafia fasse in Europas Energiesektor Fuß.
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"Niemand stoppt diesen Wahnsinn"

Zuerst riefen die Männer an, dann schickten sie Nachrichten. Schließlich standen sie vor dem Haus der alleinerziehenden Mutter bei der Kleinstadt Belene ganz im Norden Bulgariens. "Gib' den Widerstand auf, sonst überlebst du den nächsten Tag nicht", sagten Besucher in Anzügen. Mal lösen sich seither Radmuttern ihres Autos, mal folgen rätselhafte Begleiter und mal bieten bulgarische Unternehmer viel Geld fürs Einlenken.

Seit vier Jahren nun schon wacht ein breitschultriger Mann über jeden Schritt der Umweltschützerin. Simeonova braucht einen Bodyguard, weil sie nicht aufgeben will. An der Spitze von 30 Bürgerinitiativen organisiert sie den Protest gegen den Bau des Atomkraftwerks Belene in einer der aktivsten Erdbebenzonen Europas. "Hier droht ein neues Tschernobyl", fürchtet die 45-Jährige. "Und niemand stoppt diesen Wahnsinn."

Ganz im Gegenteil. Die internationale Atomwirtschaft und die bulgarische Regierung treiben das Projekt voran. "Für die Energie der Zukunft", steht in bunten kyrillischen Buchstaben am Bauzaun des streng bewachten Atomareals am Donauufer. Dahinter ein gelber Wald aus Kränen. Bagger haben tiefe Löcher in den sandigen Boden gerissen. Der Trakt für Ingenieure und Arbeiter steht schon. In ein paar Monaten soll es mit der Ruhe am Grenzfluss zu Rumänien ganz vorbei sein. Anfang 2010 könnten 6000 Arbeiter in der 9000-Einwohner-Kleinstadt beginnen, zwei strahlend weiße Kuppeln in den Himmel über Belene zu bauen, die die grauen Plattenbauten überragen.

Riskantes Projekt

Dabei gilt das Atomprojekt unter vielen Wissenschaftlern, Politikern und internationalen Umweltschützern als eines der riskantesten, das je in Europa realisiert wurde. "Die Gefahr ist für jeden spürbar", sagt Umweltschützerin Simeonova. In Panik liefen die Menschen zuletzt am 25. April aus ihren Häusern und blieben stundenlang im Freien - ein Erdstoß der Stärke 5,3 auf der Richterskala. Nichts Ungewöhnliches für die Gegend um die Atombaustelle. 111 Stöße verzeichnet der jüngste Bericht über die Erdbebentätigkeit binnen eines Jahres in der Region. An kaum einer anderen Stelle zwischen Lissabon und Moskau, Reykjavik und Istanbul, sind die seismischen Aktivitäten größer.

Im gläsernen Turm der RWE-Zentrale in Essen, zweitausend Kilometer von Belene entfernt, kann man die Aufregung nicht verstehen. Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern will eine Milliarde Euro in den Meiler stecken und 49 Prozent an der Betreibergesellschaft halten. "Bulgarien ist ein attraktiver und schnell wachsender Zielmarkt in Osteuropa", sagt Holger Bietz.

Der 46 Jahre alte Jurist treibt als Chef eines 70-köpfigen Entwicklungsteams den Bau voran. Die Anlage könne Preise stabilisieren und für Energiesicherheit sorgen. Und die Beben? Der Bauplatz liege in seismisch aktiver Region. Das sei bekannt. Bislang aber könne RWE keine Gefahr für die Sicherheit der Anlage feststellen. Der Konzern glaubt, die Naturgewalt im Griff zu haben. Man könne ein Kernkraftwerk absichern, sagt Bietz. Die Anlage werde jedes dort mögliche Beben aushalten.

Gewaltige Kräfte

Dass sich die gewaltigen Kräfte wirklich zähmen lassen, bezweifeln Wissenschaftler allerdings. Schon einmal plante Sofia an dieser Stelle einen Atommeiler, das war in den achtziger Jahren. Nach eindringlichen Warnungen stoppte das postkommunistische Kabinett 1997 den Bau. "Mehr als 400 Atomkraftwerke sind weltweit gebaut worden, aber keines liegt in einem seismisch so komplizierten Gebiet wie Belene", schrieb die Direktorin des Zentrallabors für Geodäsie der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften im November 1994 in einer Stellungnahme, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

Warum der Plan heute an gleicher Stelle Wiederauferstehung feiert, ist für Gueorgui Kastchiev, den ehemaligen Leiter der bulgarischen Atomaufsicht, ein großes Rätsel. In seinem Büro in Wien zieht Kastchiev die Augenbrauen tief in die faltige Stirn. 2004 hatte die sozialistische Regierung ein neues Prüfverfahren beschlossen und eine neue Umweltstudie in Auftrag gegeben - mit neuem Ergebnis: Das Erdbebenrisiko sei nur noch als gering einzustufen, hieß es plötzlich.

Kastchiev, ein kleiner zurückhaltender Mann, kennt das Projekt aus dem FF. Von 1997 bis 2001 war der 59-Jährige Bulgariens oberster Atomaufseher, fast sein gesamtes Berufsleben hat der Kernphysiker in den AKWs des Landes verbracht. Er war Professor in Tokio und lehrt heute am Institut für Risikoforschung der Universität Wien. "Ich bin Atom-Befürworter", sagt Kastchiev. "Belene aber ist ein Hochrisikoprojekt und muss gestoppt werden. Es sollte die Alarmglocken von RWE klingeln lassen, das die bulgarischen Behörden das Erdbebenrisiko unter den Tisch kehren."

Geringes Bebenrisiko? Stanislav Blagov kann die Entscheidung noch immer nicht fassen. Er war 14, als sich die Erde am 4. März 1977 unter Belenes Nachbarstadt Svishtov entlud - das bislang größte Beben der Region. "Es war laut. Wir liefen auf die Straße, versuchten uns festzuhalten. Danach herrschte einfach nur Stille", sagt Blagov, heute Bürgermeister von Svishtov. "Das Militär transportierte Leichen mit Lastwagen durch das Donautal", erinnert sich der 46-Jährige. Ambulanzen und Pathologen aus dem ganzen Land mussten helfen. 120 Opfer zählte das Krankenhaus der Stadt und 3000 Verletzte. Kirchen und Wohntrakte waren wie Kartenhäuser eingestürzt.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover geht davon aus, dass es in der Gegend zu neuen Erschütterungen zwischen 7,5 und 8,5 auf der Europäischen Makroseismischen Skala kommt. Die Folgen: "Spalten im Mauerwerk und der Einsturz von Gebäuden". Zwar sei es gut möglich, dass ein Kernkraftwerk solche Erschütterungen schadlos übersteht, urteilt die Behörde. Doch bestehe auch das Risiko noch stärkerer Beben. Am Donauufer könnten sich weiche Bodenschichten dann verflüssigen, fürchten Geologen - ein Risiko, das auch den Kern der Anlage bedrohen könne: den Reaktor.

Morddrohungen statt Einsicht

Der Atomstreit spaltet inzwischen auch die Hauptstadt Sofia im Kern. Spitzenpolitiker der Opposition fordern Aufklärung und wittern einen handfesten Politskandal. In der feinen Rakovski-Straße, direkt neben dem Parlament, hat Yane Yanev sein streng bewachtes Büro. Der Chef der konservativen Partei "Gesetz, Ordnung und Gerechtigkeit", kämpft vor den Parlamentswahlen an diesem Sonntag gegen die weit verbreitete Korruption im Land und versucht seit Monaten Licht ins Dunkel der Regierungspläne für Belene zu bringen.

Doch statt der geforderten Einsicht in die Verträge zum Bau des Meilers bekommt auch Yanev plötzlich Morddrohungen. "Die Regierung behandelt die Papiere wie ein Staatsgeheimnis", klagt Yanev. Dabei werden die geplanten Ausgaben das Land jahrelang belasten. "Die Umweltprüfung war nicht objektiv, die Vergabe nicht transparent."

Auch Ex-Premier Ivan Kostov und Ex-Außenministerin Nadeschda Michailowa fordern den Stopp für Belene. "Das Ganze ist eine Farce", ärgert sich Krassen Stanchev, Chef des liberalen Wirtschaftsinstituts für Marktökonomie (IME) in Sofia. Er saß in einer Regierungskommission zur Begutachtung der Wiederbelebungspläne. "Die Umweltrisiken wurden ausgeblendet." Weder ökologisch noch ökonomisch sei der Meiler zu rechtfertigen, sagt Stanchev. "Mit den vorhandenen Kapazitäten produziert Bulgarien bereits 25 Prozent mehr Strom als es braucht." Außerdem müssten nun auch Kapazitäten für erneuerbare Ressourcen geschaffen werden, um Umweltauflagen zu erfüllen. "Wer soll all den Strom denn kaufen?"

"Wenig Ahnung"

RWE-Manager Holger Bietz sieht keinen Grund zur Aufregung: "Es gibt in Bulgarien eine breite öffentliche Zustimmung für den Bau in Belene." Woher RWE das weiß? Das hätten Meinungsforschungsinstitute im Auftrag der Investoren ermittelt, sagt Bietz. Und auch auch der bulgarische Partner NEK berichte von diesen Erfahrungen.

"RWE hat offenbar wenig Ahnung, auf was sich der Konzern hier einlässt", glaubt Parteichef Yanev. Die Korruption habe viele Bereiche der bulgarischen Wirtschaft im Griff. Längst habe die Mafia im Energiesektor Fuß gefasst und wolle offenbar auch bei Belene mitmischen. Es gebe den Verdacht, dass Gelder für den Erhalt des AKW-Zuschlags geflossen seien. Namen nennt Yanev nicht. RWE weist jeden Verdacht zurück. Nie habe der Konzern fragwürdige Zahlungen geleistet und werde es auch in Zukunft nicht tun, sagt Bietz. Drohungen gegen die Kritiker verurteile RWE.

Korruption? Petar Dulev hat davon nur gehört. Der Bürgermeister von Belene, Mitglied der sozialistischen Regierungspartei, kann den Startschuss für das AKW kaum erwarten. Er hofft auf einen Boom. "7000 Bauarbeiter müssten irgendwo essen und schlafen." In seinem Amtszimmer hängt ein Schmuckstück: Ein Ölbild des fertigen AKW. "Ein Geschenk des russischen Reaktor-Lieferanten Atomstroyexport", sagt Dulev mit verschämten Lächeln. "Als kleines Dankeschön für unsere Unterstützung."

Russische Reaktoren

Und die kann der russische Konzern sehr gut brauchen. Denn erstmals soll in Belene ein Atomkraftwerk der Europäischen Union mit russischen Reaktoren ausgestattet werden. Nie zuvor wurden die Blöcke des Typs AES 92 der Russen überhaupt irgendwo auf der Welt eingesetzt. "Auch deshalb überrascht die Sicherheitsgarantie von RWE", sagt Atomexperte Kastchiev. "Es gibt keinerlei Erfahrung mit dieser Technik. Erst recht nicht in einem Erdbebengebiet."

RWE ist längst alleine auf weiter Flur. Kein anderer westlicher Konzern hält an Belene fest. Auch die Deutsche Bank zog sich zurück. "Als weltweit tätiger Finanzdienstleister ist sich die Deutsche Bank der möglichen Auswirkungen bewusst, die ihre geschäftlichen Aktivitäten im Bezugsfeld Nachhaltigkeit haben können", erklärt sie vielsagend in einem Brief.

Im RWE-Aufsichtsrat schwant Kontrolleuren, dass der Atomausflug auf den Balkan böse enden könnte. Offiziell will sich niemand äußern, doch hinter vorgehaltener Hand warnen einige vor einem Déjà-vu. Schon einmal hat RWE einige Milliarden in seismisch aktivem Gelände investiert: Das AKW des Konzerns im erdbebengefährdeten Neuwieder Becken bei Mühlheim-Kärlich ging 1987 mit zehn Jahren Verspätung an den Start und lieferte gerade mal elf Monate Strom- im Testbetrieb. Dann stoppten Gerichte den Reaktor. Die 3,5 Milliarden Euro teure Bau muss abgerissen werden.


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